Pressemitteilung vom 22.07.2022 / KfW, KfW Entwicklungsbank
Auf dem Weg zur Energiewende: KfW unterstützt Kolumbiens umfassende Politikreformen
- Weitere 200 Mio. EUR zur Beschleunigung der Energiewende
- Steigerung des Anteils nicht-konventioneller Erneuerbarer Energien von 0,2 % auf 12 %
- Weg frei für die dezentrale Stromerzeugung kleiner Anbieter und den Ausbau der Photovoltaik
- Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Ausbau der elektrischen Mobilität: 600.000 Elektrofahrzeuge bis 2030
Die KfW hat heute im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) einen Darlehensvertrag in Höhe von 200 Mio. EUR für die zweite Phase des „Reformprogramms nachhaltige und resiliente Entwicklung“ unterzeichnet. Mit dem Reformprogramm wird der Übergang zur Nutzung Erneuerbarer Energien und die Beschleunigung der Energiewende des Landes unterstützt, insbesondere bei der Stromerzeugung, beim Zugang zu Strom sowie im Transportsektor.
Im Rahmen der zweiten Phase wird unter Berücksichtigung der Potentiale für die Nutzung von alternativen Brennstoffen ein Fahrplan für die Energiewende erstellt. Weiter soll der Anteil der nicht-konventionellen Erneuerbaren Energien (vor allem Solar und Wind) im kolumbianischen Energiemix von 0,2 % auf 12 % gesteigert werden. Dieser Zuwachs erfolgt zusätzlich zu dem bereits sehr hohen Anteil an Erneuerbaren Energien aus Wasserkraft am Nationalen Strommix (66 %). Auch der Anschluss entlegener Regionen ans nationale Stromnetz soll ermöglicht werden, damit die dortige Bevölkerung von klimafreundlichem Strom profitieren kann. Darüber hinaus wird die dezentrale Stromerzeugung von Unternehmen, die grüne Strommengen unterhalb von 0,1 MW erzeugen, erleichtert. Zudem ist geplant, Anreize für Investitionen der öffentlichen Stromdienstleister in Photovoltaikanlagen in entlegenen Landesregionen zu schaffen.
„Wir unterstützen Kolumbien als eines der Vorreiterländer in Lateinamerika dabei, seine Politik stärker ökologisch und sozial auszurichten und die entsprechenden Bedingungen zu schaffen, um private und öffentliche Investitionen in grüne Projekte zu lenken. Dafür nutzt das Land den neuen Schub in Richtung grüner Transformation, der sich nach der durch COVID-19 bedingten größten Rezession in diesem Jahrhundert ergeben hat. Umfassende Reformen werden ein nachhaltiges und resilientes Wachstum beflügeln – und das bei gleichzeitiger Eindämmung des Klimawandels“, sagte Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.
Betreffend den Transportsektor wird ein Gesetzesrahmen für die Nutzung, den Import, die Förderung und Subventionierung der Elektromobilität erarbeitet, der die notwendigen Rahmenbedingungen und die Voraussetzungen für steuerliche und finanzielle Anreize, Mindestanforderungen für die Marktstandards und -bedingungen für die Park- und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge festlegen wird. Ziel ist es, die Anzahl der Elektroautos in Kolumbien bis 2030 von 4.259 auf 600.000 zu steigern sowie den Ausbau eines Netzes von Ladestationen voranzutreiben. Darüber hinaus sollen emissionsarme Fahrzeuge im privaten und öffentlichen Personenverkehr, Güterverkehr und Motorrädern im Land gefördert werden.
Die verschiedenen Komponenten der Phasen eins und zwei der Reformen tragen in erheblichem Maße dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen. Die Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung über die KfW zielt insbesondere darauf ab, die ehrgeizigen kolumbianischen Klimaziele (National Determined Contributions, NDCs) einer außergewöhnlich hohen Reduktion der Treibhausgasemissionen um 51 % bis 2030 zu erreichen.
In der ersten Phase des Vorhabens wurden im Dezember 2021 bereits 150 Mio. EUR zugesagt. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit der Agence Française de Développement (AFD), der Inter-American Development Bank (IDB) der Corporación Andina de Fomento (CAF) und der Banco Centroamericano de Integración Económica (BCIE) durchgeführt.
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