Meldung vom 12.05.2022 / KfW Entwicklungsbank
Paraguays Wälder bewahren
Das Management von sechs Schutzgebieten im Biosphärenreservat Chaco wird von der KfW gefördert
Die Savannen und Trockenwälder im paraguayischen Teil der Region Chaco sollen effektiver geschützt und die Entwaldung gestoppt werden. Die KfW stellt dafür im Auftrag der Bundesregierung einen Zuschuss von 6 Mio. EUR zur Verfügung. Von dem Vorhaben profitiert auch die lokale Bevölkerung, die die natürlichen Ressourcen des Biosphärenreservats Chaco nutzt. Umgesetzt wird das Vorhaben vom WWF Paraguay.
Der Nordwesten Paraguays ist nur dünn besiedelt. Kein Wunder, denn hier herrschen die heißesten Temperaturen Südamerikas. Bis zu 50 Grad werden regelmäßig gemessen. Das Gebiet ist Teil des länderübergreifenden Gran Chaco, welcher mit einer Fläche von rund einer Million Quadratkilometern das größte bewaldete Gebiet Südamerikas nach dem Amazonasbecken darstellt. Die Region beherbergt eine große Vielfalt an Ökosystemen: Savannen, Strauchland, Grasland, Feuchtgebiete und den größten Trockenwald der Welt. Diese tragen zu einer einzigartigen Biodiversität bei. Außerdem sind die Gebiete angestammte Lebensräume von indigenen Gruppen, die von den natürlichen Ressourcen des Chaco leben.
Doch diese einzigartige Ökoregion ist bedroht. Wie in vielen anderen Regionen Südamerikas schreitet die Entwaldung auch hier weiter voran. Zwischen 2000 und 2019 ist die Gesamtfläche des Chaco-Trockenwaldes um mehr als 20 % zurückgegangen. Häufig werden die gerodeten Flächen für Landwirtschaft und Viehzucht genutzt. Auch die immer häufigeren Waldbrände schaden dem Ökosystem.
Moderne Technologien und verbessertes Management
Um einen Beitrag zum Schutz des Chaco zu leisten, wurde 2005 ein Teil des paraguayischen Chaco zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt, was die Nutzung der Naturressourcen reglementiert. Die KfW fördert nun im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Management der sechs Kerngebiete des Biosphärenreservats und stärkt die Kapazitäten des Umweltministeriums, damit dieses die Schutzgebiete besser verwalten kann. Dazu gehören etwa eine bessere Ausrüstung und die Erarbeitung von Managementplänen.
Die lokale Bevölkerung wird in die Bewahrung des wertvollen Ökosystems eingebunden. Mit ihr gemeinsam werden alternative Möglichkeiten erarbeitet, Einkommen zu erzielen und gleichzeitig auf eine nicht-nachhaltige Ressourcennutzung zu verzichten. Durch den Schutz der Wälder wird die natürliche Lebensgrundlage der indigenen Gruppen langfristig erhalten.
Die KfW unterstützt das Umweltministerium Paraguays dabei, die Weiten des Chaco mit Hilfe von modernen Technologien, etwa der strategischen Auswertung von Satellitenbildern, zu überwachen. Dies dient insbesondere dazu, Entwaldung und Waldbrände frühzeitig zu entdecken. Auch die Arbeit der Parkranger wird durch den Einsatz moderner Technologien erleichtert, etwa durch die Einführung einer App für Smartphones, um die Aktivitäten in den Schutzgebieten zu dokumentieren.
Das Vorhaben wird durch den WWF Paraguay in enger Zusammenarbeit mit dem paraguayischen Umweltministerium von 2022 bis 2026 umgesetzt. Der KfW-Partner WWF Paraguay ist bereits seit langem vor Ort aktiv. Das Vorhaben wird die Lebensgrundlagen der ansässigen Bevölkerung langfristig schützen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
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