Meldung vom 22.03.2022 / KfW Entwicklungsbank
Wasserqualität verbessern und regenerative Energien fördern
KfW unterstützt den Bau von Kläranlagen und Abwassernetzen in zwei großen Kommunen Serbiens
In Serbien fließt immer noch ein Großteil der Abwässer ungeklärt in die Flüsse. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung und der EU zwei Städte im Süden des Landes bei dem Bau zeitgemäßer Netze und Kläranlagen, die den EU-Standards an die Abwasserqualität entsprechen.
Serbien hat bei der Abwasserentsorgung noch einen erheblichen Nachhol- und Investitionsbedarf. Bisher werden lediglich 15 % – 20 % der Abwässer geklärt. Die Regierung will nun die Gewässerqualität der Flüsse verbessern, auch um den Anforderungen für einen EU-Beitritt in diesem Bereich zu genügen. Jüngst wurde das für den Umweltschutz relevante Kapitel im Prozess der Beitrittsverhandlungen für Serbien eröffnet.
Die KfW finanziert ein Vorhaben zum Bau einer modernen Kläranlage in den beiden Städten Kruševac und Vranje, damit deren Abwässer nicht mehr direkt und ungeklärt in die Morava geleitet, sondern zuvor behandelt werden. Dafür stellt die KfW 47 Mio. EUR aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie 1,4 Mio. EUR aus EU-Mitteln zur Verfügung. Das Programm sieht auch eine Reform der Gebühren vor, die einerseits die finanzielle Nachhaltigkeit der kommunalen Betriebe und deren Dienstleistungen sicherstellt und andererseits die finanzielle Belastbarkeit der Haushalte berücksichtigt.
Klärschlamm als Energiequelle
In Kruševac und in Vranje wird die regenerative Ressource Klärschlamm zur Klärgasproduktion und somit zur Energieerzeugung genutzt. Dabei durchläuft der Klärschlamm eine solare Trocknungsanlage, in der die Schlammenge deutlich reduziert wird. Das ermöglicht die Mitverbrennung in der Zementindustrie, eine Entsorgung unter geringerem Kohlendioxid-Ausstoß.
Jasmina Palurović, Bürgermeisterin von Kruševac, sagt: „Mit der neuen Kläranlage wird unsere Stadt bald zu den modernsten ökologischen Städten Europas gehören, damit sind wir anderen Gemeinden einen Schritt voraus.“
Hohe Motivation der Partner
Das KfW-Vorhaben orientiert sich an einem leistungsbasierten Ansatz, das heißt, die potentiellen Partnerstädte und ihre Versorgungsbetriebe müssen sich bewerben und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um sich für die Investitionen zu qualifizieren. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Partnerkommunen motiviert sind und die Zusammenarbeit mit der kommunalen Verwaltung und Versorgungsunternehmen gefördert wird, ein wichtiger Beitrag zur guten Regierungsführung.
Inzwischen sind bereits über 85 % respektive 95 % der Haushalte in den beiden Städten an die Kanalisation und damit an die Kläranlage angeschlossen. Die Abwasserbehandlung in den Kläranlagen entspricht nun den Zielwerten der EU-Richtlinien. Die Kennzahlen für den Schuldendienst, die Kostendeckung und Hebeeffizienz zeigen, dass der Betrieb jetzt finanziell nachhaltig ist.
Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag zum grenzüberschreitenden Umweltschutz, zur Umsetzung der Ziele der Donauschutzkommission und nicht zuletzt zu einer verbesserten Gesundheitssituation der Anwohner. Inzwischen haben sich die beiden beteiligten Städte zu einem Vorbild für die Region entwickelt. Andere serbische Gemeinden und Versorger sind an der Lösung ebenfalls interessiert.
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