Meldung vom 13.09.2023 / KfW Entwicklungsbank
Biodiversitätsschutz Indigener Völker wirtschaftlich anerkennen
Lokale Gemeinschaften sind entscheidende Partner beim Schutz der natürlichen Ressourcen und dem Erhalt der Biodiversität. Das gilt auch für Zentralamerika, eine der artenreichsten Regionen der Welt. Deshalb unterstützt dort die KfW mit Kompensationszahlungen grüne Investitionen.
Indigene Völker und lokale Gemeinschaften schützen bereits heute – meist gemeinschaftlich – mehr als 50 % der artenreichen Wald- und Feuchtgebiete der Region. Für den Erhalt der Biodiversität und die Bereitstellung wichtiger Ökosystemleistungen erhalten sie jedoch keine wirtschaftliche Anerkennung.
Ein Schritt hin zu mehr gesellschaftlicher und auch wirtschaftlicher Unterstützung ist die Unterzeichnung eines Zuschussvertrags in Höhe von 10 Mio. Euro zwischen der KfW Entwicklungsbank und dem Dachverband für indigene Gemeinschaften und Kleinbauern in Zentralamerika (ACICAFOC), im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Umsetzungspartner ist auch der Fondo Indígena para el Desarrollo de los Pueblos Indígenas de América Latina y El Caribe (FILAC). Die Fördermaßnahmen des FZ-Projektes werden indigenen und kleinbäuerlichen Gemeinschaften in 5 Ländern Zentralamerikas (Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras) zugutekommen.
Lokale Gemeinden entscheiden selbstständig über die Mittelverwendung
Die fortschreitende Zerstörung und Degradierung strategisch wichtiger Ökosysteme in der gesamten Region gefährdet die Lebensgrundlagen der Bevölkerung und macht sie gleichzeitig anfälliger für die Folgen des Klimawandels.
Indigene und lokale Gemeinschaften sollen daher in ihrer Rolle als Naturschützer und Wissensträger nachhaltiger Bewirtschaftungsweisen gestärkt werden, um die biologische Vielfalt zu erhalten, ihre Lebensgrundlagen zu sichern und ihre Selbstbestimmung zu stärken.
Zentraler Mechanismus sind aus Projektmitteln finanzierte Kompensationszahlungen: Indigene Völker und lokale Gemeinschaften werden dafür kompensiert, dass sie den Erhalt der Biodiversität in den von ihnen kollektiv verwalteten Gebieten langfristig sichern und damit wichtige Ökosystemleistungen erbringen. Mit den Kompensationszahlungen können anteilig gemeinwohlorientierte und produktionsverbessernde Investitionen finanziert werden, die in partizipativ erarbeiteten lokalen Entwicklungsplänen festgelegt werden. Ein vorab festgelegter Anteil am Investitionsbudget wird alleinig durch Frauen verwaltet. Sie entscheiden, welche Maßnahmen im Rahmen der lokalen Entwicklungspläne mit diesem Anteil finanziert werden sollen.
Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, die lokale Selbstverwaltung zu stärken, den Zugang zu grundlegenden sozialen Dienstleistungen zu verbessern und die kulturelle Identität der indigenen und lokalen Gemeinschaften zu fördern. Dieser umfassende Ansatz gewährleistet neben den ökologischen und wirtschaftlichen auch den gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Langfristig werden Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene in ihren Rechten und ihrem Wissen über kollektive und kulturell angemessene Formen der Erhaltung der biologischen Vielfalt gestärkt. Das FZ-Projekt leistet somit einen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Kunming-Montreal Global Biodiversity Frameworks.
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