Meldung vom 09.08.2024 / KfW Entwicklungsbank

Projekt mit indigenen Frauen stärkt traditionelle Gemeinschaften für den Waldschutz

Drei Personen sitzen im Wald und betrachten Pflanzen
Frauen aus dem Volk der Rikbaktsa nehmen im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso am Projekt "Schmuck und Waldwissen" teil.

Der Internationale Tag der indigenen Bevölkerungen der Welt, der jedes Jahr am 9. August begangen wird, nimmt diese Gemeinschaften und ihr wertvolles Wissen in den Blick. Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso leben 43 indigene Völker. Dort wird mit Förderung der KfW Entwicklungsbank das Programm REM Mato Grosso (REM MT) umgesetzt. REM MT hat zum Ziel, den Wald im Bundesstaat zu schützen und der Abholzung entgegenzuwirken. Das Programm setzt sich gezielt für die Wertschätzung und Stärkung indigener Gemeinschaften ein, da diese auf traditionelle Weise den Wald schützen und bewahren. Rund zehn Initiativen werden mit indigenen Frauen in Mato Grosso durchgeführt. Dazu zählt das Projekt „Schmuck und Waldwissen“, das die Kultur und das überlieferte Wissen von Frauen aufwertet und dadurch ihre Eigenverantwortung und Rolle in der Gesellschaft stärkt.

Das Projekt, das speziell von Rikbaktsa-Frauen durchgeführt und vom indigenen Frauenverband Rikbaktsa (AIMURIK) koordiniert wird, begann 2022 und erreicht 39 Dörfer in den Territorien Erikbaktsa, Japuíra und Escondido.

Die wichtigsten Ziele bestehen darin, das traditionelle Wissen über Heilkräuter und das von Frauen entwickelte Kunsthandwerk zu fördern. Gleichzeitig werden Verwaltungsstrukturen gestärkt, die eine vermehrte Beteiligung von Frauen über geeignete Produktions- und Kulturpraktiken ermöglichen und dabei das traditionelle, medizinische und handwerkliche Wissen in den Gebieten vertiefen.

Eine Gruppe Indigener aus dem Volk der Rikbaktsa posiert in traditioneller Kleidung für ein Gruppenfoto
Indigene der Rikbaktsa nahmen an verschiedenen Aktivitäten der Initiative teil.

Zahlreiche Maßnahmen wurden dazu durchgeführt, etwa Workshops zum Erfahrungsaustausch über Heilkräuter und Kunsthandwerk, Expeditionen zur Sammlung von Heilpflanzen und Material zur Fertigung von Kunsthandwerk, Schulungen, aber auch Fortbildungen zur Nutzung sozialer Netzwerke.

„Schmuck und Waldwissen“ ist nur eine von etwa 100 Initiativen, die ausschließlich indigenen Bevölkerungsgruppen zugutekommen. Davon profitieren gerade die Gemeinschaften, die auch maßgeblich zum Erhalt des Waldes beitragen. Neben Indigenen fördert REM MT etwa auch bäuerliche Familienbetriebe, kleine und mittlere Produzenten, die eine nachhaltige Landwirtschaft betreiben, und traditionelle Gemeinschaften.