Meldung vom 30.09.2024 / KfW Entwicklungsbank
Zuverlässige Stromversorgung dank Digitalisierung
KfW hat die Modernisierung eines Umspannwerks in der DR Kongo finanziert
Die Stromversorgung in der Demokratischen Republik Kongo ist unzuverlässig und deckt den Bedarf nicht ab. Die Energie aus den zwei größten Wasserkraftwerken am Fluss Kongo wurde bisher nicht vollständig genutzt, obwohl diese saniert wurden. Grund dafür war ein veraltetes Umspannwerk. Die KfW hat im Auftrag der Bundesregierung die Rehabilitierung des Umspannwerks durch den staatlichen Energieversorger SNEL finanziert. Dies trägt dazu bei, die Stromversorgung in der DR Kongo stabiler, effizienter, kostengünstiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Zudem wurde die Steuerung digitalisiert und damit zukunftsfähig gemacht.
Elektrizität ist in der Demokratischen Republik (DR) Kongo ein Luxus und für den Großteil der Bevölkerung nicht verfügbar: Bisher bezieht noch nicht einmal jeder fünfte Einwohner Strom aus der Steckdose. Die meisten müssen teure Diesel-Generatoren nutzen oder ganz auf Energie verzichten. Von den rund achtzehn Millionen Haushalten des Landes haben bisher nur 2 Millionen überhaupt Zugang zu Elektrizität, wobei große Unterschiede zwischen Stadt und Land bestehen. Das erschwert nicht nur die Lebensbedingungen, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung. Stromausfälle aufgrund von Schäden oder Überlastung behindern die Tätigkeit von Unternehmen.
Großes Potential für grünen Strom
Dabei verfügt die DR Kongo über großes Potential für eine nachhaltige Energieversorgung, nämlich aus Wasserkraft. Zwei Kraftwerke am Fluss Kongo bilden mit mehr als 1,7 Gigawatt installierter Leistung die wichtigsten Energielieferanten des Landes – sie erzeugen allein 90 % des in der Hauptstadt Kinshasa verbrauchten Stroms. Diese zwei Laufwasserkraftwerke Inga I und II sind in Staudämme am Fluss Kongo integriert. Der mächtige Fluss überwindet hier ein Gefälle von mehr als 90 Metern.
Die beiden Kraftwerke liegen im Westen der DR Kongo, versorgen neben der Hauptstadt Kinshasa mit ihren 16 Millionen Einwohnern über eine mehr als 1.000 km lange Hochspannungsleitung jedoch auch den Süden des Landes. Die wirtschaftlich wichtigsten Abnehmer sind Industrieunternehmen, die auf diesem Weg mit dem grünen Strom versorgt werden. Um den Strom über die riesigen Entfernungen zu übertragen, sorgt ein Umspannwerk für die nötige Hochspannung. Außerdem schützt das Umschaltwerk das Stromnetz in Fällen von Blitzeinschlag, Kurzschluss oder beim Ausfall von Leitungen. Doch bisher befand sich die veraltete Station in schlechtem Zustand – eine der Ursachen für die häufigen Stromausfälle. Die in den Wasserkraftwerken generierte Energie wurde nicht vollständig genutzt, die Stromverluste waren hoch.
Rehabilitierung bei laufendem Betrieb
Die KfW hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Rehabilitierung der Umspannanlage für die Energie aus den Wasserkraftwerken Inga I und Inga II mit 20 Mio. Euro finanziert. Zusätzlich wurden 4 Mio. Euro bereitgestellt, um vier Turbinen des Wasserkraftwerks an die neue, moderne Steuerung des Umschaltwerks anzuschließen. Außerdem kann jetzt das Leitzentrum Kinshasa direkt auf das Umspannwerk von Inga II zugreifen. Fehler werden frühzeitig erkannt und behoben; das stabilisiert das Stromnetz insgesamt, und Energieverluste werden minimiert.
Die Herausforderung bei der Modernisierung der Umspannanlage bestand darin, dass während des laufenden Betriebs nur einzelne Felder der Anlage abgeschaltet werden konnten. Dadurch mussten die Felder nach und nach rehabilitiert werden, was die Arbeiten erschwerte. Die Rehabilitierung des Umspannwerks und der Steuerungstechnik verzögerte sich außerdem durch Arbeitseinschränkungen und Lieferprobleme während der COVID-19-Pandemie, konnte jedoch in diesem Jahr mit der Integration der vier Erzeugungseinheiten erfolgreich abgeschlossen werden.
Zuverlässige Versorgung
„Mit der Rehabilitierung der Umspannstation haben wir einen wichtigen Beitrag geleistet, die Stromversorgung im Kongo sicherer zu machen“, sagt KfW-Experte Markus Schlömann. „Die Stromverteilung wird oft unterschätzt, aber für die Versorgung ist sie genauso wichtig wie die Stromerzeugung selbst.“ Das neue Umspannwerk sorgt dafür, dass der Strom der beiden Wasserkraftwerke zuverlässig bei den Verbrauchern ankommt. Dadurch verbessert sich die Lebenssituation deutlich, und die wirtschaftliche Entwicklung wird erleichtert. Die beiden Inga-Wasserkraftwerke leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Stromversorgung des Landes, dessen Bedarf jedoch auch weiterhin nicht vollständig gedeckt ist. Die Weltbank erwägt daher Planungen zu einem weiteren Ausbau der Inga-Kraftwerke.
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