Meldung vom 30.03.2021 / KfW Entwicklungsbank
Serbien: Neubau für Kartonagenfabrik spart Energie
Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung und der EU Unternehmer in den Balkanländern mit Krediten zur energetischen Sanierung. Diese Investitionen werden zusätzlich durch das REEP-Plus-Programm der EU unterstützt, an dem sich die KfW mit 50 Mio. EUR beteiligt. Mit ihrer Hilfe konnte der serbische Verpackungshersteller RVM in Kraljevo eine Halle für seine Produktion sanieren - und setzt damit auf Energieeffizienz.
Die RVM in Kraljevo produziert Kartonagen, etwa in Form von Umverpackungen für die Getränkeindustrie. Bisher war die Produktion auf drei Gebäude verteilt, so dass Material und Produkte mit Gabelstaplern zwischen den verschiedenen Einheiten hin- und hertransportiert werden mussten. Zudem waren die alten Hallen in einem schlechten Zustand. 2019 erwarb RVM daher ein neues Gewerbegebäude mit 10.000 Quadratmetern Fläche, das jedoch ebenfalls renovierungsbedürftig war. Als ihre Hausbank, die Unicredit Bank, der Geschäftsführung das REEP-Plus-Programm vorstellte, erkannte diese ihre Chance. Sie beantragte und erhielt einen Kredit für die Sanierung des neu erworbenen Produktionsgebäudes. Der Kredit beläuft sich auf 250.000 EUR, hinzu kommt ein EU-Zuschuss aus dem REEP-Topf in Höhe von 25.000 EUR. Das Unternehmen selbst hat aus Eigenmitteln 90.000 EUR aufgebracht.
„Mit Hilfe des REEP-Plus-Programms konnten wir höchste Standards der Energieeffizienz umsetzen“, erklärt Finanzvorstand Vladimir Radosavljevic. „Den REEP-Zuschuss werden wir nutzen, um die Kreditlast zu senken.“ Es wurden neue Fenster eingebaut, wärmeisolierende Türen, die gesamte Elektroinstallation wurde erneuert und als Leuchtmittel durch LED-Lampen ersetzt. Außerdem wurde ein Staubabsaugsystem eingerichtet, das die Luftqualität in der neuen Halle deutlich verbessert. „Dank der Mittel aus dem Kredit und dem Zuschuss brauchten wir bei Baumaterial oder Energieeffizienz keine Kompromisse einzugehen“, hebt der Manager hervor. Die Förderung ermöglichte dem Unternehmen somit eine Investition, die es aus eigener Kraft nicht hätte leisten können. Dennoch brachte es ein Viertel der Kosten aus Eigenmitteln auf.
Zu den Einsparungen durch die energieeffiziente Bauart kommen reduzierte Transportwege für Rohmaterial, halbfertige Produkte und Waren, weil nun alle Produktionsschritte in dem neuen Gebäude vereint sind. Laster und Gabelstapler legen viel geringere Wegstrecken zurück. Darüber hinaus besteht noch Raum für Erweiterungen der Produktion. Damit kann RVM in Zukunft neue Produktionslinien aufbauen. „Nicht nur der Benzinverbrauch ist reduziert, auch die Arbeitssicherheit ist gestiegen“, betont Vladimir Radosavljevic. Das Risiko von Verletzungen ist in der neuen Halle mit dem optimierten Workflow geringer als vorher. Der Finanzvorstand schätzt die Energieeinsparung durch die neue Halle auf etwa 40 %.
„Unternehmen wie die RVM in Serbien sparen mit unserer Hilfe nicht nur Energie, sondern reduzieren ihren Treibhausgasausstoß auch deutlich“, sagt KfW-Abteilungsdirektorin Bianca Clausen. „Und die serbischen Banken können durch das Programm wichtiges Know-How aufbauen, das einen Beitrag zur Stärkung des Finanzsektors leistet.“
Die Kredite der UniCredit Bank Serbien werden von der KfW im Auftrag der deutschen Bundesregierung finanziert. Eine zusätzliche Förderung kommt von der EU über das Regional Energy Efficiency Programme (REEP), an dem sich die KfW mit 50 Mio. EUR beteiligt. Das EU-Programm REEP Plus, das unter dem Dach des Western Balkan Investment Framework (WBIF) steht, wird von der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD), dem Energy Community Secretariat (EnCS), bilateralen Gebern und der KfW umgesetzt. Es umfasst vier Komponenten, neben der Förderung des politischen Austausches und der Zwischenfinanzierung handelt es sich um Kredite für die Privatwirtschaft und die öffentliche Verwaltung. In letzteren beiden Bereichen ist die KfW aktiv. Bisher wurden im Rahmen von REEP 597 Projekte gefördert – wobei die Bandbreite der finanzierten Vorhaben groß war, angefangen bei der energieeffizienten Sanierung veralteter Produktionsanlagen über die Anschaffung moderner Traktoren oder Mähdrescher in der Landwirtschaft bis hin zur Installation energetisch optimierter Heizungen in öffentlichen Gebäuden. So konnte Energie im Umfang von 51.000 MWh pro Jahr eingespart werden, und Treibhausgasemissionen von 15.000 Tonnen pro Jahr wurden vermieden.
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