Meldung vom 17.10.2016 / KfW Entwicklungsbank

Die ersten 1000 Tage sind entscheidend

KfW finanziert Programm gegen Hunger in Malawi

Kinder, die in den ersten 1000 Tagen ihres Lebens nicht ausreichend ernährt werden, leiden für immer unter diesem Mangel. In Malawi fördert die KfW im Auftrag der Bundesregierung ein Programm zu Verhütung von Unter- und Mangelernährung mit 9 Mio. EUR. Mit dem Welternährungstag am 16. Oktober erinnern die Vereinten Nationen daran, dass immer noch 795 Mio. Menschen in der Welt Hunger leiden.

1.800 Kilokalorien benötigt ein Mensch im Durchschnitt täglich, um gesund zu leben. In vielen Ländern der Erde steht nicht immer genügend Nahrung zur Verfügung, um den Bedarf das ganze Jahr über zu decken. Malawi gehört zu den Ländern mit der höchsten Rate an Unterernährung. Bereits unter den Neugeborenen erreichen 13 Prozent nicht das Normalgewicht – meistens deshalb, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft nicht genug zu essen hatten oder erkrankt waren.

Dies führt zu einem Teufelskreis: Mädchen, die bei der Geburt untergewichtig waren, bleiben meist ihr Leben lang geschwächt und bringen oft später als Mütter selbst untergewichtige Kinder zur Welt. Dabei sind die ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes entscheidend für die spätere Gesundheit, und zwar vom Tag der Zeugung an gerechnet. Was in dieser Zeit versäumt wurde, lässt sich später nicht wieder nachholen. Mangel- und unterernährte Menschen sind besonders anfällig für Darminfektionen. Das Gehirn von Kindern, die in den ersten zwei Jahren ihre Lebens hungern, entwickelt sich nicht optimal. Unterernährte Menschen bleiben häufig kleiner als solche, die genug Nahrung bekommen. Wechselwirkungen mit Krankheiten wie Malaria oder Wurmbefall, die die Verdauung beeinträchtigen, erschweren die Unterernährung.

Damit sich im dürregeplagten Malawi vor allem Schwangere, Mütter und Kleinkinder genügend und gut genug ernähren, unterstützt die KfW im Auftrag der Bundesregierung das Programm "SUN" (Scaling-up Nutrituon Initiative) sowie das "First 1.000 Days Programm", die beide von der Regierung des afrikanischen Landes voran getrieben werden. Der Finanzbeitrag der KfW stammt aus der Sonderinitiative "Eine Welt ohne Hunger" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Das Kinderhilfswerk UNICEF ist mit der Umsetzung betraut. Von der Ebene des malawischen Gesundheitsministeriums über regionale und lokale Behörden bis hin zu Dorfvorstehern und ehrenamtlichen Unterstützern vor Ort propagieren die geförderten Programme ausreichende Versorgung und Hygiene. So werden das durchgehende Stillen und der richtige Zeitpunkt für das Füttern von Beikost empfohlen. Viele Mütter in Malawi strecken die Muttermilch ab einem bestimmten Zeitpunkt mit Wasser, was bei den Babies gefährliche Darminfektionen hervorrufen kann. Außerdem erhalten Schwangere und Mütter Eisentabletten, um einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen vorzubeugen. Das von Deutschland finanzierte Programm konzentriert sich zunächst auf den Distrikt Lilongwe mit seinen 2,2 Millionen Einwohnern.

Ausreichend ernährte Frauen bringen gesunde Kinder zur Welt.