Meldung vom 16.11.2016 / KfW Entwicklungsbank

Marokko baut seine Sonnenenergie weiter aus

Bei der COP 22 präsentiert die KfW Lösungen für mehr Energieeffizienz

Parallel zur Weltklimakonferenz in Marokko haben die KfW und die Regierung des nordafrikanischen Landes einen Kreditvertrag über 60 Mio. Euro für den Ausbau des Solarparks in Ouarzazate unterzeichnet. Bundesminister Gerd Müller besuchte anlässlich der Vertragsunterzeichnung das Solarkraftwerk, ein Vorzeigeprojekt für Nordafrika. Bei der COP 22 stellte die KfW zudem ihre Erfahrungen mit der Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen für Gebäude vor.

Im Beisein von Entwicklungsminister Gerd Müller vereinbarten Vertreter des Königreichs Marokko und der KfW den weiteren Ausbau des Solarparks in Ouarzazate. Die Wüstenstadt war bisher vor allem als Filmkulisse etwa für "Lawrence von Arabien" bekannt. Jetzt aber erstrecken sich dort die Anlagen des weltweit größten Solarparks, der in vier Ausbaustufen entsteht. Das gesamte Projektvolumen beträgt rund 2,2 Mrd. Euro, davon finanziert die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) 829 Mio. Euro, von denen Mitte November weitere 60 Mio. Euro vertraglich zugesichert wurden.

Der Solarpark wird nach seiner Fertigstellung bis zu 1,3 Millionen Menschen mit Strom versorgen. Marokko spart durch die Nutzung der starken Sonneneinstrahlung den Import fossiler Energien und damit Devisen. Der Nutzen für die Umwelt liegt darin, jährlich mindestens 800.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen zu vermeiden.

Wie weltweit der Ausstoß von Schadstoffen gemindert werden kann, um die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, diskutierten die rund 15.000 Teilnehmer der COP 22 in Marrakesch. Nach erster Verunsicherung durch das Wahlergebnis in den USA konzentrierte sich die Konferenz wieder engagiert darauf, das Pariser Abkommen zum Erfolg zu führen. Dabei geht es jetzt darum, zahlreiche Details für die nationalen Beiträge auszuhandeln.

Der Solarpark "Noor" (arabisch: Licht) in Ouarzazate ist ein Referenzprojekt für ganz Nordafrika.

COP 22-Workshop der KfW

Neben den Sitzungen der COP 22 finden im Rahmenprogramm zahlreiche Veranstaltungen statt, eine davon organisiert die KfW. Abteilungsleiter Stefan Zeeb führt durch den Workshop "Finanzierung von Energieeffizienz in Entwicklungsländern". "Durch Maßnahmen zur Energieeffizienz können Kohlendioxidemissionen auf kostengünstige Weise begrenzt werden", sagte KfW-Klimaexperte Jochen Harnisch. "Energieeffizienz steigert außerdem die Wettbewerbsfähigkeit und eröffnet Chancen für wirtschaftliches Wachstum. Investitionen in diesem Bereich tragen ferner dazu bei, die Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern."

Küstenschutz in der Karibik

Ein weiterer deutscher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel ist ein Vorhaben in der Karibik, das Jochen Flasbarth, Staatssekretär im BMUB, bei der COP 22 in Gegenwart des Umweltministers von Grenada vorstellt. In zehn karibischen Inselstaaten werden Mangrovenwälder aufgeforstet und Korallenriffe instand gesetzt, um die Küsten vor Überflutungen und Erosion zu schützen. Die KfW hatte dieses Vorhaben für die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) vorgeschlagen und fördert es im Auftrag des BMUB mit 25 Mio. EUR. Während für Maßnahmen zur Minderung der Folgen des Klimawandels viele Vorhaben geplant werden, sind Anpassungsvorhaben bisher seltener. Dieses trägt zu dem Ziel bei, bis 2020 mindestens 20 Prozent der Küsten in der Karibik besser zu schützen.

Hier gehts zum Livestream (Video 156, Audiostream).

Hier gehts zum Film "Strom aus der Wüste: Ouarzazate Marokko"

Spiegel zentrieren Sonnenenergie auf den Solarturm, in dem Wasserdampf eine Turbine antreibt.

Themen kompakt "Marokko – Vorreiter in Sachen Energiewende"

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