Meldung vom 18.11.2017 / KfW Entwicklungsbank
Ein sauberes Klo nutzt der Gesundheit
Welttoilettentag: Moderne Sanitäranlagen helfen, Krankheiten zu verhindern

Die Nachricht führt meist zu einem Schmunzeln: Am 19. November ist Welttoilettentag. Doch was komisch klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Während für Europäer und Nordamerikaner der Gang zum „stillen Örtchen“ mit moderner Wasserspülung selbstverständlich ist, gilt das für einen Großteil der Menschheit nicht: Weltweit verfügen 2,5 Milliarden Menschen, rund ein Drittel der Weltbevölkerung, nicht über saubere Toilettenanlagen. Millionen von Frauen und Männern in Entwicklungsländern verrichten ihre Notdurft ungeschützt an Bäumen, in Büschen oder in Flüssen – die Folgen sind verschmutztes Trinkwasser und Infektionskrankheiten.
Bereits 2001 rief die Welttoilettenorganisation deshalb erstmal den „Welttoilettentag“ aus: „Ein Klo ist die billigste medizinische Vorsorge“, sagt ihr Gründer, der Unternehmer Jack Sim. Wegen der großen Bedeutung von sauberen sanitären Anlagen für die Gesundheit der Menschen schlossen sich die Vereinten Nationen dieser Einschätzung an: 2013 erklärte die UN-Generalversammlung den 19. November einstimmig zum "Welttoilettentag“.
Ohne Toiletten geraten Fäkalien und Urin ungeschützt ins Trinkwasser
Ohne Toiletten geraten Fäkalien und Urin ungeschützt ins Trinkwasser. Ohne Toiletten verbreiten sich ungehindert Keime und damit Krankheiten wie Durchfall, Cholera, Typhus oder Wurminfektionen, die oft tödlich verlaufen können. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich rund 1,5 Millionen Menschen sterben, weil saubere sanitäre Anlagen fehlen und dadurch das Trinkwasser verschmutzt wird. Kinder sind besonders betroffen: Jungen und Mädchen unter fünf Jahren sterben häufiger an Durchfallerkrankungen, die durch schlechte Hygiene ausgelöst werden, als an Malaria, Masern und HIV/AIDS zusammen.
Dabei sind vom Mangel an Toiletten vor allem Arme auf dem Land oder die Bewohner von Slums oder illegalen Siedlungen in den schnell wachsenden Megacitys dieser Welt betroffen: Und Frauen und Mädchen leiden darunter besonders. Laut UN-Studien erscheinen viele Mädchen in Ländern Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas nicht zum Unterricht, wenn sie ihre Periode haben und es an den Schulen keine hygienischen Toiletten gibt. Der Studie zufolge würde die Anwesenheit von Mädchen in der Schule um 11 Prozent steigen, wenn es weltweit eine ausreichende Sanitärversorgung gäbe.
Die internationale Gemeinschaft hat in Ziel Nr. 6 der „Sustainable Development Goals“ (SDGs) festgeschrieben, dass es bis 2030 für alle Menschen eine saubere Sanitärversorgung und sauberes Trinkwasser geben soll. An diesem Ziel wirkt die KfW Entwicklungsbank seit langem mit. Mit den rund 480 laufenden Vorhaben im Wassersektor erreicht die KfW derzeit ein Finanzierungsvolumen von 6,9 Mrd. EUR. Innerhalb der großen Bandbreite der Projekte - wie Kläranlagen, Abwasserkanalisation, Klärschlammentsorgung - werden dabei auch Toiletten auf Märkten, an Busstationen, in Schulen oder Krankenhäusern sowie in privaten Haushalten finanziert. Weltweit profitieren rund 190 Millionen Menschen von diesen Maßnahmen.
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