Meldung vom 13.12.2018 / KfW Entwicklungsbank
Klimarisikoversicherung kommt nach Zentralamerika

Nach einer Naturkatastrophe ist schnelle Hilfe vonnöten: für humanitäre Maßnahmen, aber auch für die Wiederherstellung der Infrastruktur. Entwicklungsländer sind mit den finanziellen Lasten häufig überfordert. Internationale Hilfszahlungen brauchen längeren Vorlauf. Gebraucht werden Versicherungen für Staaten – solche Instrumente gibt es, aber in vielen Teilen der Welt gilt es noch Lücken zu schließen.
Am 12. Dezember unterzeichneten die KfW und die Weltbank auf der Klimakonferenz in Katowice, Polen, einen Zuschussvertrag über 15 Millionen Euro für eine Klimarisikoversicherung in Zentralamerika. André Ahlert, KfW-Direktor für Lateinamerika und die Karibik, sagte bei der Unterzeichnung: „Zentralamerika ist eine der Regionen der Welt, die am stärksten von den Folgen des Klimawandels in Form von Hurrikans, Starkregen, Erdrutschen und Dürren betroffen ist. Die Mittel dienen der Absicherung gegen diese Risiken und kommen im Katastrophenfalle zügig der betroffenen Bevölkerung zugute.“

Die bereits 2007 für die Karibik eingerichtete Versicherung CCRIF wird mit Hilfe der nun bereitgestellten Mittel auf Zentralamerika ausgedehnt. Bisher ist Nicaragua beigetreten. Panama und Guatemala planen einen zeitnahen Beitritt, weitere Länder sollen folgen. Die Versicherung stellt den betroffenen Staaten im Fall einer Naturkatastrophe auf der Basis vorab definierter Parameter wie der Stärke von Hurrikans innerhalb von Wochen oder manchmal Tagen rasch Mittel bereit, wenn sie am meisten benötigt werden, ohne dass eine Bestandsaufnahme der Schäden erforderlich ist.
Die Mittel werden vom CCRIF ausgezahlt – seit seiner Gründung schon fast 140 Millionen USD. CCRIF nutzt die über die KfW bereitgestellten Mittel der Bundesregierung gemeinsam mit Mitteln anderer Geber aus dem Weltbankfonds als Risikopuffer. Dies ermöglicht günstigere Prämien bei Rückversicherern und letzten Endes bezahlbare Versicherungsprämien für die versicherten Staaten. Außerdem macht der regionale Ansatz das Pooling von Risiken möglich und reduziert damit weiter die Versicherungsprämien. Das Vorhaben ist Teil der 2015 unter der deutschen G7-Präsidentschaft lancierten InsuResilience-Initiative zum Ausbau von Klimaversicherungen.
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