Meldung vom 02.07.2019 / KfW Entwicklungsbank
Energieeffizienter Wohnungsbau in Peru
Erste gemeinsame Finanzierung im Rahmen der Mutual Reliance Initiative von AFD und KfW in Lateinamerika - ein Projekt mit Modellcharakter
KfW und AFD Ko-Finanzierung
Peru braucht mehr Wohnungen, vor allem für mittlere und untere Einkommensschichten. Dem Nationalen Institut für Statistik zufolge fehlen insgesamt mehr als eine Million Wohneinheiten im Land. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, unterstützt die KfW ein „grünes“ Programm für Sozialwohnungen des Fondo MiVivienda (FMV) mit einem Förderkredit im Auftrag des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von 45 Mio. EUR. Der Vertrag dazu wurde am 25.06.2019 in Lima unterzeichnet.
Die französische Entwicklungsagentur Agence Française de Développement (AFD) trägt 105 Mio. EUR zur Gesamtfinanzierung bei, die EU wird 10 Mio. EUR an Zuschussmitteln bereitstellen. Es ist die erste Ko-Finanzierung von KfW und AFD in Lateinamerika, die auf dem Ansatz der „Mutual Reliance Initiative - MRI“ basiert, das heißt, die Institutionen übernehmen Informationen und Verhandlungselemente der jeweils anderen, ohne durch eigene Verfahren Doppelaufwand zu verursachen. Vielmehr basiert die Zusammenarbeit auf gegenseitigem Vertrauen in die Prozesse des anderen. Für den Partner bedeutet dieser Ansatz reduzierte Transaktionskosten und die Zusammenarbeit mit einheitlich auftretenden europäischen Entwicklungsbanken.
Wohnraum zu erschwinglichen Preisen
Der FMV ist eine öffentliche Bank im Eigentum des Staates Peru, der Wohnungsbau für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen fördert. Er finanziert nur Wohnungen, die zwischen 15.000 und 108.000 EUR kosten - und um einen Kredit beim FMV zu erhalten, muss eine Person oder Familie nachweisen, dass sie noch kein Haus oder keine Wohnung besitzt. So kann die Bank sicherstellen, dass sie mit ihrer Förderung nicht Spekulationen auf dem Immobilienmarkt anheizt.
Das grüne Programm des FMV stellt zinsgünstige und langfristige Kredite für Wohnungen mit niedrigem Energie- und Wasserverbrauch zur Verfügung. Insgesamt 7.000 solcher Wohneinheiten sollen auf diese Weise entstehen. Um sich für das Programm zu qualifizieren, müssen Bauunternehmen nachweisen, dass die Wohnung den vorgegebenen Effizienz-Kriterien entspricht.
Umweltschutz und soziale Verantwortung verbinden
Die zusätzlichen Kosten, die durch grüne Technologien anfallen, werden durch die günstigeren Zinssätze wieder wettgemacht. Ärmere Haushalte können zudem einen grünen Zuschuss („Bono Mivivienda Verde“) beantragen, der es ihnen ermöglicht, eine energieeffiziente Sozialwohnung zum gleichen Preis wie eine herkömmliche Wohnung zu kaufen. Dadurch wird nachhaltiges Wohnen auch für Menschen mit kleinerem Geldbeutel attraktiv. Der Ansatz baut auf ähnlichen KfW-Projekten in Mexiko und Chile auf, die sehr erfolgreich laufen und schon tausenden von Menschen mit begrenzten Mitteln zu einer umweltfreundlichen Immobilie verholfen haben.
„Das Programm verbindet Umweltschutz mit sozialer Verantwortung und passt deshalb genau zu unseren Zielen“, begründet Senior Projektmanager Markus Rühling das Engagement der KfW Entwicklungsbank. Ein weiteres Plus sei die Ko-Finanzierung mit der AFD, so Rühling. Erst kürzlich haben die Vorstände beider Häuser, Rémy Rioux und Dr. Joachim Nagel, ein Abkommen unterzeichnet, das die Zusammenarbeit zwischen AFD und KfW weiter stärkt. Das gemeinsam strukturierte Vorhaben mit dem FMV ist ein greifbares Ergebnis dieser Partnerschaft.
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