Asien ist ein Kontinent mit sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungen: China und Indien sind längst zu wichtigen Akteuren auf der globalen Weltbühne geworden. Andere Staaten wie Nepal oder Tadschikistan profitieren dagegen bislang wenig vom ökonomischen Fortschritt in der Region. Die Entwicklung der Armutsrate zeigt in Asien ein zweigeteiltes Bild: In Ostasien und Südasien sinken die Armutsraten – das liegt vor allem an China. Insgesamt leben in Ostasien nur noch rund 29 Mio. Menschen in absoluter Armut, während es im bevölkerungsreichen Südasien aber immer noch 209 Mio. Menschen sind. Sie haben weniger als 2,15 US-Dollar pro Kopf und Tag zum Leben.
Die politische Situation ist in den einzelnen Ländern höchst unterschiedlich: Indien mit seinen rund 1,4 Mrd. Menschen gilt als größte Demokratie und ist inzwischen das bevölkerungsreichste Land der Welt, an vierter Stelle in dieser Hinsicht steht das ebenfalls demokratisch verfasste Indonesien. Gleichzeitig gibt es politisch instabile Staaten mit anhaltenden bewaffneten Konflikten wie Myanmar und Pakistan, während der Indopazifik sowie die Region Zentralasien zunehmend zum Austragungsort geopolitischer Bestrebungen wird. Menschenrechtsverletzungen sind in einigen Ländern an der Tagesordnung, Frauen und Behinderte werden benachteiligt, ethnische Minderheiten verfolgt oder vertrieben.
Der rasante wirtschaftliche Aufschwung in Ost-, Zentral-, Südost- und Südasien belastet die Umwelt. In Großstädten wie etwa in Jakarta sinkt der Boden durch die übermäßige Entnahme von Grundwasser ab, Abwässer werden oft nicht ausreichend geklärt. Das indische Delhi gilt als eine der Städte mit der weltweit höchsten Luftverschmutzung. In Zentralasien besteht ein erheblicher Rückstau an Investitionen in eine klima- und umweltfreundliche soziale Infrastruktur. Mit China, Indien, Japan, Iran, Südkorea, Indonesien und Saudi-Arabien befinden sich gleich sieben asiatische Länder unter den weltweit zehn größten CO2-Emittenten. Indien spielt eine Schlüsselrolle bei der Lösung globaler Herausforderungen im Klimaschutz, denn es deckt seinen hohen Energiebedarf vor allem noch mit fossilen Energieträgern wie Kohle. Ob weltweit Klimaneutralität erreicht werden kann, entscheidet sich also zum Großteil in Asien.
Die KfW Entwicklungsbank arbeitet im Auftrag der Bundesregierung mit zahlreichen Ländern in Asien zusammen, um Klima und Umwelt zu schützen, Armut zu bekämpfen und wichtige Gesundheits- wie Sozialreformen voranzutreiben: Dazu gehört der verstärkte Einsatz von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, die Förderung von Mobilität und klimaresilienter Infrastruktur in Städten und der Schutz der Biodiversität. Leistungsfähige Finanzinstitutionen werden gefördert, die kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Für die Länder Asiens sagte die KfW Entwicklungsbank im Jahr 2023 2,0 Mrd. Euro zu.
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