Meldung vom 24.04.2020 / KfW Entwicklungsbank
Frühzeitige Hilfe für Dürregeschädigte
Bauern im Senegal erhalten Hilfe, damit sie und ihr Vieh die kommende Dürreperiode überstehen können. Möglich wird die präventive Hilfe durch die African Risk Capacity (ARC), die jetzt 22 Mio. USD an das Land Senegal und über das ARC Replica Programm an das NGO-Netzwerk Start auszahlt. Die KfW finanziert ARC und ARC Replica im Auftrag der Bundesregierung.
Alle Zeichen stehen auf Alarm: In den kommenden Wochen erwartet der Senegal eine Mangelversorgung mit Lebens- und Futtermitteln. Denn während der Saatzeit hat es viel zu wenig geregnet.
Seit einigen Jahren gibt es einen Mechanismus, um die Einwohner der betroffenen Region vor den schwersten Folgen zu schützen. ARC Replica ist ein Programm des Welternährungsprogramms und des Start Networks, eines Netzwerks von Nichtregierungsorganisationen, in dem humanitäre Akteure sich über die "African Risk Capacity" (ARC) gegen Naturkatastrophen versichern können. Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das ARC Replica-Programm mit insgesamt 10 Mio. EUR und hat die ARC-Versicherung ARC Ltd. mit insgesamt 50 Mio. USD kapitalisiert
Die teilnehmenden Länder und humanitären Akteure sichern sich über ARC gegenseitig ab; dadurch können sie von vergleichsweise günstigen Versicherungsprämien profitieren. Im Falle einer Katastrophe zahlt die ARC Versicherungsleistungen an betroffene Staaten und humanitäre Akteure aus, die dann der Bevölkerung zu Gute kommen.
Frühzeitige Hilfe
Im Senegal wurde jetzt der vorher vereinbarte Schwellenwert erreicht, der sich an der von der NASA ermittelten Niederschlagsmenge sowie weiteren Indizes bemisst. Damit leistet ARC insgesamt 22 Mio. USD an Nothilfe an die betroffenen Familien, davon 10 Mio. USD über das Start Network und weitere 12 Mio. USD über die senegalesischen Behörden. Geschätzt 400.000 Menschen werden vorbeugende Hilfe in Form von Geldzahlungen, Ernährungsberatung und die Verteilung von mit Nährstoffen angereichertem Mehl erhalten.
Es ist das erste Mal, dass humanitäre Akteure eine Versicherung abgeschlossen und eine Auszahlung daraus erhalten um frühzeitig handeln zu können „Dies ist eine neue Art zu arbeiten, anders als das bisherige Modell, bei dem die Menschen auf Hilfe warten mussten, bis die Krise bereits eingetreten war, obwohl wir heute viele Krisen frühzeitig vorhersagen können“, lobt ARC Replica-Manager Aliou Diouf.
Notfallplan von anderen Staaten genehmigt
Eine Besonderheit der ARC liegt darin, dass Regierungen und humanitäre Akteure, bevor sie eine Versicherungspolice abschließen können, einen Notfallplan ausarbeitet und vorab festlegt haben müssen, wie die Gelder im Falle einer Katastrophe eingesetzt werden. Jeder Notfallplan wird innerhalb eines Peer Review Prozesses genehmigt. Statt abzuwarten, bis eine Naturkatastrophe eintritt und auf ad-hoc Unterstützung von internationalen Gebern zu hoffen, bereiten sich die Regierungen durch die ARC aktiv auf eine Katastrophe vor und können ihr dadurch schneller und koordiniert begegnen.
Es wird inzwischen daran gearbeitet, einen ähnlichen Versicherungsmechanismus wie beim Klimaschutz auch für den Fall von Pandemien zu nutzen.
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