Meldung vom 04.03.2021 / KfW Entwicklungsbank
Indonesien: KfW gibt 2,5 Mrd. EUR für deutsch-indonesische Klimainitiative
Zum Auftakt der deutsch- indonesischen Klimainitiative beteiligt sich Bundesminister Gerd Müller Anfang März gemeinsam mit hochrangigen Vertretern des Partnerlands am ersten Treffen des Steuerungskreises. Die KfW stellt im Auftrag der Bundesregierung innerhalb von fünf Jahren 2,5 Mrd. EUR für grüne Infrastruktur zur Verfügung und arbeitet inhaltlich eng mit der GIZ zusammen. Ziel ist eine jährliche Einsparung von bis zu 4,5 Millionen Tonnen CO2 und anderer Treibhausgase.
Der 17.000-Insel-Staat Indonesien will seine Infrastruktur klimafreundlich und zukunftsweisend ausbauen. Die KfW stellt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Kredite im Umfang von 2,5 Mrd. EUR zur Verfügung, um innerhalb von fünf Jahren zahlreiche Vorhaben in den Bereichen Mobilität, Wasser/Abwasser und Abfallmanagement voranzutreiben.
Bei der Auftaktveranstaltung, die Anfang März in digitaler Form deutsche und indonesische Entscheidungsträger zusammenbrachte, wies Bundesminister Müller auf die besondere Bedrohung des südostasiatischen Inselstaats durch den Klimawandel hin. Indonesien mit seinen vielen Megastädten brauche eine Infrastruktur, die ökologisch, aber auch ökonomisch nachhaltig sei.
Im Rahmen der Klimainitiative ist etwa der energieeffiziente Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Neun-Millionen-Stadt Surabaya geplant. Eine S-Bahnlinie von den Vororten in das Stadtzentrum soll erweitert und als Basis für den Ausbau des ÖPNV dienen. Die 120 Kilometer Schienennetz sollen bis zu eine halbe Million Menschen täglich an das zentrale ÖPNV-System nachhaltig anschließen. Allein diese Investition würde bis zu 100.000 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen.
Das BMZ unterstützt Indonesien als einen seiner globalen Partner bei der Umsetzung des auch als Green Infrastructure Initiative bekannten Programms, das dazu beitragen soll, die nationalen Klimaziele (NDC) zu erreichen.
„Seit 2011 hat die KfW in Indonesien bereits 1,4 Mrd. EUR klimarelevante Finanzierungen zugesagt. Die Initiative hat das Potential, die CO2-Einsparwirkung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im viertgrößten Land der Welt zu verdoppeln“, betonte Stephan Opitz, Mitglied der Geschäftsbereichsleitung der KfW Entwicklungsbank.
Nicht nur der ÖPNV, auch die urbane Infrastruktur in den Bereichen Wasser/Abwasser und Abfallmanagement werden ausgebaut. So hat die KfW bereits einen Förderkredit über 85,7 Mio. EUR für die Entwicklung des regionalen Wasserversorgungssystem Wosusokas bereitgestellt.
Die Reduktion und das Recycling von Plastikmüll stehen im Mittelpunkt eines sich bereits in Vorbereitung befindlichen Projekts, das die KfW gemeinsam mit der französischen AFD angeht.
Die deutsch-indonesische Klimainitiative wird in enger Zusammenarbeit mit der GIZ umgesetzt, die komplementäre Beratungsleistungen mit einem Finanzvolumen von 4,4 Mio. EUR ergänzt. Zu den Aufgaben der GIZ zählt auch, mögliche Infrastrukturvorhaben in enger Abstimmung mit der KfW zu identifizieren und im Rahmen einer Vorprüfung aufzubereiten. Die KfW wird dann ermöglichen, diese zu finanzieren und anschließend umzusetzen. „Diese arbeitsteilige und synergetisch angelegte Form der Zusammenarbeit ist neu: beide Institutionen kooperieren hier beispielhaft miteinander“, sagt KfW-Portfolio Manager Olaf Goerke, der eigens zum Aufbau der Klimainitiative nach Jakarta entsandt worden war. „Wir werden das KfW-Büro vor Ort erweitern, um den Dimensionen des Programms zu entsprechen und die erforderlichen Kapazitäten vorzuhalten.“
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