Meldung vom 25.05.2021 / KfW Entwicklungsbank
Urbane Mobilität in der Pandemie nachhaltig gestalten
TUMI-Konferenz: Neue ökologische Wege in der Verkehrspolitik

Die weltweite Corona-Pandemie hat auch die Verkehrs- und Transportpolitik zahlreicher Länder vor große Herausforderungen gestellt. Die Konferenz der „Transformative Urban Mobility Initiative“ (TUMI), die am 25. Mai stattfand, stellte deshalb neue, innovative Lösungen vor, um wirtschaftliche Folgen der Restriktionen durch die Lockdowns zu überwinden und den städtischen Verkehr zukunftsfähiger zu gestalten. „Wir wollen, dass die städtische Mobilität sicher, sauber, nachhaltig und für alle Menschen erschwinglich ist“, betont KfW-Bereichsleiter Roland Siller. An dem Treffen nahmen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, UN-Institutionen und staatlichen und nicht-staatlichen Entwicklungsorganisationen teil.
Seit dem Start von TUMI durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Jahr 2016 hat die KfW Entwicklungsbank rund drei Milliarden Euro für den Auf- und Ausbau von öffentlichen Nahverkehrssystemen und aktiver Mobilität wie Fuß- und Radverkehr, Züge, Straßen- und U-Bahnen und intelligente Verkehrsleitsystemen in ihren Partnerländern zugesagt. „Durch dieses Engagement wird weltweit der umweltfreundliche Transport von 27 Millionen Menschen am Tag ermöglicht“, betont Siller. „Gleichzeitig wird der Ausstoß an Treibhausgasen um 1,5 Millionen Tonnen jährlich reduziert“.
Dabei ist der Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen besonders wichtig: Denn Verkehr und Transport ist der einzige Sektor weltweit bei dem die Treibhausgas-Emissionen seit 1990 nicht gesenkt werden konnten. In den meisten Ländern ist laut Angaben des BMZ „Verkehr neben der Energieversorgung der zweitgrößte oder sogar der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen“. Rund ein Viertel aller energiebezogenen CO2-Emissionen stammen aus dem Verkehrssektor. Hinzu kommen die negativen Effekte der Nutzung von fossilen Treibstoffen auf die Luftqualität in den Städten.
Die Herausforderungen in der Pandemie und der Klimakrise den Verkehrs- und Transportsektor nachhaltig und klimafreundlich zu gestalten, bleiben groß: Mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung, also zwei bis drei Milliarden Menschen, wird im Jahr 2050 in Städten leben. Die Verkehrspolitik trotz dieses Wachstums ökologisch umzusetzen, ist die große Aufgabe für nationale Regierungen und die internationale Gemeinschaft. „Die Pariser Klimaschutzziele können wir nur durch eine globale Verkehrswende erreichen“, betont Roland Siller. Um etwa das anvisierte 1,5 bzw. 2 Grad Ziel zu erreichen, muss der Transportsektor bis 2050 weitgehend dekarbonisiert werden.
Die KfW setzt dabei im Auftrag des BMZ auf einen dreistufigen Ansatz. „Wir unterstützen unsere Partner bei der Umsetzung des Prinzips 'Avoid-Shift-Improve'“, ergänzt die KfW-Abteilungsleiterin Barbara Schnell. Dabei geht es darum, Verkehr durch integrierte Stadt- und Verkehrsplanung zu vermeiden (avoid), den Verkehr auf nachhaltige Transportsysteme zu verlagern (shift) und die Energieeffizienz des Verkehrs durch Elektroantriebe, alternative Kraftstoffe und intelligente Verkehrssysteme zu verbessern (improve).

Die KfW setzt diesen Ansatz unter anderem in Peru um, in dem sie dort in einem multilateralen Projekt den Bau der U-Bahn in der Hauptstadt Lima unterstützte. Als Ergänzung zum Öffentlichen Nahverkehr wird jetzt der Ausbau eines Radwegenetzes gefördert. Gleichzeitig ist die KfW ein langjähriger Partner von Indien und fördert dort den Auf- und Ausbau von Metros sowie von Bussystemen in verschiedenen Städten und Metropolen.
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