Stand: 02/2024
Die Stadt Kochi mit jetzt mehr als zwei Millionen Einwohnern wächst immer weiter. Der Verkehr nimmt zu. Dabei ist die Anbindung insbesondere der vorgelagerten Inseln und Halbinseln der Hafenmetropole im Südwesten Indiens bisher schlecht gewesen. Immer mehr Menschen entschieden sich für den Kauf eines motorisierten Privatfahrzeugs. Doch ein integrierter Verkehrsverbund und die Einführung einer Vielzahl von neuen, regelmäßigen Fährverbindungen sollen das ändern. In Zukunft soll der öffentliche Nahverkehr dadurch attraktiver werden. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung den Ausbau des öffentlichen Wassertransportsystems mit rund 110 Mio. Euro.
Die Stadt Kochi hat sich in den letzten Jahrzehnten stark ausgedehnt und umfasst inzwischen auch die auf den umliegenden Inseln befindlichen Gemeinden und Dörfer. Bisher ist die Verbindung zwischen Festland und Inseln schlecht. Einige Inseln sind zwar durch Brücken mit dem Festland verbunden, aber zum einen mit dem Boot viel schneller zu erreichen und motivieren zum anderen zur Nutzung privater Motorfahrzeuge, was dazu führt, dass sich auf den Straßen viele Staus bilden. Manche Inseln sind ausschließlich mit dem Boot zu erreichen.
Aufgrund ihrer geografischen Lage spielen die Binnenwasserstraßen eine wichtige Rolle im städtischen Verkehr von Kochi. Doch in Fähren und ihre Anleger wurde wenig investiert, Finanzmittel flossen vor allem in den Ausbau von Straßen. Immer mehr Menschen kauften motorisierte Privatfahrzeuge. Die Passagierzahlen der Fähren sanken, so dass sich der Betrieb kaum mehr lohnte. Um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen, plant Kochi nun ein integriertes Verkehrssystem und die Wiederbelebung der Binnenwasserstraßen durch Investitionen in moderne Fähren. Die KfW fördert im Auftrag der Bundesregierung dieses Vorhaben.
Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Kochi Metro Rail Ltd. (KMRL) mit einem Darlehen über 110 Mio. Euro dabei, ein modernes, nachhaltiges und integriertes Wassertransportsystem einzuführen. Es soll sichergestellt werden, dass die Metro, Busse und Fähren der Stadt durch einen integrierten Fahrplan sowie ein einheitliches Fahrkarten- und Tarifsystem miteinanderverknüpft werden. Dadurch soll die Bevölkerung Kochis motiviert werden, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, um die Anzahl der motorisierten Privatfahrzeuge auf den Straßen und damit die Lärm- und Luftverschmutzung zu reduzieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der öffentliche Nahverkehr einen sicheren Zugang zu den Zentren der wirtschaftlichen Aktivitäten sowie Einrichtungen der Bildung und Gesundheit auf dem Festland ermöglicht.
KMRL plant bis Ende 2030 den Aufbau eines benutzerorientierten Fährsystems mit 15 Fährverbindungen und 38 Haltestellen. Die veralteten Fähren sollen durch 78 neue, hauptsächlich batteriebetriebene Boote mit je 50 bis 100 Sitzen ersetzt werden.
Ziel ist es, dass mit vollständiger Einführung des Fährsystems pro Tag rund 38.000 Menschen befördert werden. Viele Wege sind mit den Fähren bis zu einem Drittel schneller als auf der Straße zurückzulegen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass durch die verbesserte, modernere Bootstechnologie der Kraftstoffverbrauch der Fähren um etwa 41 % sinkt, wodurch auch die Kohlenstoffemissionen reduziert werden.
Das Projekt geht die Herausforderungen Kochis im städtischen Verkehr an und steht im Einklang mit der Politik der indischen Regierung, integrierte Verkehrslösungen zu fördern. Es entspricht den Transportbedürfnissen der Bevölkerung, insbesondere derer, die auf Inseln und entlang von Lagunen leben. Das integrierte Verkehrssystem verbessert ihre Lebensbedingungen. Die Bereitstellung eines sicheren, bezahlbaren und effizienten Systems des öffentlichen Nahverkehrs verbessert insbesondere die Lebensbedingungen von Frauen, weil sie nun leichter an den Aktivitäten im wirtschaftlichen Zentrum auf dem Festland teilnehmen können. Ihre soziale und wirtschaftliche Teilhabe wird gestärkt.
Die moderne Fährflotte und die übrigen Maßnahmen ermöglichen es, den Ausstoß von Treibhausgasen deutlich zu reduzieren.
Die Wiederbelebung der Binnenwasserstraßen als Teil eines integrierten Verkehrssystems ist eine effiziente und effektive Lösung für den städtischen Transport in Kochi, die sowohl die besondere Geografie der Stadt als auch die Zunahme der Bevölkerung in den Außenbezirken der Stadt berücksichtigt.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
Klimafinanzierung und Mobilität Südasien
Kompetenzcenter Infrastruktur, Wasser, Naturressourcen
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