In Peru leben mittlerweile knapp 80 % der Bevölkerung in Städten. Ein Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung urbaner Zentren und die Versorgung der Bevölkerung dort sind unzureichende Mobilitätsangebote. Der Verkehrssektor in Peru ist für nahezu 26 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr verantwortlich das entspricht etwa 40 % der Gesamtemissionen des Landes. Die KfW unterstützt das Land daher beim Aufbau nachhaltiger klima- und umweltfreundlicher Mobilitätssysteme. Insgesamt wurden für dieses Programm bisher rund 308 Mio. Euro durch die KfW zugesagt. Rund 288 Mio. Euro davon werden in Form von Krediten bereitgestellt, die zurückgezahlt werden. Mehrere deutsche Unternehmen haben im Rahmen des Projekts Beauftragungen in Höhe von insges. ca. 100 Mio. Euro erhalten.
Die Städte Perus sind dicht besiedelt, die Luftverschmutzung ist bereits jetzt sehr hoch. Auch die Unfallraten sind, bezogen auf die Zahl der PKWs, fast neun Mal so hoch wie in Deutschland. Alternativen zum Auto gibt es bisher kaum: Lima hat als einzige Stadt in Peru eine Metrolinie und eine Schnellbuslinie, die beide entsprechend stark überlastet sind. Doch auch dort reicht beides nicht aus: Große Gebiete der 11 Millionenmetropole sind bisher nur unzureichend durch öffentliche Verkehrsmittel erschlossen, der Mobilitätsbedarf der - vor allem auch armen - Bevölkerung ist damit längst nicht gedeckt.
Die KfW fördert den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Metropolregion Lima und zudem Alternativen zum Autoverkehr. Der Transportsektor wird modernisiert, die dafür nötigen Reformen werden eingeleitet. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die Institutionen über die nötigen Kompetenzen und Strukturen verfügen, nachhaltige städtische Verkehrsplanung auch umzusetzen. Daher unterstützt das Vorhaben auch den Aufbau dieser Kompetenzen. So wurde im Rahmen des Programms die Gründung einer städtischen Verkehrsgesellschaft für den Großraum Lima (Autoridad de Transporte Urbano para Lima y Callao) unterstützt , die ein integriertes Angebot in der Metropolregion schaffen soll und einen Verkehrsmasterplan für den ÖPNV entwickelt.
Den größten Posten der Förderung durch die KfW macht die Mitfinanzierung des Ausbaus der Metro in Lima als Teil eines größeren Bankenkonsortiums aus (rund 193 Mio. Euro). Darüber hinaus wird auch der nichtmotorisierte Verkehr gefördert. Dazu wurde die peruanische Regierung dabei unterstützt, ein Gesetz zur Anerkennung und Förderung der Radnutzung als nachhaltigem Verkehrsmittel zu verabschieden und den Bau von Radwegen umzusetzen. Der Ausbau und die Verbesserung des Radwegenetzes in Lima werden mit 20 Millionen Euro vorangebracht. Ein Radwegenetz in einer der größten und schnell wachsenden Städte Südamerikas zu schaffen, bringt gleich einen mehrfachen Nutzen: es trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Umweltbelastungen bei, und es ermöglicht durch erschwingliche Mobilität auch mehr Teilhabe der Armen am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.
Mit all diesen sich gegenseitig ergänzenden Maßnahmen soll die Modernisierung des ÖPNV und die Nutzung des Fahrrads als günstiges und klimafreundliches Transportmittel in Peru insgesamt weiter vorangetrieben werden. Denn das Vorhaben ist nicht auf Lima begrenzt, sondern soll perspektivisch auch auf andere Mittelstädte ausgeweitet werden. Konkret geht es neben dem Ausbau von Radwegen um die Einführung von Schnellbuslinien, Straßenbahnlinien und die Integration von unterschiedlichen Angeboten des ÖPNV. Eine erste Komponente zum Aufbau eines Schnellbussystems in der Stadt Trujillo befindet sich bereits in der Umsetzung.
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