Serbien: Mehr Licht, weniger Kosten

KfW unterstützt Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED

Nächtlicher, beleuchteter Weg mit Bäumen am Rand.
Hell, umweltfreundlich, kostensparend – LED-Straßenbeleuchtung.
Eine mit LED-Straßenlaternen beleuchtete Straße bei Nacht.
Vier Städte in Serbien stellen ihre Straßenbeleuchtung mit Hilfe der KfW auf LED um und entlasten ihre Haushalte.

Die KfW unterstützt vier serbische Städte dabei, ihre Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen umzustellen. Die Gemeinden Veliko Gradiste, Stara Pazova, Kovacica und Becej sparen jetzt die Hälfte der bisherigen Kosten für die Straßenbeleuchtung ein. Gleichzeitig sinkt der Ausstoß an Treibhausgasen. Die Umstellung wurde mit einem zinsverbilligten Kredit der KfW refinanziert, der aus dem REEP-Plus Programm der EU bezuschusst wird.

„Die Wartungskosten der Gemeinden sind auf Null gesunken“, betont Tijana Pejic, Ökonomin beim Unternehmen Special Purpose Company Public Lightning ST Belgrad. Die 28-Jährige ist zuständig für die Buchhaltung und hat alle Zahlen im Kopf: „Jedes Jahr sparen die beiden Kommunen durch die neue Straßenbeleuchtung mehr als 300.000 EUR ein.“ 2019 stellten die Gemeinden Veliko Gradiste und Stara Pazova auf LED-Lampen um, für die eine Garantie für die kommenden 13 Jahre besteht.

„Gerade jetzt zu Zeiten der Corona-Pandemie ist es für uns wichtig, in einem sicheren ökonomischen Umfeld zu agieren. Daher versuchen wir, Risiken zu minimieren“, erklärt Pejic. Eine Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED hat gleich mehrere Vorteile: Die Betriebsdauer von LED-Leuchtmitteln liegt im Schnitt bei 100.000 Betriebsstunden oder 25 Jahren, herkömmliche Lampen liegen bei nur vier bis fünf Jahren. Die LED-Lampen strahlen jeweils nur auf einen abgegrenzten Bereich und grenzen somit die so genannte Lichtverschmutzung ein. Doch der größte Vorteil: Sie sind energiesparend. Die Gemeinden in Serbien haben bis zu 75 % weniger Energieverbrauch registriert. Dies entlastet natürlich auch den kommunalen Haushalt. Außerdem werden weniger Treibhausgase ausgestoßen. Hinzu kommt, dass LED-Lampen anders als herkömmliche Lampen kein Quecksilber enthalten, also umweltfreundlicher in Produktion und Entsorgung sind. Quecksilberlampen entsprechen nicht mehr den Vorgaben der EU.

Die Gemeinden sparen zusätzlich auch am Unterhalt der Straßenbeleuchtung, denn die LED-Leuchtmittel halten länger und fallen seltener aus. Sie strahlen außerdem heller, so dass sich die Bürger auf den nächtlichen Straßen sicherer fühlen.

In Kovacica und Becej wurde die Erneuerung der Straßenbeleuchtung in Form einer Public-Private-Partnership zwischen den Gemeinden und dem Unternehmen Esco Elios umgesetzt. Es wurden Kredite von bis zu 1,9 Mio. EUR über die Erste Bank Belgrad an die Kommunen vergeben.

„Das Portfolio unseres Unternehmens für LED-Straßenbeleuchtung wächst jedes Jahr“, erklärt Nora Gombar, Finanzmanagerin von Esco Elios. „Das Modell der Public Private Partnership ist in Serbien bereits akzeptiert und verbreitet sich weiter, so dass wir hier viele Investitionsmöglichkeiten sehen.“

Die Ökokredite, die Erste Bank und andere lokale Finanzdienstleister durch eine Refinanzierung der KfW anbieten, werden durch Zuschüsse an die Endkreditnehmer aus dem Regional Energy Efficiency Programme (REEP Plus) der EU ergänzt. Die KfW beteiligt sich am REEP Plus Programm durch Darlehen von insgesamt 50 Mio. EUR. Die Zinsverbilligung der Kredite wird mit BMZ-Mitteln ermöglicht. Das EU-Programm REEP Plus, das unter dem Dach des Western Balkan Investment Framework (WBIF) steht, wird von der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD), dem Energy Community Secretariat (EnCS), bilateralen Gebern und der KfW getragen. Es umfasst vier Komponenten: Neben der Förderung des politischen Austausches und der Zwischenfinanzierung handelt es sich um Kredite für die Privatwirtschaft und die öffentliche Verwaltung. In letzteren beiden Bereichen ist die KfW aktiv.

„Das Vorhaben entlastet die kommunalen Haushalte und vermindert gleichzeitig den Ausstoß von Treibhausgasen – eine Win-Win-Situation“, erklärt KfW-Abteilungsdirektorin Dr. Bianca Clausen.

Bisher wurden bereits über 630 Kredite in Höhe von insgesamt mehr als 52,4 Mio. EUR an Endkreditnehmer in der Region vergeben. Durch die damit umgesetzten Projekte werden Treibhausgase von 29.000 Tonnen pro Jahr eingespart.

Mehr dazu auf der Webseite des WBIF