Im Mai 2019 entstand eine Allianz besonderer Art: Bundesminister Dr. Gerd Müller gab damals den Startschuss für „PREVENT“ – einen Zusammenschluss von mittlerweile mehr als 180 Institutionen, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Thinktanks. Ihr Ziel lautet: Den steigenden Abfallbergen weltweit entgegenwirken. Schadstoffe sollen minimiert, Kreislaufsysteme gefördert werden.
„Wir brauchen dringend einen Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft. Die PREVENT Abfall Allianz ist dafür ein wichtiger Schritt. Damit bringen wir engagierte Organisationen aus Deutschland mit internationalen Partnern zusammen“, erläutert Minister Müller seine Motivation zur Gründung der Allianz. Entsprechend lautet das Motto von PREVENT: „Gemeinsam für Kreislaufwirtschaft“.
Mehr als 180 Mitglieder hat die Allianz inzwischen; die KfW war von Anfang an dabei. Zu ihr gehören neben dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem Bundesumweltministerium (BMU) auch Institutionen wie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), das Umweltbundesamt, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie, aber auch große Unternehmen wie Coca Cola, Danone oder Nestlé und NGOs wie der WWF, der NABU oder Malteser International. Die GIZ organisiert auch das Sekretariat im Auftrag des BMZ.
Die Abfall-Allianz möchte Akteure vernetzen, Informationen bereitstellen, Know-how teilen und Demonstrationsprojekte durchführen, um eine funktionierende Abfall- und Kreislaufwirtschaft vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern in Gang zu bringen. Die Allianz arbeitet in vier Arbeitsbereichen und -gruppen: „Kunststoffabfall in Produktion und Konsum vermeiden“, Kreisläufe für Verpackungen schließen“, „Rücknahme und Recyclingsysteme für Elektro- und Elektronikgeräte aufbauen“, „Rahmenbedingungen für Abfall- und Kreislaufwirtschaft auf kommunaler Ebene schaffen“. Ende 2020 fand außerdem (virtuell) die erste Vollversammlung aller Mitglieder statt, bei der auch die ersten acht Pilotprojekte ausgewählt wurden.
Sie sollen innovative, nachhaltige und wirksame Ansätze im Sinne der Ziele von PREVENT verfolgen: Bei einem Projekt in Indonesien zum Beispiel wird die Wertschöpfungskette von Plastik auf Basis der Blockchain-Technologie digitalisiert und damit das Einsammeln erleichtert. In Mexiko wird an einem Plastik-Pfandsystem gearbeitet, in Nigeria geht es um den nachhaltigen Umgang mit Elektronikschrott, und in Äthiopien um eine verbesserte Nutzung von Biomüll. Die Projekte sollen beispielhafte Lösungen erarbeiten und demonstrieren, damit sie von anderen Ländern und Kommunen übernommen werden können.
Die Mitgliedschaft bei PREVENT ergänzt und erweitert das Engagement der KfW Entwicklungsbank auf diesem Gebiet: Schon 2018 hatte sie zusammen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der französischen Entwicklungsagentur AFD die „Clean Oceans Initiative“ (COI) ins Leben gerufen. Inzwischen sind zwei weitere Entwicklungsbanken dazugekommen, die spanische ICO (Instituto de Crédito Oficial) und die italienische CDP (Cassa Depositi e Prestiti). Mit dieser europäischen Initiative strebt die KfW an, die Verunreinigung der Weltmeere besonders durch Plastikabfälle zu verringern. Dafür haben die drei Gründungsinstitutionen bereits in den ersten beiden Jahren 1,3 Mrd. EUR zugesagt. „Der Plastikmüll kommt auf der Liste der großen Herausforderungen gleich nach dem Klimawandel“, begründet Vorstandsvorsitzender Dr. Günther Bräunig das Engagement der KfW, zu dem neben COI noch zahlreiche andere Projekte im Abfallsektor zählen.
Seite teilen
Um die Inhalte dieser Seite mit Ihrem Netzwerk zu teilen, klicken Sie auf eines der unten aufgeführten Icons.
Hinweis zum Datenschutz: Beim Teilen der Inhalte werden Ihre persönlichen Daten an das ausgewählte Netzwerk übertragen.
Datenschutzhinweise
Alternativ können Sie auch den Kurz-Link kopieren: https://www.kfw-entwicklungsbank.de/s/dezBYAAy
Link kopieren Link kopiert