Bei der Internationalen Klimakonferenz 2015 in Paris hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung bis 2100 auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustrialisierten Zeit zu begrenzen. Das ist nun neun Jahre her – neun Jahre, in denen bereits Fortschritte erzielt wurden, die jedoch bei Weitem nicht ausreichen, um das international vereinbarte Ziel zu erreichen und eine Trendwende zu bewirken. So ist z. B. der Ausbau der erneuerbaren Energien seither deutlich gestiegen. Die Internationale Energie Agentur (IEA) verzeichnet jedes Jahr neue Rekorde beim Zubau, auch 2024. Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, wird 2025 mehr Strom auf Basis von Erneuerbaren produziert als aus Kohle. Und schon 2028 werden regenerative Energien fast die Hälfte der weltweiten Elektrizitätsproduktion ausmachen.
Allerdings reicht das nicht: Ohne eine weitere drastische Verminderung der CO2-Emissionen wird die Erdtemperatur nach Berechnungen des Weltklimarats auf voraussichtlich 2,8 Grad steigen. Krisen wie der Ukraine-Krieg und der Konflikt im Nahen Osten halten die Welt weiter in Atem; die Corona-Pandemie liegt gerade erst hinter uns. Deshalb ist inzwischen von einer Polykrise die Rede, in der wir uns befinden. Zugleich schreiten der Klimawandel und das Artensterben ungebremst voran. Die beiden bilden eine Doppelkrise; sie verstärken sich gegenseitig, im Positiven wie Negativen, und gehören zu den größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht.
Nimmt die Erderwärmung rasch weiter zu – bei etwa 1,3 Grad sind wir bereits angelangt –, werden die Folgen dramatisch sein, wie der Weltklimarat immer wieder eindringlich beschreibt: Noch mehr Extremwetterereignisse, Wasserknappheit, unsichere Lebensmittellage, wahrscheinliche soziale Verwerfungen – aber auch der weitere Verlust von Biodiversität und ganzer Ökosysteme. Einen Teil davon sehen wir bereits, ob als Hitzewelle in Indien, Dürren am Horn von Afrika oder Fluten in Pakistan, Mosambik und zuletzt auch in Osteuropa und Spanien.
Unter den Folgen leiden am stärksten die Entwicklungsländer, obwohl sie am wenigsten zum Klimawandel und Artenschwund beigetragen haben. Sie leben meist näher an der Natur, spüren daher Extremwettereignisse direkter als Menschen im reichen Norden. Zudem haben sie in der Regel viel weniger Mittel, um sich auf die neuen Realitäten einzustellen und die Folgen abzufedern. Deshalb muss die Weltgemeinschaft rasch und entschieden gegensteuern – in allen Lebensbereichen. Dazu gehören ein Ausstieg aus den fossilen Energien genauso wie veränderte Konsum- und Essensgewohnheiten, neue landwirtschaftliche Praktiken sowie der Schutz von Natur, besonders von Wäldern und Mooren, weil sie als natürliche CO2-Senken fungieren und klimaschädliche Gase speichern können.
Im 13. Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen hat sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen zu ergreifen. Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung ihre Partnerländer weltweit bei der klimafreundlichen Umgestaltung ihrer Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme. Dieser Wandel muss so schnell wie möglich, aber gleichzeitig auch gerecht erfolgen und alle Bevölkerungsschichten mitnehmen („Just Transition“), wenn er gelingen und Bestand haben soll. Ihre gesamten Förderaktivitäten hat die KfW dabei auf die Pariser Klima-Agenda und die UN-Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet.
Die Zusagen für klima- und umweltrelevante Vorhaben der KfW Entwicklungsbank bewegen sich seit vielen Jahren auf einem hohen Niveau und machen rund die Hälfte der Gesamtzusagen aus. Allein 2023 hat die KfW mehr als 5,4 Mrd. Euro an neuen Zusagen getätigt, die voraussichtlich einen Beitrag zur Erreichung von SDG 13 leisten. Mit den im Jahr 2023 durch die finanzielle Zusammenarbeit unterzeichneten Finanzierungsverträgen werden in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich rund 6 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen jährlich reduziert oder vermieden und mehr als 21 Mio. Menschen direkt bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels unterstützt.
Für die KfW stehen Maßnahmen zu Klimaschutz, -anpassung und -resilienz trotz der vielen neu hinzugekommenen Krisen weiterhin ganz oben auf der Agenda. Denn der Klimawandel wird potenziell alle anderen Krisen weiter verstärken, wenn es der Weltgemeinschaft nicht gelingt, die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.
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