Zoonosen vorbeugen

Kontrolle von Wildtiermärkten in Vietnam

Frau an einem Marktstand mit Gemüse in Vietnam
Auf diesem Markt in Vietnam werden keine Wildtiere mehr angeboten.

Die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt hängt untrennbar zusammen. Sie stehen in enger Beziehung zueinander und haben diverse Wechselwirkungen, die für eine nachhaltige Entwicklung wichtig sind. Die Berücksichtigung aller drei Aspekte wird mittlerweile als „One-Health-Ansatz“ bezeichnet. Die KfW verfolgt ihn zum Beispiel in Vietnam.

Vietnam gilt als „zoonotischer Hotspot“. Der Grund: Der Konsum von tierischen Produkten wie Fleisch, Medizin und Souvenirs aus der Wildnis ist dort besonders unter der städtischen Bevölkerung weit verbreitet. So werden illegal erlegte Wildtiere an Marktständen, in Geschäften und Restaurants verkauft. Dies birgt ein hohes Risiko, dass Krankheiten von Wildtieren auf Menschen überspringen, was als „Zoonose" bezeichnet wird.

Rückgang der Verstöße um 70 %

Deshalb finanziert die KfW im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) und in Zusammenarbeit mit dem WWF Maßnahmen zum Erhalt des Ökosystems „Zentralannamiten“. Sie dienen der Prävention von Zoonosen. In den Städten Hue, Da Nang und Tam Ky wurden 89 Marktstände, Geschäfte und Restaurants identifiziert, die Produkte von Wildtieren feilboten und damit gegen Gesetze verstießen. Diese Informationen wurden an örtliche Behörden weitergeleitet; durch stärkere Kontrollen gingen die Verstöße um 70 % zurück.

Außerdem zielt das Projekt darauf ab, mehr Wildhüter einzustellen, die verstärkt in Schutzgebieten patrouillieren, wo Wilderei um sich gegriffen hat. Auf ihren Touren spüren sie Wildtierfallen auf. Seit Beginn des Projekts reduzierten sich die Drahtschlingen dadurch bereits um mehr als die Hälfte. Der Einsatz gegen Wilderei verringert das Risiko, dass gefährliche Krankheitserreger auf illegale Märkte gelangen und sich von dort weiterverbreiten.