Vermiedene Entwaldung entlohnen – Pioniere erhalten besondere Förderung

Baum im Fokus, im Hintergrund Wald in Ecuador.

REDD Early Movers (REM) Programm

Nachhaltiges Verhalten soll sich lohnen. Dieser Grundsatz liegt dem REDD+ Mechanismus zugrunde, der im Rahmen der Vereinten Nationen 2005 entstand und sich im Einklang mit der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) befindet. Er sieht vor, Menschen und Gebietskörperschaften einen Ausgleich für vermiedene Entwaldung zu gewähren und damit den Schutz von Wäldern als Kohlenstoffspeicher finanziell attraktiv zu machen. Übereinstimmend mit REDD+ rief das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 2011 das REDD Early Movers (REM) Programm ins Leben. Es geht noch einen Schritt weiter und belohnt Pioniere im Waldschutz durch ergebnisbasierte Zahlungen. Dieser innovative Ansatz erstreckt sich auf Länder und Regionen, die bereits Waldschutzmaßnahmen ergriffen haben. Sie erhalten Zahlungen gegen den Nachweis, dass sie Entwaldung erfolgreich verhindert und dadurch Emissionen reduziert und etwas für den Klima- und Biodiversitätsschutz getan haben.

Bisher wird das REM-Programm in vier Vorhaben und drei Ländern durchgeführt – in den brasilianischen Bundesstaaten Acre und Mato Grosso, in Kolumbien und in Ecuador.

Global REM-Programm

Das globale REM-Programm bildete den Rahmen der einzelnen REM Vorhaben. Die KfW Entwicklungsbank entwickelte das Programm vor über 10 Jahren gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Mittel, die Länder als ergebnisbasierte Zahlungen für vermiedene Entwaldung erhalten, fließen in ein sogenanntes Benefit-Sharing. Es ist sozial ausgeglichen und den Vorhaben jeweils angepasst. Davon profitieren indigene Völker, traditionelle Gemeinschaften und Kleinbauern, die den Wald schützen und im Fall plötzlich auftretender Gefahren wie Pandemien, Waldbränden oder Überschwemmungen vor der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen bewahrt bleiben. Über die Benefit-Sharing-Komponente können Mittel flexibel zugeteilt werden. Gleichzeitig deckt sie Beratungsleistungen und Investitionen in höhere Nachhaltigkeit in verschiedenen Wertschöpfungsketten (naturbasierte Produkte, Nahrungsmittel, Soja, Fleisch) ab. Die KfW ist für die Klimafinanzierung zuständig, während die GIZ gezielte technische Beratungen durchführt. So kombiniert REM klima-, umwelt- und entwicklungspolitische Ziele und gilt deswegen als Vorbild in Sachen REDD+-Vorhaben weltweit. Für die Jahre 2012 bis 2024 wurden insgesamt etwa 52 Mio. Tonnen CO2e vergütet, die durch vermiedene Entwaldung eingespart wurden.

Indigenes Benefit-Sharing (GIZ)