Die Landschaften im südlichen Afrika schmeicheln der Seele, heißt es. Sie faszinieren mit unberührter Natur, weiten Savannen, exotischen Tieren und einer üppig vielfältigen Pflanzenwelt. Die natürliche Schönheit dieser Weltgegend ist legendär. Und das nicht nur wegen der sogenannten „Big Five - Großen Fünf“, die dort beheimatet und zu bestaunen sind: Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden. Sondern auch wegen der reichen Flora, zu der als berühmtester Vertreter der Baobab- oder Lebens-Baum zählt. Aber auch die Maulbeerfeige oder der Fieberbaum sind dort heimisch und wegen ihrer besonderen Anmutung sehr beliebt.
Nicht zuletzt wegen der großen Artenvielfalt wurde in dieser Region letzthin sehr viel Land unter Schutz gestellt, zum Teil auch über Länder hinweg. 18 grenzüberschreitende Schutzgebiete zählt das südliche Afrika mittlerweile, zu denen mit KAZA auch das größte Schutzgebietsnetz weltweit gehört. Es steht für „Kavango Zambesi“ und verläuft durch die fünf Länder Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe. Seine Größe entspricht etwa der Spaniens. Die KfW hat das Projekt im Auftrag der Bundesregierung von Anfang an unterstützt und ist einer der wichtigsten Geber.
Um so viel Land effizient zu schützen und zu verwalten, braucht es allerdings auch genügend gut geschultes Personal. Deshalb hat der WWF Südafrika zusammen mit der Peace Parks Foundation 1997 das „Southern African Wildlife College“ gegründet. Diese Ausbildungsstätte für Naturschutz hat ihren Hauptcampus im südafrikanischen Kruger Nationalpark. Sie gilt als eine der besten Schulen ihrer Art auf dem afrikanischen Kontinent, weil sie Ranger und angehende Wildlife Manager in allen Disziplinen ausbildet, die für den Schutz natürlicher Ressourcen und für den Tourismus von Bedeutung sind.
Inzwischen haben schon rund 20.000 junge Leute dort etwas über Parkmanagement, Ökosysteme und Biodiversität gelernt, aber auch über Wilderei, die Anrainergemeinden, und wie man sie angemessen an Entscheidungen und am Profit beteiligen kann, sowie über ethische, moralische und menschenrechtliche Aspekte. „Die Ausbildung ist breit angelegt und sehr intensiv“, beschreibt Projektmanager Nils Meyer den Anspruch des Colleges.
Die Tätigkeit von Wildhütern geht weit über die Bedeutung ihres Berufsnamens hinaus: Sie sollen nicht nur Tiere (und Pflanzen) schützen, sondern sie müssen auch fähig sein, sich in die Lage der örtlichen Bevölkerung hineinzuversetzen, Nutzungsverträge auszuhandeln und bei der gemeinsamen Erstellung von Planungs- und Kartenwerken mitzuwirken. Zu den Trainings gehören deshalb außerdem Einheiten zu sogenanntem partizipativem Naturschutz und gemeindebasierten Ansätzen beim Management natürlicher Ressourcen. Mit den Anrainergemeinden über die Bedeutung des Naturschutzes zu sprechen und gleichzeitig deren wirtschaftliche Lage im Auge zu behalten, sind wichtige Teile ihrer Aufgaben.
Um immer auf der Höhe der Zeit zu bleiben, werden die Lehrpläne des Colleges laufend den internationalen Vorgaben und Standards angepasst. Die Lehrer sind international anerkannte Experten auf ihrem jeweiligen Gebiet. „Das alles zusammen genommen garantiert einen hohen Qualitätsstandard bei der Ausbildung“, so Meyer.
Die KfW fördert das Wildlife College im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seit 1995 mit insgesamt 9 Mio. EUR. Zunächst stand der Aufbau der Einrichtung im Vordergrund. Später finanzierte die KfW den weiteren Ausbau des Campus und des Field Ranger Camps unter Einsatz umweltfreundlicher Materialien und Technologien. In Vorbereitung sind weitere Investitionen in die regionale Ausbildung, die zum Teil gemeinsam mit dem College durchgeführt werden. Dazu gehören zum Beispiel mobile Trainingseinheiten, die es erlauben, auch außerhalb des Hauptcampus direkt in den jeweiligen Schutzgebieten der Region zu unterrichten. Aber auch Stipendien für begabte, aber arme Studierende finanziert die KfW, darunter jedes Jahr allein sieben für junge Frauen.
„Wir wollen“, formulierte Ruben de Kock, einer der Ausbilder, es einmal, „dass die jungen Menschen diese Aufgabe als eine „globale“ sehen. Sie sollen sich bewusst für den Naturschutz entscheiden, aber verstehen, dass der Job größer ist.“ Die Absolventen benötigen ihr Wissen über Biodiversität und Umweltschutz, über das Zusammenspiel von Mensch und Natur nicht nur in den Parks, sondern tragen es auch zurück in ihre Gemeinden und sogar andere Länder. Und über allem steht das große Ziel: Die Natur - in ihrer Schönheit und als Wirtschaftsgut - für künftige Generationen zu bewahren.
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