SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Die KfW Entwicklungsbank kooperiert im Auftrag der Bundesregierung eng mit den Institutionen der EU, um die Wirksamkeit der europäischen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) weiter zu erhöhen. Dazu zählt nicht nur die Zusammenarbeit mit der EU-Kommission, sondern auch die Abstimmung mit anderen europäischen Entwicklungsorganisationen.

Innerhalb Europas besteht eine besonders enge Zusammenarbeit mit der französischen Entwicklungsbank Agence Française de Développement (AFD) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Form der Mutual Reliance Initiative. Diese beinhaltet personellen Austausch bis hin zum Erarbeiten gemeinsamer Prozesse, um sowohl untereinander effizienter und arbeitsteiliger zu agieren als auch den Aufwand für die Partner vor Ort zu verringern. Hier bringen alle Institutionen ihre spezifischen Stärken und Erfahrungen ein.

Ein besonders effizientes Instrument zur Mobilisierung von Kapital ist das so genannte EU-Blending. Dabei handelt es sich um die Kombination aus Zuschüssen der EU und Darlehen von Entwicklungsbanken mit dem Ziel, größere Investitionsvorhaben zu ermöglichen und die öffentlichen EU-Entwicklungsgelder noch effizienter einzusetzen. Durch Blending können zinsgünstige und langfristige Finanzierungen für wichtige Infrastrukturvorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern angeboten werden.

Auch bei der Eindämmung der Corona-Pandemie bündelt die EU ihre Kräfte unter dem Dach "Team Europe". Das beinhaltet alle Beiträge der EU-Mitgliedstaaten, der EU-Kommission sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE). Bislang konnte Team Europe dafür rund 46 Mrd. EUR mobilisieren.

Um die Potentiale und Ressourcen Afrikas für nachhaltige Entwicklung zu nutzen, hat die Bundesregierung gemeinsam mit der EU die EU-Afrika-Strategie entwickelt. Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit den afrikanischen Staaten sollen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Afrikas dienen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) konkretisiert die während der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 vereinbarte Compact-with-Africa-Initiative mit erheblichen Mittelzusagen auf bilateraler Ebene mit einem „Marshallplan mit Afrika“ und Reformpartnerschaften mit ausgewählten Ländern. Auch diese Programme setzt die KfW im Auftrag der Bundesregierung mit um.

Entwicklungspolitik Kompakt - Blending 2.0: Mobilisierung privaten Kapitals auch in armen Ländern?(PDF, 177 KB, barrierefrei)

Die KfW teilt ihr Wissen über Entwicklungsfinanzierung mit Schwesterbanken und anderen bilateralen Finanzinstitutionen, etwa durch eine enge Zusammenarbeit mit der Weltbank oder regionalen Entwicklungsbanken wie der afrikanischen, asiatischen und interamerikanischen Entwicklungsbank. Die KfW ist einer der größten bilateralen Kofinanziers der Weltbank und beteiligt sich im Auftrag der Bundesregierung an multilateralen Fazilitäten der Weltbankgruppe.

Die KfW gehört auch zu den Mitgründern von „Finance in Common“. Unter diesem Namen haben sich 450 öffentliche Entwicklungsbanken im Jahr 2020 zu einem Gipfel zusammengefunden und eine globale Koalition gegründet. Mit beteiligt ist auch der International Development Finance Club (IDFC), der bereits 2011 auf Initiative der KfW gegründet wurde und inzwischen 27 Mitglieder aus Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern umfasst, die jährliche Zusagen über 600 Mrd. USD aufbringen.

Die KfW setzt zahlreiche Vorhaben mit zivilgesellschaftlichen Organisationen um, darunter die Welthungerhilfe, kirchliche Hilfswerke und politischen Stiftungen.

Die von der KfW geförderten Hygiene-Kits und Lernmaterialien für Schulkinder in der Türkei etwa werden vor Ort vom UN-Kinderhilfswerk UNICEF verteilt. Denn UNICEF ist bereits vor Ort aktiv und besitzt die nötigen Strukturen, um die Schülerinnen und Schüler zu erreichen.

Die Kooperation mit der Privatwirtschaft mobilisiert Kapital, entlastet öffentliche Haushalte und macht privates Know-how für die Entwicklungszusammenarbeit zugänglich. Die KfW setzt sich daher dafür ein, private Unternehmen und Finanzinstitute in die verschiedenen Aufgaben der Entwicklungszusammenarbeit einzubinden. Eine bewährte Form der Kooperation sind "Public Private Partnerships" (PPP). Zu guter Letzt sollen private Unternehmen auch dazu beitragen, Finanz- und Infrastrukturdienstleistungen in den Partnerländern effizient zu erbringen.

Bei wirkungsorientierten Geldanlagen (Impact Investment) finanzieren die Investoren entwicklungspolitisch sinnvolle und rentable Maßnahmen über rechtlich eigenständige Investmentfonds. Die KfW setzt Eigenkapital in diesen Fonds ein und mindert damit die Risiken für private Investoren. Mit privaten Stiftungen arbeitet sie außerdem bei Vorhaben in Sektoren wie Gesundheit und Bildung oder im Krisen- und Flüchtlingskontext zusammen.

Interview mit Abteilungsleiterin Stefanie Lindemann-Kohrs zu Impact Investments: "Wir investieren, um Wirkungen zu erzielen"

Die KfW unterstützt weltweite Partnerschaften für Forschungsvorhaben, etwa gemeinsam mit der Impfallianz GAVI. Aber auch lokale Forschungseinrichtungen in den Partnerländern werden gestärkt. So kooperiert die KfW etwa in Malawi mit Forschern der Universität Heidelberg und des College of Medicine in Blantyre bei der Evaluation eines Gesundheitsprogramms für Mütter und Neugeborene, das die KfW kofinanziert. Die Wissenschaftler prüfen, welche Wirkung das Programm auf die Gesundheitsversorgung von Müttern und Säuglingen hat.

Andererseits lernt Deutschland auch von seinen Partnerländern. Die Idee für das Berliner Bildungszentrum TUMO für das spielerische Erlernen des Programmierens etwa stammt aus Armenien und ist jetzt durch die Förderung der KfW auch in Deutschland zugänglich.