Mehrere Zettel liegen auf einem Tisch, im Hintergrund unterhalten sich drei Personen

Projektinformation: Bildung in Honduras

    Bessere Schulen erleichtern das Lernen

    Programm zur Verbesserung der Schulinfrastruktur

    Karte von Honduras

    Stand: 10/2024

    Viele Schulen in Honduras sind in einem schlechten baulichen Zustand und unzureichend ausgestattet, die Lehrer oft nicht ausreichend ausgebildet. Für die oberen Klassenstufen fehlt es an Schulen. Dies begünstigt niedrige Einschulungsraten; insbesondere ab der siebten Klasse sinkt die Schuleinschreibung deutlich. Infolge der COVID-19-Pandemie hat sich die Situation verschärft. Die KfW Entwicklungsbank unterstützt daher im Auftrag der Bundesregierung Honduras bei der Renovierung und dem Ausbau von Schulen. Neue gut ausgestattete Klassenräume und Spielplätze machen den Schulbesuch attraktiver. Daneben fördert die KfW die Vernetzung vor allem ländlicher Schulen, um den Zugang zu Bildung zu verbessern.

    ProjekttitelVerbesserung der Schulinfrastruktur (PROMINE)
    AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionHonduras
    ProjektpartnerBildungsministerium und Sozialinvestitionsfonds

    Ausgangslage

    Honduras mit seinen geschätzten 9,6 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas; fast zwei Drittel der Familien leben unterhalb der Armutsgrenze. Obwohl etwa 16 % des nationalen Haushalts der Zentralregierung für Bildung ausgegeben werden, dienen die Mittel hauptsächlich zur Finanzierung von Lehrergehältern. Für wichtige Investitionen stehen nur begrenzt Mittel zur Verfügung. In entsprechend schlechtem Zustand sind Schulen und andere Bildungseinrichtungen.

    Gleichzeitig ist Honduras ein sehr junges Land: Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren machen fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Für Kinder zwischen 5 und 17 Jahren besteht Schulpflicht. Doch vor allem Vorschulen und die höheren Klassen werden wenig besucht. Ab der 7. Klasse sinkt die Schuleinschreibung deutlich. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Insbesondere im ländlichen Raum fehlt es an Schulen für die oberen Klassen und gut ausgebildeten Lehrern. Gleichzeitig gibt es hier viele Schulen mit nur ein bis zwei Lehrkräften für die ersten sechs Klassenstufen, weshalb die Klassen groß sind und die Lehrer sich nicht ausreichend um unterschiedliche Lernbedürfnisse kümmern können. Dies mindert den Lernerfolg einzelner Schülerinnen und Schüler.

    Weitere Gründe, die zu einem Abbruch des Schulbesuchs führen, sind Migration, Armut und Perspektivlosigkeit, insbesondere in den höheren Klassen. Auch die COVID-19-Pandemie hat enorm zu dieser Situation beigetragen; die Schulen waren über viele Monate geschlossen. Die Regierung hat in den vergangenen Jahren viel unternommen, um das Schulsystem zu reformieren.

    Zwei Frauen verputzen ein Gebäude
    Engagierte Frauen der Gemeinde wirken beim Bau der Schulen mit.

    Projektansatz

    Die KfW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung Honduras dabei, sein Bildungssystem zu verbessern. Das Vorhaben zur Verbesserung der Infrastruktur im Bildungsbereich (Programa de Mejora de la Infraestructura Escolar/ PROMINE) läuft seit 2012. Insgesamt bietet die KfW Honduras 55 Mio. Euro an Zuschüssen und Haushaltsdarlehen, davon wurden 45 Mio. Euro bereits umgesetzt. Bestehende Schulen werden damit renoviert, erweitert und ausgestattet. Auf Basis eines gemeinsam erstellten Masterplans, der alle Schulen des Landes, ihre Ausstattung und den Zustand ihrer Gebäude erfasst, erfolgt die Auswahl der Schulen, die das Vorhaben fördert.

    Vorrangig wird in Schulen investiert, die sich in Netzwerken zusammengeschlossen haben, um Einrichtungen wie etwa Schulküchen, Computerräume oder Schulgärten gemeinsam zu nutzen. Die Netzwerke bestehen aus bis zu zehn Schulen, wobei mindestens eine der Schulen auch die 7. bis 9. Klassenstufe für alle Schülerinnen und Schüler ihres Netzwerks anbietet. Pilothaft wird auch die Erweiterung des Angebotes von der 10. bis zur 12. Schulklasse (berufliche Bildung) gefördert. Dies soll den ab der 7. Klasse sinkenden Schülerzahlen entgegenwirken. Je attraktiver die Schulen, desto eher kommen die Jugendlichen auch zum Unterricht. Die KfW fördert außerdem den Austausch von Erfahrungen der Schulen untereinander.

    Für jedes Infrastrukturprojekt wurde ein Gemeindekomitee gegründet, welches für die Verwaltung der Mittel sowie Bau und Renovierung der Schulen verantwortlich ist. Eltern und Schüler sind deshalb selbst daran interessiert, die Gebäude pfleglich zu behandeln – auch nach Jahren sind die von der KfW geförderten Schulen noch in einem guten Zustand. Die Gemeindekomitees gehen sehr sparsam mit den Mitteln um, so dass zusätzliche Investitionen für die Schule getätigt werden können, wie z. B. die Anschaffung weiterer Ausstattungsgegenstände für die Schulküche oder die Überdachung von Sportplätzen.

    Wirkungen

    Das Vorhaben ist von hoher Relevanz für die soziale Entwicklung in Honduras und trägt zur Umsetzung des SDG 4 (Gewährleistung einer inklusiven, gerechten und hochwertigen Bildung und Förderung der Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle) bei. Im Rahmen des Vorhabens hat Honduras einen aktualisierten Baustandard für Schulen erlassen. Dieser sieht eine an die Klimazone angepasste Gebäudearchitektur vor wie beispielsweise höhere Decken in heißen Regionen des Landes.

    Die aktualisierten Baustandards haben auch dazu beigetragen, dass die Unterrichtsräume heller und die Pausenhöfe übersichtlicher geworden sind. Die Lehrkräte haben die Pausenhöfe und Sanitäranlagen immer im Blick, wodurch es seltener zu Gewalt kommt. Zudem sind alle Schulen barrierefrei. Bislang wurden 302 Schulen in 90 Netzwerken gefördert, was etwa 47.000 Schülerinnen und Schüler begünstigt.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    KfW Büro Tegucigalpa
    Kathrin.Guetschow@kfw.de

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.