Mütter mit ihren Babys

    SDG 5 – Gleichberechtigung der Geschlechter

    Viele Vorteile durch gleichberechtigte Teilhabe

    Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist immer noch tief verankert in Gesellschaften. Zwar gibt es Fortschritte, jedoch werfen Katastrophen und Krisen wie der Klimawandel, Pandemien oder bewaffnete Konflikte sowie zunehmender Rechtspopulismus in vielen Ländern die erreichten Ziele immer wieder zurück und stellen Gleichberechtigungsengagements vor neue Herausforderungen. Bei den wenigsten der 18 Indikatoren des SDG 5 wurden die Zielvorgaben bislang erreicht oder fast erreicht, lediglich knapp 20 % davon sind erfüllt oder „auf dem richtigen Weg“. Ob es um Zugang zu menschenwürdiger Arbeit geht, geschlechtsspezifische Unterschiede bei Beschäftigung und Lohn, Zugang zu digitalen und anderen Zukunftstechniken, Grundabsicherung oder um Zugang zu politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsstrukturen – Frauen sind meist schlechter aufgestellt. Dem jüngsten „Global Gender Gap“-Bericht zufolge wird es beim derzeitigen Tempo noch 134 Jahre dauern, um die Kluft zwischen den Geschlechtern zu schließen.

    Verstärkt durch die Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie oder patriarchal geprägte Regime mit traditionellen Rollenbildern erleben viele Frauen und Mädchen eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und Bildung. Das gleiche gilt für Finanzdienstleistungen. Daher fehlen Frauen oft die Möglichkeiten, ein eigenes Einkommen zu erzielen, sie bleiben abhängig von der Familie oder werden ausgebeutet. Wenn junge Frauen früh heiraten – zuletzt waren das 640 Millionen Mädchen unter 18 Jahren weltweit – und früh schwanger werden, fehlt ihnen Zeit für Bildung und Arbeit. Auch Gewalt gegen Frauen steigt weiterhin an – und zwar nicht nur in bewaffneten Konflikten. Wissen und Erfahrungen von Frauen z. B. im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels oder Biodiversität werden häufig ignoriert. Zudem schließen diskriminierende Gesetze Frauen von gesellschaftlichen Entscheidungen, politischer Teilhabe sowie Land- und Erbrechten aus. Frauen verbringen weltweit im Schnitt 2,5 Mal so viel Zeit mit unbezahlter Arbeit, etwa der Erziehung von Kindern oder der Pflege von kranken und alten Menschen, also mit so genannter "Care-Arbeit", wie Männer. Das führt zu Zeitarmut sowie geringerem Einkommen und – falls vorhanden – in der Folge auch geringeren Rentenzahlungen.

    Dabei zählt Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu den Menschenrechten. Sie ist eine Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung und trägt zu einer umfassenden Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen bei. Nur durch den Einbezug von Frauen und Mädchen können eine gerechte und inklusive Gesellschaft, eine nachhaltige und erfolgreiche Wirtschaft sowie ein zukunftsweisender Umgang mit der Umwelt erreicht werden. Der Stärkung von Frauen kommt hierbei auch ein Multiplikatoreffekt zu: Während Frauen etwa 90 % ihres Einkommens für die Gesundheit, Bildung und Ernährung ihrer Familien ausgeben, sind es bei Männern nur etwa 30 - 40 %.

    Die Förderung der Gleichberechtigung und die Stärkung von Frauenrechten sind daher ein Schwerpunkt der internationalen und der deutschen Entwicklungspolitik sowie zentraler Punkt der Agenda 2030. Das BMZ engagiert sich mit dem Ziel der Verwirklichung der Menschenrechte und der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben – unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Behinderung oder anderen Merkmalen.

    Während SDG 5 ausschließlich auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Stärkung der Frauenrechte ausgerichtet ist, findet sich die Gleichberechtigung als Schlüsselfaktor für die gesamte Nachhaltigkeitsagenda noch in weiteren 45 Unterzielen und 54 Indikatoren.

    Die KfW setzt sich mit ihren Vorhaben weltweit für eine Gleichberechtigung der Geschlechter und die Stärkung von Frauenrechten sowie marginalisierter Gruppen und somit auch für die Umsetzung der Agenda 2030 ein.

    Im Jahr 2024 trugen zahlreiche Vorhaben der KfW Entwicklungsbank zur Erreichung des SDG 5 bei. Mit rund 392 Mio. Euro wurde dabei Gleichberechtigung als Hauptziel gestärkt. Zusätzlich förderten zahlreiche Vorhaben mit einem finanziellen Gesamtvolumen von mehr als 5,4 Mrd. Euro die Geschlechtergerechtigkeit als wichtiges Nebenziel. Bis 2025 sollen über 90 % der neu zugesagten Projektmittel des BMZ in Vorhaben fließen, die einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit leisten.

    Die KfW unterstützt damit ihre Partner, die Rechte von Frauen und die Gleichberechtigung der Geschlechter weltweit zu stärken.

    Mehr Sicherheit für Arbeitnehmerinnen

    Textilien aus Bangladesch beherrschen den Weltmarkt, auch weil sie besonders günstig sind. Dies ging bisher häufig zulasten der Arbeitssicherheit und der Umwelt. Die KfW hat sich an einem europäischen Finanzkonsortium beteiligt, das Kredite für soziale und ökologische Verbesserungen in Textilunternehmen bereitstellt. Insbesondere Frauen profitieren davon.

    AIDS-Prävention in Südafrika

    Frauen und Mädchen in Südafrika sind überdurchschnittlich von HIV betroffen, auch bedingt durch wirtschaftliche und sozio-kulturelle Strukturen, die Frauen benachteiligen und sie nicht selten sexualisierter Gewalt aussetzen. Viele von ihnen sind nicht länger bereit, das zu akzeptieren, und nehmen ihr Leben in die Hand. Das Programm „Bumb’ingomso“ unterstützt sie dabei.

    Der Beitrag der KfW zu SDG 5

    Frauen in KfW-Projekten

    Ob als Angestellte im Labor eines georgischen Klärwerks, Lehrerin in einer neu gebauten Schule in Maputo, Stipendiatin in einer kenianischen Oberschule oder als Unternehmerin, die mit einem Kredit eine Süßwarenfirma aufbaut und Jobs schafft – in der Bildergalerie lernen Sie ganz unterschiedliche Frauen kennen, die alle von KfW-Projekten profitieren.