Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist immer noch tief verankert in Gesellschaften. Zwar gibt es Fortschritte, jedoch werfen Katastrophen und Krisen wie der Klimawandel, Pandemien oder bewaffnete Konflikte wie der Ukraine-Krieg die erreichten Ziele immer wieder zurück und stellen Gleichberechtigungsengagements vor neue Herausforderungen. Bei keinem einzigen der 18 Indikatoren des SDG 5 wurden die Zielvorgaben bislang erreicht oder fast erreicht, lediglich rund 15 % davon sind „auf dem richtigen Weg“. Ob es um Zugang zu menschenwürdiger Arbeit geht, geschlechtsspezifische Unterschiede bei Beschäftigung und Lohn, Zugang zu digitalen und anderen Zukunftstechniken, Grundabsicherung oder um Zugang zu politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsstrukturen – Frauen sind meist schlechter aufgestellt.
Verstärkt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie oder patriarchal geprägte Regime erleben viele Frauen und Mädchen eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und Bildung. Das gleiche gilt für Finanzdienstleistungen. Daher fehlen Frauen oft die Möglichkeiten, ein eigenes Einkommen zu erzielen, sie bleiben abhängig von der Familie oder werden ausgebeutet. Wenn junge Frauen früh heiraten und schwanger werden, fehlt ihnen Zeit für Bildung und Arbeit. Auch Gewalt gegen Frauen steigt weiterhin an – und zwar nicht nur in bewaffneten Konflikten. Wissen und Erfahrungen von Frauen z. B. im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels oder Biodiversität werden häufig ignoriert. Zudem schließen diskriminierende Gesetze Frauen von gesellschaftlichen Entscheidungen, politischer Teilhabe sowie Land- und Erbrechten aus. Frauen verbringen dreimal so viel Zeit wie Männer damit, Kinder oder pflegebedürftige Menschen zu betreuen und (unbezahlt) Hausarbeit zu erledigen, was zu Zeitarmut sowie geringerem Einkommen und in der Folge auch geringeren Rentenzahlungen führt.
Dabei zählt Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu den Menschenrechten. Sie ist eine Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung und trägt zu einer umfassenden Verbesserung der Lebensqualität aller Menschen bei. Nur durch den Einbezug von Frauen und Mädchen können eine gerechte und inklusive Gesellschaft, eine nachhaltige und erfolgreiche Wirtschaft sowie ein zukunftsweisender Umgang mit der Umwelt etabliert werden. Der Stärkung von Frauen kommt hierbei auch ein Multiplikatoreffekt zu: Während Frauen etwa 90 % ihres Einkommens für die Gesundheit, Bildung und Ernährung ihrer Familien ausgeben, sind es bei Männern nur etwa 30 - 40 %.
Die Förderung der Gleichberechtigung und die Stärkung von Frauenrechten sind daher ein Schwerpunkt der internationalen und der deutschen Entwicklungspolitik sowie zentraler Punkt der Agenda 2030. Mit der neuen Legislaturperiode engagiert sich das BMZ für eine Feministische Entwicklungspolitik mit dem Ziel der Verwirklichung der Menschenrechte und der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben – unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Behinderung oder anderen Merkmalen. Hierzu wurde im März 2023 eine neue Strategie vorgestellt, die die Intersektionalität, Partnerorientierung, Partizipation und das postkoloniale, antirassistische Verständnis der deutschen Entwicklungspolitik unterstreicht. Die „3 R“ wurden hierbei als zentrale Interventionsbereiche identifiziert:
Während SDG 5 ausschließlich auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Stärkung der Frauenrechte ausgerichtet ist, findet sich die Gleichberechtigung als Schlüsselfaktor für die gesamte Nachhaltigkeitsagenda noch in weiteren 45 Unterzielen und 54 Indikatoren.
Die KfW setzt sich mit ihren Vorhaben weltweit für eine Gleichberechtigung der Geschlechter und die Stärkung von Frauenrechten und somit auch für die Umsetzung der Agenda 2030 ein.
Im Jahr 2023 trugen zahlreiche Vorhaben der KfW Entwicklungsbank zur Erreichung des SDG 5 bei. Mit über 414 Mio. Euro wurde dabei Gleichberechtigung als Hauptziel gestärkt. Zusätzlich förderten zahlreiche Vorhaben mit einem finanziellen Gesamtvolumen von mehr als 5,7 Mrd. Euro die Geschlechtergerechtigkeit als wichtiges Nebenziel. Im Rahmen der Feministischen Entwicklungspolitik sollen bis 2025 über 90 % der neu zugesagten Projektmittel des BMZ in Vorhaben fließen, die einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit leisten.
Die KfW unterstützt damit ihre Partner, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu stärken und sich für die Rechte von Frauen in den Partnerländern zu engagieren.
Ob als Angestellte im Labor eines georgischen Klärwerks, Lehrerin in einer neu gebauten Schule in Maputo, Stipendiatin in einer kenianischen Oberschule oder als Unternehmerin, die mit einem Kredit eine Süßwarenfirma aufbaut und Jobs schafft – in der Bildergalerie lernen Sie ganz unterschiedliche Frauen kennen, die alle von KfW-Projekten profitieren.
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