Wasser aus weit entfernten Brunnen oder verunreinigten Bächen zu schöpfen und seine Notdurft im Freien zu verrichten, ist auch heute noch für viele Menschen die Regel. Noch immer sind weltweit über 2 Mrd. Menschen von einer sicheren Trinkwasserversorgung ausgeschlossen.
Dabei gibt es bei diesem UN-Entwicklungsziel bereits deutliche Fortschritte: Von 2015 bis 2022 stieg der Anteil der Weltbevölkerung, der Zugang zu einer sicheren Trinkwasserversorgung hat, von 69 auf 73 %, so UNICEF und WHO. Weitere Fortschritte sind zu erwarten; dennoch werden beim derzeitigen Fortschrittstempo im Jahr 2030 voraussichtlich noch immer rund 1,6 Mrd. Menschen ohne sichere Trinkwasserversorgung sein. Um das Ziel der Agenda 2030 beim Trinkwasser zu erreichen, müsste sich das Fortschrittstempo versechsfachen.
Im SDG 6 haben sich die UN zur Aufgabe gemacht, „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser- und Sanitärversorgung für alle zu gewährleisten“. Denn auch an einer ausreichenden Sanitärversorgung mangelt es noch: Der Zugang zu einer sicheren Sanitärversorgung stieg im genannten Zeitraum (2015 – 2022) von 49 auf 57 %, eine einfache Sanitärversorgung steht weiteren 18 % der Weltbevölkerung zur Verfügung. Jedoch müssen noch immer über 400 Mio. Menschen (2022) ihre Notdurft im Freien verrichten. Dies erhöht nicht nur das Risiko für ansteckende Krankheiten, sondern führt auch zur Verschmutzung von Wasserressourcen.
Daneben ist die zunehmende Wasserknappheit in weiten Teilen der Welt ein Problem, das durch den Klimawandel und Konflikte noch verschärft wird. Schätzungen zufolge leben rund 2,4 Mrd. Menschen (2020) in sog. „water-stressed countries“, Ländern mit (z. T. erheblicher) Wasserknappheit. Beim Kampf um eine gerechte Verteilung der Ressource Wasser kann es in diesen Regionen auch zu sozialen Unruhen und Ausschreitungen kommen.
Die KfW wirkt seit vielen Jahren daran mit, die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern mit sicherem Trinkwasser zu versorgen und ihnen eine gute, sichere Sanitärversorgung zu ermöglichen. Dazu gehören die Finanzierung von Trinkwasseraufbereitung und -verteilung, Programme zur Reduzierung von Wasserverlusten und verbesserten Wassernutzungseffizienz, Maßnahmen zur sicheren Sanitärversorgung und Klärung von Abwasser, Projekte zum integrierten Wasserressourcenmanagement der die Finanzierung von Sektorreformprogrammen.
Seit langem genießt der Wassersektor hohe Priorität innerhalb der KfW Entwicklungsbank und stellt einen der größten Sektoren dar. 2023 wurden für Vorhaben, die zur Erreichung des SDG 6 beitragen, über 540 Mio. Euro zugesagt. Die KfW bekräftigt damit ihr Anliegen, den Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu einer verbesserten Trinkwasser- und Sanitärversorgung zu verhelfen sowie mit dem Management von Wasserressourcen den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen.
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