Mehrere Zettel liegen auf einem Tisch, im Hintergrund unterhalten sich drei Personen

Projektinformation: Enterprise Innovation Fund (ENIF)

    Junge Unternehmen auf dem Westbalkan stärken

    Der Enterprise Innovation Fund (ENIF) verhilft jungen, wachstumsstarken Unternehmen aus dem Technologiesektor zu mehr Startkapital und unterstützt sie bei der Digitalisierung

    Karte des Westbalkan

    Stand: 10/2023

    Die Länder des Westbalkan sind nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ stark erschüttert worden. Es kam zu Kriegen, bewaffneten Konflikten und zur Gründung neuer Staaten. Zudem bedeutet es den Übergang von einer staatlich gelenkten zu einer freien Wirtschaft. Die von der KfW geförderte Privatsektorinitiative "Western Balkans Enterprise Development and Innovation Facility" (WB EDIF) unterstützt den Auf- und Ausbau kleinster, kleiner und mittlerer Unternehmen (KKMU), mit dem Ziel, deren Zugang zu Finanzdienstleistungen zu verbessern und so Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern.

    Als Teil dieser Initiative konzentriert sich der Enterprise Innovation Fund (ENIF) darauf, junge und wachstumsstarke Unternehmen im Digitalisierungs- und Technologiesektor in der Frühphase mit Eigenkapital zu unterstützen. Dadurch soll der Fortschritt bei digitalen Technologien auf dem Westbalkan vorangetrieben werden. Gleichzeitig wird die Wettbewerbsfähigkeit der KKMU verbessert, wirtschaftliche Entwicklung erzielt, und es entstehen neue Jobs, um auch der hohen Jugendarbeitslosigkeit in der Region entgegenzuwirken.

    ProjekttitelEnterprise Innovation Fund (ENIF)
    AuftraggeberMinisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionSüdosteuropa
    ProjektpartnerSouth Central Ventures

    Ausgangslage

    Person schaut auf ein Tablet
    Gerade jungen Unternehmen im Technologiesektor fehlt es oft an ausreichenden Kapitalmitteln, um wachsen und dauerhaft Arbeitsplätze schaffen zu können.

    Zu den Ländern des Westbalkan gehören Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Es sind kleine Länder, die aber zusammen auf fast 18 Mio. Einwohner und eine Wirtschaftsleistung von mehr als 100 Mrd. Euro kommen. Zwar gibt es Konflikte zwischen den Staaten, aber der wirtschaftliche Austausch funktioniert weitgehend reibungslos. Die Westbalkanstaaten sind über das Freihandelsabkommen CEFTA miteinander verbunden. Alle sechs Länder streben einen Beitritt zur EU an.

    Beim weiteren Aus- und Aufbau der freien Marktwirtschaft in der Region spielen KKMU eine wichtige Rolle. Doch vielen Unternehmen mangelt es für die weitere wirtschaftliche Entwicklung an Eigenkapital und ausreichendem Zugang zu Finanzdienstleistungen.

    Projektansatz

    Die "Western Balkans Enterprise Development and Innovation Facility“ soll die ökonomische Entwicklung in den sechs Ländern des Westbalkan vorantreiben und Arbeitsplätze schaffen. Ziel ist es, Investitionen und den Ausbau der KKMU zu verbessern, indem Eigenkapital bereitgestellt und ein leichterer Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglicht wird. Die Initiative unterstützt Beratungsdienstleistungen für die Unternehmen sowie Garantieinstrumente für lokale Banken und setzt sich dafür ein, die regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen zur Gründung und zum Wachstum von KKMU in der Region zu verbessern.

    Als Teil der Privatsektorinitiative soll der Enterprise Innovation Fund (ENIF) junge und wachstumsstarke KKMU in den Zielländern mit notwendigem Eigenkapital versorgen. Die erste Investition erfolgte im Februar 2016. Dabei geht es in erster Linie darum, moderne und innovative Unternehmen aus dem Technologiesektor zu stärken und damit auch die weitere Digitalisierung auf dem Westbalkan zu unterstützen. Zu den geförderten Unternehmen gehören u. a. Softwarefirmen, Telekommunikationsunternehmen, Start-ups im Bereich „Web und Internet“ sowie Medienmacher. Solche innovativen, jungen Unternehmen können Zuschüsse für Investitionen zwischen 100.000 Euro und 1,5 Mio. Euro erhalten.

    Die gesamte vorgesehene Investitionssumme des Fonds liegt bei rund 40 Mio. Euro. Die KfW wirkt durch Treuhandbeteiligungen in Höhe von bis zu 8 Mio. Euro daran mit. Weitere Finanzmittel kommen von der Europäischen Kommission oder über Eigenbeteiligungen der Länder des Westbalkan.

    Wirkungen

    Der Fonds hat dazu beigetragen, die Gründung und die Expansion von jungen, wachstumsstarken Unternehmen aus dem Bereich „Digitalisierung“ und „Moderne Technologien“ zu unterstützen. Bei den meisten Unternehmen, die vom Fonds unterstützt wurden, waren die Einnahmen und Umsätze vor der Investition gering. Insgesamt wurden 29 Firmen in fünf Ländern unterstützt. Dabei reichte die Fördersumme von 30.000 Euro bis zu 3,2 Mio. Euro.

    Die Gesamteinnahmen der unterstützten Unternehmen lagen 2016 bei 382.000 Euro, 2020 bei 41 Mio. Euro und 2022 bei 68 Mio. Euro. Die Zahl der Arbeitsplätze in den geförderten Unternehmen liegt bei über 1.400; 850 davon wurden erst nach dem ENIF-Investment geschaffen.

    Nach Investitionen durch den ENIF wurden von den finanzierten Unternehmen insgesamt mehr als 135 Mio. Euro von anderen öffentlichen und privaten Investoren mobilisiert. Der Fonds hat durch seine Förderung insbesondere dazu beigetragen, dass auch private Investoren Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der unterstützten Unternehmen gewonnen haben.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.