Stand: 03/2025
Bangladesch hat die Stromversorgung der Bevölkerung massiv gesteigert: War noch 2010 nur die Hälfte der Haushalte ans Stromnetz angeschlossen, hat heute jede Familie Zugang zu Strom. Doch die Versorgung ist noch immer nicht verlässlich und ausreichend. Das Land kämpft weiterhin mit Stromausfällen. Die Übergangsregierung, die seit 2024 im Amt ist, legt einen erkennbar größeren Fokus auf erneuerbare Energien. Die KfW unterstützt Bangladesch im Auftrag der Bundesregierung dabei und stellt Finanzmittel für Solarparks, Solaraufdachanlagen, solarbetriebene Pumpen für die Bewässerung und Biogasanlagen zur Verfügung.
Bangladesch hat bei der Erzeugung von Energie in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Es ist gelungen, die Kapazitäten zur Stromerzeugung in den letzten zehn Jahren zu verdreifachen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien steht allerdings noch am Anfang. In den ländlichen Gebieten, in denen ein Großteil der Bevölkerung lebt, mangelt es zudem weiter an einer ausreichenden und verlässlichen Stromversorgung.
Unternehmen leiden häufig unter bisweilen täglichen Stromunterbrechungen. Das behindert die Produktion und führt zu Umsatzeinbußen. Gleichzeitig setzt die aktuelle Übergangsregierung auf kontinuierliches Wirtschaftswachstum. Es ist davon auszugehen, dass der Energiebedarf Bangladeschs in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird.
Seit der Unabhängigkeit 1971 setzt Bangladesch bei der Energieversorgung vor allem auf lokale Erdgasvorkommen, die jedoch zunehmend schwinden. Die Abhängigkeit von klimaschädlichen und teuren importierten fossilen Energieträgern steigt. Die fossilen Energieträger Erdgas, Erdöl und Kohle werden zwar mittelfristig die wichtigsten Energieträger bleiben, die aktuelle Übergangsregierung bemüht sich jedoch verstärkt, die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien auszubauen, um
Bangladesch gilt als der am dichtesten besiedelte Flächenstaat der Welt. Land ist dementsprechend ein knappes und teures Gut. Rund 77 % der Landfläche Bangladeschs wird für die Landwirtschaft genutzt. Die Menschen sind auf Bodenflächen zur Produktion von Nahrungsmitteln und zur Sicherung ihres Einkommens angewiesen. Angesichts der Landknappheit bieten Dachflächen viel Potential für einen sozial verträglichen Ausbau von Solarenergie.
Die KfW stellt im Auftrag der Bundesregierung Finanzmittel für Solar- und Biogasanlagen, sowie kommerzielle Solarparks zur Verfügung. Im Rahmen der ersten Phase des Vorhabens wird das Ziel verfolgt, Unternehmen dafür zu gewinnen, Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren. Diese nachhaltig erzeugte Elektrizität kommt der gesamten Bevölkerung zugute, wenn sie ins Netz eingespeist wird. Wo ein Anschluss an das Stromnetz nicht möglich ist, wird der Solarstrom lokal genutzt. Zudem werden vielerorts dieselbetriebene Bewässerungspumpen durch solarbetriebene ersetzt. Durch häusliche Biogasanlagen können Haushalte, die mehr als zwei Kühe besitzen, sauberes Gas erzeugen. Kommerzielle Biogasanalagen können sowohl zur Herstellung von Gas als auch zur Verstromung genutzt werden. In der zweiten Phase des Vorhabens werden primär kommerzielle Solarparks finanziert, die Strom ins Netz einspeisen.
Die KfW kooperiert in den Projekten mit der „Infrastructure Development Company Limited“ (IDCOL), einer staatlichen Finanzinstitution. IDCOL erhält im Rahmen der ersten Phase ein zinsverbilligtes Darlehen über 60 Mio. Euro, aus dem Kredite für das erste kommerzielle Solaraufdachanlagen-Programm in Bangladesch bereitgestellt werden. IDCOL erhält außerdem weitere 8,5 Mio. EUR an Zuschüssen, um die Finanzierung von Solarbewässerungsanlagen und Biogasanlagen zu subventionieren. IDCOL wird zusätzlich mit einer Begleitmaßnahme von 1,5 Mio. EUR unterstützt, um die Einhaltung technischer, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Standards zu sichern. Damit wird gleich bei Einführung der Technologie auf dem Markt frühzeitig gesichert, dass diese Standards beachtet werden. IDCOL selbst vergibt Kredite an Unternehmen, Investoren, Nicht-Regierungsorganisationen und interessierte Gruppen zur Finanzierung von Erneuerbaren Energien. Mit einem zusätzlichen zinsverbilligten Darlehen in Höhe von 80 Mio. EUR im Rahmen einer zweiten Phase werden insbesondere kommerzielle Solarparks finanziert. Weitere 18,5 Mio. EUR stehen in einer dritten Phase für Investitionszuschüsse zur Verfügung, sowie 1 Mio. EUR für technische Unterstützung.
Die Vorhaben tragen dazu bei, dass
Durch die Projekte wird der Ausbau von Erneuerbaren Energien gesteigert und somit der Zugang zu umwelt- und klimafreundlicher Elektrizität in Bangladesch verbessert. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, dass die Energieversorgung verlässlicher, moderner und klimafreundlicher gestaltet wird. Erneuerbare Energien erlauben einen kostengünstigen und umweltfreundlichen Zugang zu Energie, auch dort, wo das nationale Versorgungsnetz noch nicht ausgebaut ist. Zudem ersetzen Erneuerbare Energien traditionelle klima- und gesundheitsschädliche Energieträger wie Diesel. Die Vorhaben tragen dazu bei, die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern, die lokale Wirtschaft zu stärken und den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermeiden.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leisten die Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
KfW Office Dhaka
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