beige Hintergrund

Projektinformation: Urbane Mobilität in Indonesien

    Eine neue S-Bahn-Strecke für anderthalb Millionen Menschen

    Den öffentlichen Nahverkehr in der Metropolregion Surabaya aufbauen

    Landkarte Indonesien

    Stand: 09/2021

    Mit wachsendem Wohlstand nimmt die Zahl der Autos und Motorräder in der Metropolregion Surabaya in Ost-Java zu. Denn zum Individualverkehr gibt es bisher kaum attraktive Alternativen. Das soll sich ändern: mit dem Ausbau einer S-Bahnstrecke zwischen Surabaya und Sidoarjo wird der Grundstein dafür gelegt, zehn Millionen Menschen einen zuverlässigen und erschwinglichen Nahverkehr zu ermöglichen. Die neue S-Bahnstrecke wird die Mobilität in der Region erleichtern. Sie ist energieeffizient, trägt zur Luftreinhaltung bei und reduziert Treibhausgasemissionen. Die geplante S-Bahnstrecke ist der erste Schritt hin zu einer nachhaltigen urbanen Mobilität.

    ProjekttitelRegionale Eisenbahn Surabaya – Umwelt- und klimafreundliche Mobilität
    AuftraggeberBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionIndonesien
    ProjektpartnerGeneraldirektorat für Eisenbahnen im Transportministerium

    Ausgangslage

    Knapp ein Viertel der Bevölkerung Ost-Javas lebt in der Metropolregion Surabaya. Die gleichnamige Provinzhauptstadt hat knapp drei Millionen Einwohner, das benachbarte Sidoarjo zwei Millionen. Die Bevölkerung wächst stetig, auch die Wirtschaft expandiert um etwa fünf Prozent jährlich. Zudem steigt das Einkommen der Menschen in der Region, in der Folge erwerben viele einen Motorroller oder - wenn erschwinglich – ein Auto mit Verbrennermotor. Doch damit stehen sie häufig im Stau. Mit Zunahme des motorisierten Individualverkehrs steigen Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und die Zahl der Unfälle. Durch die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden kommt es zu mehr Atemwegserkrankungen. Nicht zuletzt nimmt der Ausstoß an Treibhausgasen zu.

    Auch für die kommenden 15 Jahre wird von einem Wachstum der Wirtschaft und Bevölkerung in ähnlichem Maße ausgegangen. Daher werden sich die Probleme des Verkehrssektors potenzieren, wenn nichts unternommen wird.

    Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) in der Region hat derzeit nur einen Anteil von rund fünf Prozent aller Fahrten. Denn die wenigen Angebote reichen nicht aus und sind schlecht miteinander verknüpft. Die indonesische Regierung hat diese Region daher als eine von insgesamt sechs Metropolen ausgewählt, in der die urbane Mobilität nachhaltiger werden soll.

    Hauptbahnhof in einer Großstadt, Passagiere steigen in einen Zug ein
    Die KfW unterstützt einen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in der Region Surabaya.

    Projektansatz

    Für Indonesien hat die Modernisierung der urbanen Mobilität Priorität. Dies wird durch die Deutsch-Indonesische Grüne Infrastrukturinitiatve unterstützt. Mit Unterstützung aus Deutschland wurde bereits ein nachhaltiger städtischer Verkehrsentwicklungsplan für die Region entworfen, der vorsieht, dass mittelfristig ein funktionierender, attraktiver ÖPNV entsteht. Der Neubau des S-Bahnstrecke, die Surabaya mit Sidoarjo verbinden wird, ist der erste Schritt, um den Verkehrsentwicklungsplan umzusetzen.

    Die KfW unterstützt den Bau im Auftrag der Bundesregierung mit bis zu 230 Mio. Euro. Damit werden zunächst der Bau von 22 Kilometer Strecke mit fünf S-Bahn-Stationen finanziert und die Bahn elektrifiziert. Bisher schoben Dieselloks die Züge an. Eingeschlossen sind auch die komplette Bahntechnik wie Signale und IT-Kommunikation sowie die Fahrkartenautomaten. Auch ein Depot und eine Werkstatt für die Instandhaltung sollen errichtet werden. Zudem wird der weitere Ausbau des S-Bahnnetzes vorbereitet. Um dies zu realisieren, müssen dabei auch Fragen des Landrechts geklärt werden. Da die Strecke durch ein eng besiedeltes Gebiet führt, sind sozialverträgliche Umsiedlungen geplant.

    Wirkungen

    Der Bau der neuen S-Bahn-Linie ist ein Signal, dass nun eine Verkehrswende eingeleitet wird. Ein ÖPNV-System wird schrittweise aufgebaut. Die neue Strecke verbindet die beiden wichtigsten Städte in der Metropolregion miteinander und macht die Nutzung des ÖPNV damit deutlich attraktiver. Die Fahrten bleiben erschwinglich. Im ersten Jahr nach der Einweihung der neuen Strecke können zunächst bis zu 1,5 Millionen Menschen direkt davon profitieren, nach dem weiteren Ausbau bis zu 2,5 Millionen Menschen.

    Die Luftqualität in der Region wird deutlich verbessert, dadurch sinkt die Zahl der Atemwegserkrankungen. Es werden weniger Treibhausgase ausgestoßen als in einem Szenario ohne den S-Bahnbau. Verbunden mit einem erweiterten Ausbau des ÖPNV werden langfristig jährlich bis zu 250.000 Tonnen an Kohlendioxid-Äquivalenten eingespart.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Büro Jakarta/Indonesien

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.