Stand: 04/2024
Kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) sind ein wichtiger Stützpfeiler der mexikanischen Wirtschaft. Doch häufig sind ihre Maschinen nicht auf dem neuesten Stand der Technik: Kühlgeräte oder Motoren verbrauchen mehr Strom als nötig. Gleichzeitig fehlt den KKMU der Zugang zu Krediten. Die KfW finanziert daher im Auftrag der Bundesregierung und gemeinsam mit der mexikanischen Entwicklungsbank Nacional Financiera (NAFIN) ein Programm, um kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen Kredite für Modernisierungsmaß nahmen bereitzustellen. Durch zinsverbilligte Darlehen wird die Finanzierung von energieeffizienten Elektrogeräten sowie Photovoltaik-Systemen attraktiver gemacht. Dies trägt dazu bei, den derzeit über proportional hohen Stromverbrauch der KKMU zu senken und damit Treibhausgasemissionen einzusparen.
Der Energiesektor ist für den größten Anteil der Treibhausgasemissionen Mexikos nach Sektoren verantwortlich. Im Jahr 2021 wurde der Strombedarf des Landes zu über 77 % aus nicht erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Dabei hat sich Mexiko bei der Klimakonferenz COP 27 im Jahr 2022 verpflichtet, bis 2030 35 % weniger Treibhausgasemissionen auszustoßen. Ein Ansatz dazu ist, die Betriebsausrüstung von KKMUs zu modernisieren. Diese machen in Mexiko mit fast 4,1 Millionen Betrieben rund 99 % aller ansässigen Unternehmen aus. Ihr Beitrag zur nationalen Wirtschaftsleistung ist hoch: Sie trugen 2022 rund 42 % zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigten knapp 78 % aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Somit bilden diese Unternehmen einen wichtigen Wirtschaftsmotor des Landes. Gleichzeitig sind die KKMU für 14 % des gesamten Energieverbrauchs des Landes verantwortlich. Dies liegt auch daran, dass sie häufig veraltete Elektrogeräte nutzen. Besonders Kühlgeräte entsprechen oft nicht dem heutigen Stand der Technik. Grundsätzlich wäre die Anschaffung energieeffizienter Geräte aufgrund der vergleichsweise hohen Strompreise attraktiv, allerdings mangelt es an geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten und dem Zugang zu Krediten. Daher sind mexikanische KKMU häufig gezwungen, Konsumentenkredite mit Zinssätzen zwischen 27 % und 60 % p.a. aufzunehmen, um Investitionen zu finanzieren. Aus diesem Grund führte die mexikanische Entwicklungsbank NAFIN gemeinsam mit dem gemeinnützigen mexikanischen Energieeffizienzfonds FIDE (Fideicomiso de Ahorro para la Energía Eléctrica) das Programm „Eco Crédito Empresarial“ ein, das seit 2012 über Entwicklungskredite der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit refinanziert wird. Die KfW hat das Programm im Auftrag der Bundesregierung bislang durch drei zinsverbilligte Darlehen gefördert. Insgesamt steuerte sie bisher mehr als 124 Mio. Euro zu dem Energieeffizienzfonds bei.
Ziel des Programmes ist die Förderung von Energieeffizienz und Energieerzeugung aus nachhaltigen und umweltfreundlichen Quellen im KKMU-Sektor. Dies soll dem steigenden Energieverbrauch des Landes entgegenwirken und dazu beisteuern, dass die KKMU nachhaltiger wirtschaften und Mexiko seine Klimaziele erreicht. Außerdem unterstützt das Programm die mexikanische Regierung bei der Umsetzung von standardisierten Energieeffizienzinvestitionen in Schlüsseltechnologien wie Solaranlagen.
Die KfW vergibt seit Dezember 2018 Entwicklungskredite an die NAFIN. Diese Projektmittel werden über FIDE an die KKMU weitergeleitet. Dabei werden die Kredite über die Stromrechnung zurückgezahlt. Die Höhe der Stromrechnung bleibt somit nahezu gleich, da die Einsparungen durch die Investitionsmaßnahmen zur Tilgung des Kredites genutzt werden. Nach etwa drei bis fünf Jahren ist der gesamte Kredit getilgt und die Unternehmen profitieren ab dann von der deutlich niedrigeren Stromrechnung. Die Installation einer Photovoltaik-Anlage kann etwa die Stromkosten um bis zu 90 % senken.
Das Programm fördert mit einem standardisierten Vorgehen kleinteilige Investitionsmaßnahmen, um den Energieverbrauch zu senken und die Nutzung Erneuerbarer Energien im KKMU-Sektor voranzutreiben. Es werden derzeit 13 verschiedene Technologien gefördert, etwa moderne, energieeffiziente gewerbliche Kühl- und Gefrierschränke, Klimaanlagen, Elektromotoren, Solarwasserheizungen, Leistungstransformatoren und Photovoltaikanlagen. Die Liste der förderfähigen Technologien hat sich im Laufe der Jahre erweitert und wird voraussichtlich weiterhin wachsen.
Im Rahmen der drei von der KfW unterstützten Projektphasen, wurden insgesamt über 34.000 KKMU erreicht und mehr als 50.000 energieeffiziente Geräte und Solaranlagen finanziert. Am häufigsten finanzierten die KKMU mit den günstigen Krediten Photovoltaikanlagen, außerdem gewerbliche Kühlschränke und Klimaanlagen. Das Vorhaben trug dazu bei, dass insgesamt mehr als 112.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden.
Das mexikanische Wirtschafts- und Energieministerium unterstützt das Projekt energisch. Beide Ministerien stellen Mittel bereit, die zum einen als Garantie für die Rückzahlung der Kredite durch die KKMU und zum anderen als Verschrottungsprämien für veraltete Geräte eingesetzt werden.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
KfW Oficina de Representación en México
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