Mehrere Zettel liegen auf einem Tisch, im Hintergrund unterhalten sich drei Personen

Projektinformation: Trinkwasserversorgung in Jordanien

    Wertvolle Wasserressourcen schützen

    Sanierung des König-Abdallah-Kanals im Jordantal

    Karte von Jordanien

    Stand: 07/2024

    Jordanien gehört zu den trockensten Ländern der Welt. Gleichzeitig wird mit den wenigen vorhandenen Wasserressourcen nicht effizient umgegangen. Der König-Abdallah-Kanal, eine wichtige Wasserader für das Jordantal sowie die Städte Amman und Irbid, ist überaltert und marode. Es kommt zu starken Wasserverlusten. Im Auftrag der Bundesregierung finanziert die KfW die umfassende Sanierung des nördlichen Teils des Kanals, der für die Trinkwasserversorgung in Irbid und Amman wichtig ist. Dadurch werden Wasserverluste gesenkt und die Versorgung der Bevölkerung in den Städten mit Trinkwasser gesichert.

    ProjekttitelEnergieeffizienz Siedlungswasserwirtschaft III
    AuftraggeberMinisterium für für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
    Land/RegionJordanien
    ProjektpartnerJordan Valley Authority

    Ausgangslage

    Der König Abdallah-Kanal mit seiner Länge von 110 Kilometern dient der Versorgung der Städte Irbid und Amman mit Trinkwasser sowie der Bewässerung der landwirtschaftlichen Flächen im Jordantal. Er verläuft über eine weite Strecke parallel zum Jordan. Ein natürliches Gefälle erlaubt den Wassertransport. Der Kanal wurde 1957 geplant, der Bau dauerte von 1959 bis 1961. Inzwischen zeigt der Kanal deutliche Alterungsschäden. Daher kommt es zu beträchtlichen Wasserverlusten durch Undichtigkeiten. Der Kanal ist das größte Oberflächengewässer in Jordanien, einem der wasserärmsten Länder der Welt. Seit Jahren werden dort die Grundwasserressourcen übernutzt. Mit den knappen vorhandenen Wasservorräten wird nicht effizient gewirtschaftet. Der Klimawandel tut sein Übriges: Niederschlagsmuster verändern sich, die Temperaturen steigen, es kommt zu Dürren und einer verstärkten Verdunstung des Oberflächenwassers. Dadurch verschärft sich die Wasserarmut weiter. Eine Rehabilitation des König-Abdallah-Kanals würde dazu beitragen, knappe Wasserressourcen zu schützen und die Trinkwasserversorgung der Menschen im Großraum Amman zu stabilisieren.

    Der König Abdallah-Kanal sichert die Wasserversorgung in Amman und Irbid.
    Die Sanierung des König Abdallah-Kanal sichert die Wasserversorgung in Amman und Irbid.

    Projektansatz

    Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die umfassende Rehabilitation des König-Abdallah-Kanals in seinem nördlichen Abschnitt mit 115 Mio. Euro, flankiert durch ein Projekt der amerikanischen Entwicklungsorganisation USAID. Gleichzeitig investiert die Europäische Entwicklungsbank EIB in den südlichen Abschnitt, dessen Wasser vor allem landwirtschaftlich genutzt wird. In einer gemeinsamen Anstrengung wird also der gesamte Kanal erneuert. Der Abschnitt, in den die KfW investiert, erstreckt sich über 65 Kilometer. In einer Machbarkeitsstudie wurde die bevorzugte Methode für die Rehabilitierung ermittelt. Über die gesamte Länge des nördlichen Kanals soll auf die vorhandene, beschädigte Baustruktur eine neue Betonschicht aufgebracht werden. Auf diese Weise wird der Kanal gegen Undichtigkeiten abgesichert. Der Baufortschritt erfolgt abschnittsweise. Es werden einzelne Abschnitte des Kanals trockengelegt und das Wasser zeitweise umgeleitet. Damit ist eine ununterbrochene Nutzung des Kanals gesichert. Zu dem Vorhaben gehört auch, dass Ausrüstung und Geräte für den Projektträger Jordan Valley Authority beschafft werden, damit dieser in Zukunft den Kanal effektiv warten kann. Es wird zudem Mess- und Regeltechnik installiert, damit die Durchflussmenge des Kanals künftig besser kontrolliert werden kann. An einzelnen Stellen sollen Photovoltaikanlagen installiert werden, die Strom für die Pumpen gewinnen, die Wasser in die Bewässerungsnetze zur landwirtschaftlichen Nutzung entlang des Kanals fördern.

    Wirkungen

    Wasserverluste im nördlichen Abschnitt des Kanals, der der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und der Trinkwasserversorgung von Irbid und Amman dient, werden gemindert. Es werden mindestens 10 Millionen Kubikmeter Wasser jährlich gesichert, die sonst ungenutzt versickert wären. Dadurch wird die Versorgung der Menschen in den Großstädten Amman und Irbid stabilisiert. Die knappe Ressource Wasser wird geschützt. Die Minderung der Verluste von Wasser im Kanal in Höhe von mindestens 10 % spart außerdem Energie, weil die gesicherten zusätzlichen Wassermengen nicht energieaufwendig durch Meerwasserentsalzung gewonnen werden müssen. Dadurch werden indirekt Treibhausgasemissionen eingespart, da für die Meerwasserentsalzung auch Energie aus fossilen Quellen genutzt wird. Von dem Vorhaben profitieren insbesondere die rund 6,7 Millionen Menschen im Großraum Amman und Irbid, die einen Teil ihres Trinkwassers aus dem nördlichen Kanal erhalten.

    Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:

    Kontakt

    KfW Bankengruppe
    Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank

    Nahost, Wasser und Klima

    Projektdatenbank

    Unsere Projektdatenbank enthält detaillierte Informationen zu allen Vorhaben, die seit Januar 2013 vertraglich vereinbart wurden.

    Unsere Partnerländer

    Wir fördern Entwicklungsprogramme und damit Zukunftsperspektiven in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa.

    Publikationen

    Hier finden Sie unsere Evaluierungsergebnisse, allgemeine Geschäftspublikationen sowie Fachpublikationen nach Themen und Reihen.