Stand: 12/2022
Alle acht Länder des westafrikanischen Staatenbunds Union Economique et Monétaire Ouest Africaine (UEMOA) haben umfangreiche nationale Digitalisierungsstrategien verabschiedet oder planen diese. Benin, Burkina Faso, Cote d’Ivoire, Mali, Senegal und Togo haben Strategien ausgearbeitet, um ihr Verwaltungshandeln durch digitale Technologien zu optimieren, der Wirtschaft besseren Zugang zu digitalen Dienstleistungen zu ermöglichen und die Konnektivität zu verbessern. Guinea-Bissao und Niger arbeiten an ähnlichen Gesetzesvorhaben. Die Chancen dieser Vorhaben liegen darin, den Bürgerinnnen und Bürgern einen besseren und gerechteren Zugang zu staatlichen Dienstleistungen zu ermöglichen. Die digitale Transformation erfordert einen hohen Bedarf an Finanzmitteln. Die KfW fördert im Auftrag der Bundesregierung die Vorhaben der UEMOA-Länder über eine Zusammenarbeit mit deren Entwicklungsbank BOAD.
Die Länder Westafrikas haben - auch im Vergleich zu anderen Staaten des Kontinents – noch einen Nachholbedarf in Sachen digitaler Transformation. Die digtale Kluft lässt sich am IKT-Entwicklungsindex ablesen, bei denen die Mitgliedsländer der UEMOA im hinteren Drittel lagen und somit unterdurchschnittlich abschnitten. Auch beim Zugang zum Internet liegen die UEMOA-Länder weltweit im hinteren Bereich. Die fehlende Digitalisierung mindert die Effizienz und Transparenz der Verwaltung. Wo noch Papierakten gepflegt werden, können Bürgerinnen und Bürger kaum Einblick in die Unterlagen der Behörden nehmen. Die unterdurchschnittliche Digitalisierung hat auch negative Auswirkungen auf das politische Handeln: Es mangelt häufig an Daten als Entscheidungsgrundlage, etwa bei der Haushaltsplanung, dem Bildungsetat oder der sozialen Sicherung. Wenn digitale Daten verwendet werden, mangelt es oft noch an der Datensicherheit. Einige Behörden haben eigene Lösungen für digitale Anwendungen gefunden, diese sind aber inselhaft und nicht vernetzt. Häufig sind sie untereinander nicht kompatibel, da sie auf unterschiedlichen Technologien basieren. So wird Zusammenarbeit eher behindert als erleichtert. Ein Austausch über gute Standards in der Region fehlte bislang.
Um den Bedarf an Investitionen in Digitalisierungsprojekte der UEMOA-Länder zu decken, sind Finanzmittel in hohem Umfang erforderlich. Erforderlich ist ein Ausbau der IKT-Infrastruktur, etwa die Netzerschließung und Anbindung, eine Automatisierung von Prozessen und das Erlernen von Fähigkeiten im Umgang mit den digitalen Technologien. Die KfW trägt daher dazu bei, dass die BOAD - die Entwicklungsbank der UEMOA - ihrer entwicklungspolitischen Rolle auch in Hinblick auf das Schließen der digitalen Kluft gerecht werden und den öffentlichen Verwaltungen der UEMOA-Länder Mittel zu tragfähigen Konditionen anbieten kann.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) steuert die KfW 16,2 Mio. Euro für das Vorhaben der BOAD bei, die digitale Transformation der UEMOA-Länder voranzutreiben. Dazu sind zwei Komponenten vorgesehen. In der ersten Komponente geht es um eine Verbesserung der Regierungsnetzwerke und der IT-Ausstattung sowie um die Entwicklung von digitalen Dienstleistugen. Außerdem soll die Daten- und Netzwerksicherheit erhöht werden. Mit der zweiten Komponente unterstützt die KfW den Aufstieg der BOAD zu einem wichtigen Akteur bei der digitalen Transformation Westafrikas.
Dabei sollen die Lösungen für den Grundbedarf der beteiligten Regierungen möglichst standardisiert werden. Wenn alle Verwaltungen mit den gleichen IT-Lösungen arbeiten, ist es leichter, sich über optimale Herangehensweisen auszutauschen.
Um die Fördermittel der BOAD für die Digitalisierung können sich staatliche Institutionen der UEMOA-Länder bewerben, so dass ein Wettbewerb um Finanzmittel für die besten Projekte entsteht.
Ziel des Vorhabens ist, dass die öffentlchen Verwaltungen der UEMOA-Länder über eine neue und sichere Ausstattung mit IKT-Anwendungen, Infrastruktur und Ausrüstungen verfügen.
Die BOAD erweitert ihre Kompetenzen in Hinlich auf die Digitalisierung und nimmt eine starke Führungsrolle in Fragen der Digitalisierung in Westafrika ein.
Auf regionaler Ebene entstehen Partnerschaften zwischen UEMOA-Staaten, um die eigenen Erfahrungen mit der Digitalisierung auszutauschen.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
LAa2 – Governance, Frieden und Sicherheit
Dr. Annemie Denzer-Schulz
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