Stand: 01/2024
Eine Ausbildung, mit der sich ein Job in der Wirtschaft ergattern lässt: Nach ihrem Schulabschluss suchen das immer mehr junge Leute in Äthiopien. Aber nur für die wenigsten erfüllt sich dieser Wunsch. Vor allem in den technischen und ingenieurwissenschaftlichen Berufen sind die Ausbildungsgänge völlig unzureichend. Sie entsprechen nicht den Anforderungen der Unternehmen.
Die KfW unterstützt die äthiopische Regierung dabei, Ausbildungseinrichtungen praxis nah umzugestalten. Davon sollen junge Leute, die eine Ausbildung und anschließend einen Job suchen, sowie auch Unternehmen, die qualifiziertes Personal brauchen, gleichermaßen profitieren.
Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft oder im informellen Sektor. Doch seit einigen Jahren gibt es einen wachsenden Privatsektor, obwohl weiterhin der Staat eine starke Kontrolle über die Wirtschaft ausübt. Die Anforderungen der Privatunternehmen an qualifiziertes Personal kann der äthiopische Arbeitsmarkt jedoch nicht ausreichend befriedigen. Besonders in ingenieurwissenschaftlichen und technischen Berufszweigen sind Fachkräfte kaum zu finden. Dabei ist der Pool an Arbeitskräften groß. Wie in vielen afrikanischen Ländern ist die äthiopische Bevölkerung sehr jung, das Durchschnittsalter beträgt knapp 17 Jahre. Die Bildungsreformen der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass die Zahl der Berufschlulabsolventen und - absolventinnen stark zugenommen hat, doch viele Ausbildungsgänge haben mit dem, was in der Praxis verlangt wird, nur wenig zu tun. Das liegt vor allem daran, dass Lehrkräfte oft unzureichend ausgebildet sind und die Ausstattung der Einrichtungen mangelhaft ist. Die Folge: nach absolvierter Ausbildung finden viele Jugendliche kaum adäquate Arbeitsplätze.
Die KfW unterstützt Äthiopien zusammen mit der GIZ bei der Weiterentwicklung des Berufsbildungssektors. Im Auftrag der Bundesregierung finanziert die KfW Entwicklungsbank die Ausstattung von bestehenden Berufsschulen, um die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Dabei geht es darum, die Ausbildungsgänge enger an den Bedarfen der Unternehmen auszurichten, um die Jobchancen der Ausgebildeten zu steigern.
Ein weiteres Ziel ist es, die berufliche Ausbildung für die breite Bevölkerung zugänglich zu machen. So sollen mehr Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (etwa Arbeitslose oder Schulabbrecher) die Möglichkeit bekommen, eine Berufsausbildung zu machen. Auch Flüchtlinge sollen besser in das Ausbildungssystem integriert werden.
Die meisten Menschen in Äthiopien sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Der Sektor ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Ernährungssicherung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Doch er ist stark modernisierungsbedürftig. Künftig wird die KfW daher auch den Aufbau von neuen Ausbildungszentren innerhalb von Agro-Industrieparks finanzieren.
Dabei werden die dort ansässigen Unternehmen direkt in die Ausbildung eingebunden. Das soll sicherstellen, dass die Auszubildenden genau das lernen, was sie später auf dem Arbeitsmarkt brauchen. Auf diese Weise gewinnt berufliche Ausbildung generell an Bedeutung und Ansehen. Und besser ausgebildete Absolventinnen und Absolventen können zur Modernisierung und Professionalisierung der Landwirtschaft beitragen. Das wiederum steigert die Produktivität und Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und erhöht die Chancen für einen Export der Produkte.
Gut ausgebildete Fachkräfte sind auch in medizinischen Berufen eine Notwendigkeit. Besonders in der Biomedizintechnik mangelt es in Äthiopien jedoch an qualifiziertem Personal. Die KfW unterstützt daher in diesem Bereich die Ausbildung von Fachkräften, in dem sie etwa medizinische Ausstattung für Berufschulen und Lehrkrankenhäuser finanziert.
Das deutsche Engagement in Äthiopien zeigt inzwischen deutliche Erfolge. Seit Beginn der Unterstützung 2002 hat sich die Einkommens- und Beschäftigungssituation besonders für junge Menschen dank der stärker arbeitsmarktorientierten Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote sichtbar verbessert.
Zu der Erreichung dieser Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leistet das Vorhaben einen Beitrag:
KfW Bankengruppe
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank
Gesundheit, Bildung und Soz. Sicherung
Ostafrika und Afrikanische Union
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