Billion Tree Aufforstungsprogramm

Pakistan ist eines der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder der Welt. Die Provinz Khyber Pakhtunkwa (KP), mit 1.684.000 ha Waldfläche die waldreichste Provinz Pakistans, ist von großer Bedeutung für das Klima und die Wasserversorgung des ganzen Landes. Sie ist jedoch von grassierender Abholzung betroffen, was v.a. aus der Nutzung von Brennholz aus Waldbeständen und illegalem Holzhandel für das Bauwesen rührt. Durch die hohe Entwaldung der letzten Jahrzehnte ist vor allem auch die Lebensgrundlage der armen Bevölkerung in der Provinz KP gefährdet.

Das FZ-Modul unterstützt die pakistanische Regierung durch eine Ko-Finanzierung bei der Nachhaltigkeit und Governance des Regierungsprogramms "Billion Tree Afforestation Programme" (BTAP) und seines staatlichen Folgevorhabens 10BTAP.

Ziel der Förderung des Regierungsprogramms ist die Sicherstellung des damit verbundenen langfristigen und nachhaltigen Schutzes der lokalen natürlichen Ressourcen sowie die Generierung zusätzlicher Einkommensquellen aus forstwirtschaftlichen und damit verbundenen Tätigkeiten. Dadurch soll durch folgende zentrale Maßnahmen auch ein signifikanter Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der überwiegend armen ländlichen Bevölkerung geleistet werden: Erstellung von partizipativen Waldbewirtschaftungsplänen (PFDP) und die Verbesserung des Management-Informationssystems der Forstverwaltung, Ko-Finanzierung der für die Zieldistrikte vorgesehenen 10BTAP-Maßnahmen sowie Stärkung der Kapazitäten der Forstverwaltung und ihrer Durchführungspartner.

Die Zielgruppe sind die ca. 270.000 Einwohnende von ca. 100 Dörfern in rd.13 Distrikten der drei Forstkreise Malakand, Upper & Lower Hazara sowie bis zu drei Dörfer im Distrikt Peshawar in der Provinz KP in Pakistan. Das Modul ist als offenes Programm konzipiert, welches sich an den Prioritäten des staatlichen Projektträgers, der Forstverwaltung der Provinz KP, orientiert.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Projekt wird voraussichtlich positive ökologische und soziale Auswirkungen haben: Neben einer verbesserten Governance auf Departement- und Dorfebene wird das Projekt die biologische Vielfalt, die Lebensräume wild lebender Tiere und die Bedingungen in den Wassereinzugsgebieten verbessern, den Kohlendioxidausstoß verringern, die Versorgung mit und die Verfügbarkeit von Waldprodukten aller Art verbessern, direkte Beschäftigung schaffen und die Lebensgrundlagen vor Ort verbessern. Die Arbeiten werden überwiegend in ländlichen Gebieten durchgeführt, und es sind keine komplexen oder groß angelegten Baumaßnahmen vorgesehen, die eine eingehende Prüfung der Auswirkungen auf Umwelt und Soziales erfordern würden. Eine physische Umsiedlung, Gebiete mit Wasserknappheit oder intensiver landwirtschaftlicher Produktion sowie Dörfer mit vorherrschenden Streitigkeiten über den Landbesitz werden nicht als förderfähig angesehen und durch entsprechende Ausschlusskriterien und sorgfältige Planung vermieden. Während die meisten potenziellen Auswirkungen von geringer oder mittlerer Bedeutung und standortspezifisch sind, wie z. B. Umwelt-, Arbeits- oder Gemeindegesundheits- und Sicherheitsaspekte in Bezug auf die erforderlichen Bürgerwerke für Aufforstung und Gemeinschaftsmaßnahmen, und somit durch die Anwendung von Standard-Minderungsmaßnahmen bewältigt werden können, erfordern die mit dem Projekt verbundenen sozialen Risiken besondere Überlegungen. Diese Risiken stehen im Zusammenhang mit möglichen Einschränkungen der Landnutzung und der Zugangsrechte (wirtschaftliche Verdrängung), Verfahrens- und Verteilungsgerechtigkeit bei der dörflichen Planung (z. B. Verteilungsungleichheiten durch Elitehaltung), Auswirkungen auf die Existenzgrundlagen schutzbedürftiger Interessengruppen und der nomadischen Gujars sowie damit zusammenhängenden innergemeinschaftlichen und interkommunalen Konflikten über die Anerkennung von Landbesitzrechten und Altlasten aus den früheren Aufforstungsprogrammen in der Region. Darüber hinaus verfügt die Projektausführungsabteilung nicht über ausreichende Kapazitäten, um das Projekt in voller Übereinstimmung mit internationalen Standards zu verwalten. Damit wurde dem BTASP-Projekt mit der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie (2019) der Status Kategorie B+ ("wesentliche ökologische und soziale Risiken") zugewiesen.

Land / Region / Institution Pakistan
Nummer 43177
Schwerpunkt Demokratie
Sektor 31210 - Forstpolitik und -verwaltung
USV-Kategorie B+
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 13,5 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner PROVINCE KHYBER PAKHTUNKHWA
Zuständige Abteilung Afghanistan, Pakistan

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