Deutscher Beitrag zentrale Entsalzungsanlage Gaza - Ausbau von Wasserversorgungsinfrastruktur, Phase III

Durch das FZ-Vorhaben soll für rund 1 Millionen Menschen in den Projektgebieten eine zuverlässigere, sichere und erschwinglichere Wasserversorgung bis 2025 bereitgestellt werden. Projektträger ist die Palästinensische Wasserbehörde (Palestinian Water Authority - PWA). Die Projektregion des Vorhabens umfasst die Bevölkerung der Stadt Gaza sowie die Gemeinden Beit Lahia und Jabalia im Norden von Gaza.
Die in der Projektregion verfügbaren Wasserressourcen sollen bestmöglich genutzt werden, indem gefördertes Süßwasser mit dem größtenteils stark versalzten Grundwasser verschnitten wird, um das Trinkwasserdargebot wie auch die Trinkwasserqualität für die Bevölkerung zu verbessern. Die dazu notwendigen Infrastrukturmaßnahmen umfassen Umbaumaßnahmen an bestehenden Grundwasserbrunnen und deren Anbindung an bestehenden oder geplanten Wasserspeicher; Aus- bzw. Neubau des Transportsystems für eine Erweiterung der Wasserimporte aus Israel für den nördlichen Gazastreifen; Ausbau, Rehabilitierung und Neubau von Bauwerken zur Wasserverteilung, Speicherung und zum Verschneiden (blending) von belastetem Grundwasser mit Süßwasser aus der klein-volumigen bestehenden nördlichen Entsalzungsanlage sowie Betriebsunterstützung und Trainingsmaßnahmen

Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen umfassen voraussichtlich 55,6 Millionen Euro.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das FZ-Vorhaben wurde aufgrund der Assoziierung mit dem Bau der "Gaza Central Desalination Plant (GCDP)" als Umwelt- und Sozialrisikokategorie A eingestuft. Die Einstufung in die Risikokategorie A wurde aufgrund der mit der Entsalzungsanlage verbundenen signifikanten Risiken und den potenziellen Auswirkungen auf die Meereswasserqualität und den Meeresboden während der Installation der Meeresrohrleitungen, sowie den durch die Soleeinleitung verursachten Anstieg des Salzgehalts des Meerwassers während des Betriebs vorgenommen. Auch die Einschränkungen bei der Landnutzung, die Notwendigkeit von Umsiedlungen und der permanente oder temporäre Verlust von Lebensgrundlagen, bzw. Agrarflächen und Betrieb von Märkten, aber auch der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer Entsalzungsanlagen durch die Inbetriebnahme der GCDP tragen dazu bei die U&S Risikokategorie A für das Vorhaben zu vergeben. Zuletzt ist auch das Risiko, das aus existierender explosive Kampfmittelrückstände hervorgeht von Bedeutung, gerade weil mehrere Bauflächen geplant sind. Es wurden vollumfängliche Umwelt- und Sozialverträglichkeitsuntersuchungen und Prüfungen (USVP) umgesetzt und eine Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung für das Vorhaben umgesetzt. Ebenso wurde die Erstellung eines "Stakeholder Engagement Plan (SEP)" und eines "Resettlement Action Plan/Livelihood Restoration Plan (RAP/LRP)" erforderlich. Auch nach nationalen Genehmigungsregularien ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) mit Öffentlichkeitsbeteiligung erforderlich. Im Rahmen der ESIA Studien wurden relevante Auswirkungen und Risiken im Wesentlichen ermittelt. In einem Umwelt und Sozialmanagementplan (ESMP) wurden Vermeidungs- Minderungs- und Ersatzmaßnahmen vereinbart, welche der Projektträger bei der Projektimplementierung umsetzen wird. Wesentliche Maßnahmen beinhalten die Vermeidung von Auswirkungen, beispielweise durch Anpassungen der Rohrführungstrassen entlang öffentlicher Wege und Straßen, Optimierung bei der Wahl von Standorten für den Bau von Pumpstationen und Wasserreservoirs, angemessene Kompensation von Landverlusten und für Nutzungseinschränkungen sowie ein umfangreiches Monitoring-Programm um die Effektivität der im ESMP definierten Mitigations-maßnahmen zu sichern. Während der Bauphase werden u.a. Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und öffentliche Sicherheit, Vorkehrungen zum Boden- und Grundwasserschutz umgesetzt, um Risiken und potenzielle Auswirkungen der Bauarbeiten angemessen zu adressieren. Die Einhaltung der vereinbarten Maßnahmen wird von der KfW über den Durchführungsconsultant überwacht. Das Projekt wird über einen für die Gemeinden im Projektgebiet sowie für die im Bau Beschäftigten zugänglichen Beschwerdemechanismus verfügen, der u.a. auch zur Regelung von Eigentumskonflikten zu vom Projekt betroffenem Grundstücken Anwendung finden kann.

Land / Region / Institution Palästinensische Gebiete
Nummer 44870
Schwerpunkt Wasser und Abfall
Sektor 14031 - Grundlegende Trinkwasserversorgung
USV-Kategorie A
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 20 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner PALESTINIAN WATER AUTHORITY
Zuständige Abteilung Nahost

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