Energieeffizienz im Übertragungsbereich (Modernisierung von Umspannstationen) II (Inv.)
Die Ukraine ist im weltweiten Vergleich eines der energieintensivsten Länder. Das mindert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und hat negative Auswirkungen auf die Beschäftigungssituation im Land. Hierzu trägt in besonderem Maße der Einsatz veralteter und ineffizienter Technologien im Elektrizitätssektor bei. Die Verluste im ukrainischen Stromnetz sind mit 12 % (2015) doppelt so hoch wie in der EU. Die Effizienzpotentiale im Stromnetz werden auf 11 Millionen t oe geschätzt. Das Land ist Mitglied der Europäischen Energiegemeinschaft und strebt die Synchronisation seines Übertragungsnetzes mit dem Europäischen Verbundnetz CESA an. Im Rahmen des sogenannten "Substation Automation Programms" sollen bis 2027 alle Umspannstationen im Übertragungsnetz modernisiert werden. Die Umsetzung erfolgt in einem Umfeld, das von einer grundsätzlichen Neuordnung des ukrainischen Energiemarktes geprägt ist und verbesserte Rahmenbedingungen für den nachhaltigen Betrieb insbesondere des Übertragungsnetzes und zur mittelfristigen Stabilisierung der Energiepreise für die Endverbraucher beitragen soll. Die FZ-Maßnahme ist Teil dieses Substation Automation Programms. Das Ziel der FZ-Maßnahme ist es, einen signifikanten Beitrag zu einer stabilen und effizienten Stromversorgung im ukrainischen Stromnetz, insbesondere im "Südwestlichen Stromnetz zu leisten. Mit der FZ-Maßnahme sollen sämtliche neun Umspannstationen im Südwestlichen Übertragungsnetz energieeffizient modernisiert und für die automatisierte Steuerung vorbereitet werden. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 44,4 Mio. EUR. Diese sollen finanziert werden über ein FZ-Darlehen in Höhe von 32,5 Mio. EUR, Zuschüsse in Höhe von 3,1 Mio. EUR und einen Eigenbeitrag des Trägers UKRENERGO.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Ziel des Vorhabens ist eine Rehabilitierung (Modernisierung und Automatisierung) von Umspannstationen in der Ukraine, mit der die Energieverluste im Stromnetz von derzeit ca. 19 % auf unter 7,5 % reduziert und das ukrainische Stromnetz zusätzlich an das europäische Verbundnetz angeschlossen werden kann. Die Umwelt- und Sozialrisiken wurden bereits im Rahmen der Kurzstellungnahme betrachtet und das Projekt wurde in die Kategorie B (moderates Risiko) eingestuft, d.h. eine vertiefte Umwelt- und Sozialprüfung ist nötig. Die Hauptrisiken sind hier Arbeitsschutzrisiken auf Baustellen (unter Berücksichtigung von möglichem Umgang mit Gefahrstoffen wie z.B. Asbest, PCB, sowie Arbeiten an elektrischen Anlagen, Arbeiten in der Höhe und Arbeiten mit schwerem Gerät). Diese Arbeitsrisiken können durch eine detaillierte Erkundung auf Schadstoffe im Vorfeld, durch sorgfältige Planung und Überwachung Arbeitsschutzmaßnahmen durch den Projektträger und den Durchführungsconsultant kontrolliert werden. Risiken für die angrenzenden Gemeinden stellen die mögliche Freisetzung von Schadstoffen in Luft, Böden, und Grundwasser sowie unsachgemäßer Transport und Ablagerung von Abfällen (insbesondere von Gefahrstoffen wie Asbest). Die Risiken können durch entsprechende vorherige Erkundung (Boden und Grundwasser) sowie sorgfältige Planung der Maßnahmen (z.B. Abfallkonzept, ordnungsgemäße Entsorgung der Altgeräte, Gefahrstoffe etc.) kontrolliert werden. Dies wird durch den Projektträger mit Hilfe des Durchführungsconsultants sichergestellt. Der Projektträger wird im Rahmen der Begleitmaßnahme zusätzlich durch einen spezialisierten Consultant unterstützt. Hierbei sollen insbesondere Erkundung und der Umgang mit Gefahrstoffen, professionelles Baustellenmanagement unter Einbeziehung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, und Abfallmanagement bei Umspannstationen gestärkt werden. Für das Projekt wird ein umfassender Stakeholder Engagement Prozess durchgeführt, sowie ein Beschwerdemechanismus eingerichtet. Durch die Modernisierung / Automatisierung der Umspannwerke werden Arbeitsplätze reduziert. Dieses soll durch einen Sozialplan aufgefangen werden, bei dem ein erfahrener und spezialisierter Consultant diese in einer Begleitmaßnahme bewertet und ggf. unterstützt.
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