Förderung der beruflichen Bildung

Trotz der dynamischem Wirtschaftsentwicklung Ruandas sind sowohl Jugendarbeitslosigkeit (22,4 %) als auch Unterbeschäftigung (55,7 %) weiterhin sehr präsent, was durch die COVID-19 Pandemie weiter verschärft wurde. Zurückzuführen sind diese Arbeitsmarktprobleme zum Teil auf ein mangelndes Angebot an beruflicher Bildung sowie zusätzlich einer schwach ausgeprägten Nachfrage nach beruflicher Aus- und Weiterbildung. Hier setzt das Vorhaben an und stärkt einerseits Qualität und Verfügbarkeit der beruflichen Bildung und erhöht anderseits die Attraktivität bei zugleich erleichtertem Zugang. Dabei werden Phase IV und V parallel ausgeführt, wobei das Volumen der gesamten Unterstützung 29 Mio. EUR beträgt. Zusätzlich sollen die Maßnahmen mit einer potenziellen Summe von 30 Mio. EUR weitergeführt werden. Das Programm baut auf bereits getätigten Infrastrukturinvestitionen an insgesamt 19 Berufsschulen auf. Ähnlich wie in den vorherigen Phasen ist das Ziel des Vorhabens die Steigerung der Zahl der Absolvierenden mit beschäftigungsrelevanten Kompetenzen mit einem besonderen Fokus auf Frauen. Das Vorhaben beinhaltet folgende Komponenten:
1) Investitionen in Infrastruktur und Ausstattung an ruandischen Berufs- und polytechnischen Schulen (Schulgebäude, Internatsräume und moderne Ausstattung)
2) TVET Stipendienprogramm (ca. 4000 Lernende aus vulnerablen Bevölkerungsteilen mit guten schulischen Leistungen)
3) Consultingleistungen für die Unterstützung des Projektträgers, Unterstützung des Schulmanagements und Lehrpersonal beim effizienten und nachhaltigen Betrieb der Schulen)
Projektträger ist die nicht-kommerzielle, öffentliche Institution Rwanda Technical and Vocational Education and Training Board (RTB). Die beschriebenen Maßnahmen in Ruanda erfolgen landesweit, ohne regionalen Fokus.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Vorhaben wurde gemäß der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B" eingeordnet. Ziel des Vorhabens ist es, die die Anzahl der Absolvierenden einer berufsschulischen Ausbildung zu erhöhen. Dazu werden Schulgebäude wie Werkstätten, sanitäre Anlagen, Lernräume und Internatsräume neu gebaut, erweitert, oder rehabilitiert. Für vulnerable Gruppen soll außerdem ein Stipendienprogramm eingerichtet werden. Die mit dem Vorhaben verbundenen Risiken beziehen sich hauptsächlich auf Umwelt- und Arbeitsschutzrisiken während des Baus und der Rehabilitierung der Schulgebäude. Es bestehen die für Bauarbeiten üblichen Umweltrisiken, wie die Verschmutzung von Boden, Luft und Wasser. Ebenso bestehen Arbeitsschutzrisiken aufgrund von Arbeiten in Höhe oder Arbeiten mit schwerem Gerät. Da die Bauarbeiten zum Teil während des Schulbetriebs stattfinden, ergeben sich ebenfalls Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Lehrende und Lernende. Dies umfasst Staub- und Lärmbelästigungen sowie möglicherweise unzureichende Sicherungsmaßnahmen im Baustellenbereich. Aus der Vergabe von Stipendien ergeben sich potenzielle Verteilungsrisiken. Diese sind durch einen durchdachten Auswahlmechanismus minderbar. Die identifizierten Risiken sind vorhersehbar, temporär, auf den jeweiligen Standort lokal begrenzt und umkehrbar. Sie sind mit Gegenmaßnahmen nach dem Stand der Technik oder Standardlösungen vermeidbar oder minderbar. Daher wurde mit dem Träger vereinbart, dass der in der vorangegangenen Phase erstellte Umwelt- und Sozialrahmenplan (ESMF) für die neuen Standorte angepasst und umgesetzt wird. Der ESMF gibt vor, wie Risiken an den einzelnen Standorten zu untersuchen sind und beinhaltet eine Vorlage für standortspezifischen Umwelt- und Sozialmanagementpläne (ESMP). Ebenso wird die Vorgehensweise zur Konsultation und Einbeziehung der Interessensgruppen dargelegt. Der ESMF berücksichtigt dabei sowohl die nationale Gesetzgebung in Ruanda als auch internationale Standards gemäß der KfW Nachhaltigkeitsrichtlinie. Die ESMPs werden Bestandteil der Ausschreibungs- und Vertragsunterlagen und sind somit bindend für die implementierenden Bauunternehmen. Die Umsetzung der ESMP wird durch den Projektträger sichergestellt. Bei etwaigen Vorfällen wird die KfW umgehend durch den Träger informiert. Darüber hinaus können lokale Anwohnerinnen und Anwohner durch einen Beschwerdemechanismus ihre Anliegen direkt mit dem Projektträger kommunizieren.

Land / Region / Institution Ruanda
Nummer 45356
Schwerpunkt Wirtschaft und Finanzsektor
Sektor 11330 - Berufliche Bildung
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 15 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner RWANDA POLYTECHNIC HIGHER LEARNING INSTITUTION (RP), RWANDA TECHNICAL AND VOCA- TIONAL EDUC.AND TRAIN. BOARD
Zuständige Abteilung Zentralafrika

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