FZ-Programm Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (Investition)

Der ivorische Energiesektor steht vor großen Herausforderungen: Die Stromnachfrage von Haushalten und Unternehmen steigt an. Der Anteil erneuerbarer Energien soll auf 45 % erhöht werden. Gleichzeitig müssen die Versorgungssicherheit und Netzstabilität verbessert werden. Die hierfür erforderlichen Investitionen in Erzeugungs- und Übertragungsinfrastruktur können nicht allein mit öffentlichen Mitteln geschultert werden.

Im Rahmen der Reformpartnerschaft unterstützt die Bundesregierung daher das ivorische Energieministerium und den Stromversorger CI-ENERGIES dabei den Sektor für Privatinvestitionen attraktiver zu gestalten. Die Umsetzung von Reformen wird durch eine Begleitmaßnahme unterstützt und mit Investitionen flankiert. Das FZ-Programm finanziert vier wesentliche Aktivitäten:
- Aufstockung des Mitgliedsbeitrags bei der African Trade Insurance (ATI), durch welche Privatinvestitionen in der Côte d'Ivoire abgesichert werden
- Bau einer 400 kV-Übertragungsleitung im Osten der Côte d'Ivoire zwischen Anyama (Großraum Abidjan) und Sérébou, welche die Versorgungssicherheit verbessert und Stromverluste reduziert
- Beitrag zum ivorischen Elektrifizierungsprogramm "Programme Electricité Pour Tous", mit welchem 130.000 Haushalte im Norden und Osten des Landes erstmalig an das Stromnetz angeschlossen werden
- Beitrag zur Finanzierung einer 400 kV Übertragungsleitung zwischen Akoupé-Zeudji und Bingerville (Teil des Hochspannungsrings um Abidjan), welche die Versorgungssicherheit verbessert und Stromverluste reduziert.

Damit leistet das Programm einen Beitrag zur nationalen Umsetzung der Agenda 2030, insb. SDG 7 (Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie) und SDG 13 (Klimaschutz).

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das FZ-Programm mit seinen 4 Komponenten wurde insgesamt gemäß KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B+" (erhebliches Risiko) eingeordnet und kann vereinzelt erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen haben. Für die beiden Programmkomponenten, die den Bau von Hochspannungsleitungen beinhalten, konnte aufgrund der erheblichen Flächeninanspruchnahme und der Schaffung neuer Trassen für die Leitungen zum Zeitpunkt der jeweiligen Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen noch nicht ausgeschlossen werden, dass es zu wirtschaftlichen und gegebenenfalls physischen Umsiedlungen kommen könnte. Die Trassenführungen werden jedoch auf der Grundlage der geringsten ökologischen und sozialen Auswirkungen festgelegt. Dabei werden Gebiete, in denen die biologische Vielfalt gefährdet ist, vermieden und die sozioökonomischen Auswirkungen minimiert. Physische Umsiedlungen werden bei beiden nur in sehr geringem Maße erwartet. Von ökonomischen Einschränkungen (zum Beispiel vorübergehender Verlust des Zugangs zu Land und wirtschaftlichen Aktivitäten) ist jedoch eine höhere Anzahl von Personen betroffen. Die Umwelt- und Sozialrisiken beider Programmkomponenten werden durch umfassende Umwelt- und Sozialmanagementpläne adressiert, in denen Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen für die Bau- und Durchführungsphase definiert sind. Für die Programmkomponente zur Aufstockung des ivorischen Mitgliedsbeitrags bei der African Trade Insurance (ATI) bestehen für die Mehrheit der abzusichernden Transaktionen zwar nur moderate U&S Risiken. Jedoch können hohe umwelt- und sozialrelevante Risiken in Verbindung mit von ATI versicherten Projekten nicht ausgeschlossen werden. Dies trägt dem Umwelt- und Sozialrisikoprofil des gesamten ATI-Portfolios Rechnung, das sich u.a. durch die Absicherung kapitalintensiver Projekte auszeichnet. Es erfolgt eine mindestens jährliche Berichterstattung an die KfW zur Anwendung des von ATI etablierten Umwelt- und Sozialmanagementsystems. Die U&S-Auswirkungen der Programmkomponente mit dem Beitrag zum ivorischen Elektrifizierungsprogramm ("Programme Electricité Pour Tous") werden als gering eingeschätzt. Da die betreffenden Ortschaften bereits elektrifiziert sind, handelt es sich bei den durchgeführten Maßnahmen (Hausanschlüsse) um sehr einfache Arbeiten. Aufgrund der erforderlichen Arbeiten unter Niederspannung und in der Höhe bis 5m wurde das Vorhaben in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B" (moderates E&S Risiko) eingeordnet. Es ist kein Landerwerb notwendig. Der Projektträger setzt einen an die Risiken angepassten Umwelt- und Sozialmanagementplan um, den die KfW überwacht. Dies beinhaltet auch die Einführung eines Beschwerdemechanismus für Arbeiter und die betroffene Bevölkerung.

Land / Region / Institution Cote d'Ivoire
Nummer 42189
Schwerpunkt Energie
Sektor 23630 - Stromübertragung, -verteilung u. Speicher
USV-Kategorie B+
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 143 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner COTE D'IVOIRE ENERGIES
Zuständige Abteilung Westafrika

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