Perucica Phase 3 - Rehabilitation and Unit 8 Extension

Das Vorhaben umfasst die dritte Phase der Rehabilitierung, Modernisierung und Erweiterung des 1960 in Betrieb genommenen Wasserkraftwerks Perućica in Montenegro.
Der Förderkredit über 40 Mio. Euro wird dem montenegrinischen Stromerzeuger EPCG für die Beschaffung und Installation einer 8. Turbine mit einer Leistung von 58,5 MW sowie die Deckung der verbleibenden Bauleistungen der Phase II gewährt. Durch die Turbine soll die Erzeugungskapazität um rund 20 % gesteigert werden. So kann insbesondere die Regelenergie erhöht werden, dies ermöglicht dann die Integration von weiteren volatilen erneuerbaren Energiekapazitäten wie Solar und Wind in Montenegro und den angrenzenden Staaten, der Bedarf an Kohleverstromung wird reduziert. Die Installation der 8. Turbine leistet damit einen bedeutenden Beitrag zum Erreichen der Klimaziele Montenegros.
Die Finanzierung ist Bestandteil der regionalen Klimapartnerschaft der Bundesrepublik Deutschland mit dem Westbalkan (WB6).

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Vorhaben wurde gemäß der KfW-Entwicklungsbank Nachhaltigkeitsrichtlinie 2023 in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie B+ (signifikantes Risiko) aufgrund der potenziellen Auswirkungen auf den Schutzgebiet Naturpark Zeta Fluss eingestuft. In der Vorbereitungsphase des Vorhabens wurde eine Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie (ESIA) gemäß den Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank (ESS) erstellt. Als Teil der ESIA wurden ein Umwelt- und Sozialmanagement Plan (ESMP) sowie ein Stakeholder-Engagement-Plan (SEP) vorbereitet. Die Rehabilitierungsmaßnahmen werden in einer bestehenden Anlage durchgeführt, ohne neue Strukturen oder Straßen zu bauen. Die Auswirkungen während der Bauphase umfassen typische Arbeitsrisiken im Zusammenhang mit schweren Geräten, Schweißen, Arbeiten an elektrischen Installationen, Arbeiten in großer Höhe und in beengten Räumen sowie Lärm. Weitere mögliche Auswirkungen sind mit dem Umgang mit und der Beseitigung von PCBs und asbesthaltige Materialien verbunden. In der Betriebsphase sind die Auswirkungen auf das aquatische Ökosystem während Hochwasserperioden gering. In Niedrigwasserperioden sind potenziell negative Auswirkungen auf Amphibien und Fische möglich. Um diese Auswirkungen zu mitigieren, wurde mit der EPCG eine Anpassung des Betriebsschemas in der Niedrigwasserperiode sowie ein dreijähriges Monitoring der aquatischen Ökologie nach Inbetriebnahme der 8. Turbine vereinbart. Das Hochwasserrisiko aufwärts des WKW Perucica ist aufgrund der natürlichen Bedingungen des Zeta River hoch. Die Installation der 8. Turbine wird dieses Risiko nicht erhöhen, aber die Dauer der Stauung mit leicht erhöhten Wasserständen verlängern. Die EPCG wird den Wasserstand und den Fluss dauerhaft überwachen und sicherstellen, dass diese Informationen in ein Hochwasserwarnsystem integriert werden. Im Falle eines 50-jährlichen Hochwassers wird in Abstimmung mit den zuständigen Behörden das Betriebsschema angepasst. Die EPCG und KfW vereinbarten einen Umwelt- und Sozialverpflichtungsplan (ESCP) zur Umsetzung der o.g. Maßnahmen. Für die Umsetzung ist die EPCG mit Unterstützung eines Durchführungsconsultants verantwortlich. Im Rahmen des ESCP wurden die Anpassungen der ESIA und des ESMP vereinbart, insbesondere zur weiteren Ausarbeitung von Maßnahmen im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie der Vorsorgemaßnahmen im Falle von Hochwasser. Gemäß des SEP wird die EPCG einen Beschwerdemechanismus einrichten.

Land / Region / Institution Montenegro
Nummer 47807
Schwerpunkt Energie
Sektor 23220 - Wasserkraftwerke
USV-Kategorie B+
Finanzierungsinstrument Förderkredit
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 40 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner ELEKTROPRIVREDA CRNE GORE A.D. NIKSIC
Zuständige Abteilung Südosteuropa und Türkei

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