Regionales Programm zur Wasser- und Sanitärversorgung für Geflüchtete, Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden
Gewalt und bewaffnete Konflikte sowie schwere Dürren und Hungersnöte führen dazu, dass im östlichen Afrika viele Menschen im eigenen Land vertrieben werden oder in benachbarte Staaten fliehen. Ostafrika ist mit 13 Millionen Menschen auf der Flucht weltweit eine der am stärksten von Flucht betroffenen Regionen. Da die Staaten keine Kapazitäten haben, alle Menschen zu versorgen, werden viele von ihnen in großen Camps oder Siedlungsgebieten vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR versorgt. Die grundlegende Versorgung, wie z.B. mit Trinkwasser, ist sowohl in den Camps als auch in den aufnehmenden Gemeinden nicht ausreichend. Durch den erhöhten Druck auf begrenzte Ressourcen kann es daher auch zu Verteilungskonflikten kommen.
Das Ziel des regionalen Programms ist deshalb, einen Beitrag zu einer verbesserten, nachhaltigeren, inklusiven und integrierten Wasser- und Sanitärversorgung für Geflüchtete, Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden in Ostafrika zu leisten. Mit einem Finanzierungsvolumen von 26 Mio. EUR werden Bau und Ausbau von Wasserversorgungssystemen und Sanitäranlagen an vier Standorten in Äthiopien, Uganda, Sudan und Somalia unterstützt. Umfangreiche Begleitmaßnahmen unterstützen die lokalen Wasserversorger dabei, einen möglichst kostendeckenden und nachhaltigen Betrieb und Wartung zu gewährleisten, und so die Versorgung von sowohl Geflüchteten als auch den aufnehmenden Gemeinden sicherzustellen. Die Übernahme staatlicher Betreiber entlastet auch die Budgets humanitärer Organisationen wie UNHCR. Zudem sollen kurzfristige Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 umgesetzt werden. Die lokalen Gemeinschaften sollen bei allen Maßnahmen eng in die Durchführung einbezogen werden.
Empfänger und Projektträger des Vorhabens ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children's Fund, UNICEF), das die Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit UNHCR durchführt. Der Implementierungszeitraum des Projektes beträgt 48 Monate.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Für das Vorhaben wurde eine vertiefte Umwelt- und /Sozialverträglichkeitsprüfung (USVP) durchgeführt und das Vorhaben wurden mit Kategorie B+ bewertet. Umwelt- und Sozialverträglichkeitsrisiken: Die in den Einzelvorhaben vorgesehenen Maßnahmen zur Sicherstellung und Verbesserung der Wasser- und Basissanitärversorgung bestehen aus dem Bau bzw. der Rehabilitierung von kleineren und mittleren Wasserversorgungsstrukturen und öffentlichen Sanitäranlagen. Die Maßnahmen sind noch nicht konkret ausgewählt, tentativ werden die Risiken als gering bis mittel angesehen, bei hoher Beeinflussbarkeit. Mögliche nicht intendierte Auswirkungen des Vorhabens könnte die Übernutzung der lokalen Grundwasserspeicher oder die unbeabsichtigte Benachteiligung von Gruppen bei den vorgesehenen Maßnahmen sein. Um diese und weitere mögliche negative Auswirkungen des Vorhabens zu minimieren, soll zu Beginn des Vorhabens ein umfangreicher Environmental- and Social Management Framework aufgestellt werden, der die Prinzipien, Richtlinien und Prozesse zur Untersuchung der Umwelt- und Sozialrisiken darstellt und Maßnahmen zur Verringerung und Mitigierung dieser negativen Auswirkungen festlegt. Dabei wird der ESMF Lücken zwischen nationalen und internationalen (UNICEF- und KfW-) Standards herausarbeiten und entsprechende zusätzlich notwenidge Maßnahmen definieren. Dies wird vorrausichtlich die Erstellung von standortspezifischen Environmental and Social Management Assessments and Plans, eines Stakeholder Engagement Frameworks sowie eines Land Acquisition and Resettlement Policy Frameworks.
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