Schutz und Wiederherstellung von Wäldern
Kernproblem:
Die Entwaldungsrate der Côte d'Ivoire ist viel zu hoch. Die Waldbedeckung beträgt aktuell nur noch etwa 10 % der Landesfläche. Diese Entwicklung wurde hauptsächlich durch Umwandlung des artenreichen Regenwaldes in landwirtschaftliche Nutzflächen vorangetrieben. Die ivorische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, 30 % der Landesfläche bis 2030 in Waldlandschaften zu überführen. Neben den Schutzgebieten und den zum Großteil degradierten Staatswäldern soll auch der ländliche Raum großflächig aufgeforstet werden.
Modulziel:
Das FZ-Neuvorhaben unterstützt die Côte d'Ivoire bei der Wiederherstellung von Waldlandschaften (forest landscape restoration, FLR) in den Anrainerzonen von Schutzgebieten (Vorhabensziel). Dazu wird ein integrierter Ansatz verfolgt (u.a. Landrechtszertifizierung, Unterstützung von Anreizmechanismen).
Wesentliche Outputs:
1: Unterstützung und Beratung der ländlichen Bevölkerung bei ihren forst- und agroforstwirtschaftlichen Aktivitäten und die Schaffung der nötigen Voraussetzungen zur Aufforstung und Wiederherstellung von Waldlandschaften.
2: Entwicklung und Umsetzung eines Mechanismus für Anreizzahlungen, um die Rentabilität forstwirtschaftlicher Aktivitäten und der Wiederherstellung von Wäldern zu erhöhen.
3: Sicherung von Landbesitz- und Landnutzungsrechten und den darauf stehenden Bäumen über die Ausstellung offizieller Landrechtszertifikate.
Zielgruppe:
Das Projekt richtet sich an Landwirte und Landwirtinnen, die an einer Diversifizierung oder Ausweitung von (agro-)forstwirtschaftlichen Aktivitäten interessiert sind. Indirekte Zielgruppe ist die Bevölkerung der Region, die von den positiven Wirkungen (z.B. Wasserhaushalt, Mikroklima, etc.) einer gesteigerten Waldbedeckung profitiert.
Land / Region / Ort:
Die Region Gôh im Zentrum des Landes wurde aufgrund ihres Potenzials im ländlichen Grundbesitz für (Agro-)Forstwirtschaft und geplanten Synergien mit Projekten der GIZ ausgewählt.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben wurde gemäß KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B+" eingeordnet und kann vereinzelt erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen haben. Negative Umweltauswirkungen können z. B. durch Beeinträchtigung der Biodiversität eintreten, wenn noch naturnahe Wälder sowie andere artenreiche Biotope durch monotone Aufforstungsflächen ersetzt würden. Soziale Risiken bestehen u. a. bei der Vergabe von Landrechtszertifikaten, da dabei bestimmte Bevölkerungsgruppen in ihren Lebensgrundlagen beeinträchtigt werden können, z. B. wenn sie ihr Landnutzungsrecht verlieren oder der Zugang zu Land erschwert/verteuert wird. Außerdem besteht bei der Vergabe von Landrechtszertifikaten die Gefahr, dass vulnerable Bevölkerungsgruppen (z. B. zugezogene Landnutzer ohne eigenen Landbesitz oder Frauen) übervorteilt werden und ungerechte Besitzverhältnisse langfristig festgeschrieben werden. Die Umwelt- und Sozialrisiken wurden im Rahmen einer Scopingstudie bereits identifiziert und werden im Rahmen weiterer Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudien (Etudes dImpact Environnemental et Social - EIES) im Detail analysiert. Dabei wird darauf geachtet, dass neben der nationalen Gesetzgebung auch internationale Standards berücksichtigt werden. Die EIES enthalten auch jeweils einen detaillierten Plan zum Management der Umwelt- und Sozialrisiken. Der Projektträger stellt - mit Unterstützung durch einen Durchführungsconsultant - sicher, dass die Anforderungen zum Management der Umwelt- und Sozialrisiken in die Ausschreibungsdokumente und Verträge für Lieferungen und Leistungen einfließen und standortangepasst umgesetzt werden. Dazu gehört auch die Sicherstellung der Information und Beteiligung wichtiger Stakeholder sowie die Etablierung eines Beschwerdemechanismus.
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