Schutz von Meeresressourcen in Zentralamerika III (Marfund)

Beim Mesoamerikanischen Riff (Sistema Arrecifal Mesoamericano - SAM) handelt es sich um das weltweit größte grenzüberschreitende Korallenriff, das sich in einem globalen Biodiversitätshotspot befindet. Neben ökologischen Funktionen wie dem Schutz vor Naturgewalten, dient das SAM auch als Aufzucht- und Rückzugsgebiet für Meeresbewohner, sowie als Nahrungsgrundlage für Meereslebewesen, und CO2-Speicher. Zudem trägt es zur Ernährungssicherung, und wirtschaftlichen Grundlage (Fischerei, Tourismus) vieler im Gebiet lebender Menschen bei. Die ökologischen Funktionen der wichtigen Ökosysteme wie Mangrovenwälder, Korallenriffe und Seegraswiesen im SAM werden jedoch zunehmend stark beeinträchtigt.

Zum Schutz und Erhalt der ökologischen Funktionen des SAM haben die vier Staaten mit Anteil am Mesoamerikanischen Riff (Mexiko, Belize, Guatemala und Honduras) aktuell rd. 70 Küsten- und Meeresschutzgebiete mit einer Fläche von ca. 8,8 Mio. ha ausgewiesen. Die Unterschutzstellung von knapp 20% der Fläche des SAM, gemeinsam mit der Ausweisung weiterer terrestrischer Schutzgebiete in den vier Ländern, ging bislang jedoch nicht mit den notwendigen staatlichen Budgeterhöhungen zur Finanzierung der Gebiete einher.

Das Ziel des Moduls "Schutz von Meeresressourcen in Zentralamerika III" ist daher der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in und im Umfeld von ausgewählten Küsten- und Meeresschutzgebieten des SAM. Die Mittel der dritten Phase des Projektes werden für Schutzmaßnahmen und Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen in mind. 18 Schutzgebieten in der Projektregion verwendet, die im Rahmen von Ideenwettbewerben ausgewählt werden. Wie bei den beiden Vorgängervorhaben ist Vertragspartner und Empfänger der Mittel der Meso-American Reef Fund (MAR Fund). MAR Fund wurde 2002 von vier nationalen Umweltfonds (Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras) gegründet und ist seit 2005 operativ. Die KfW hat über zwei Vorhaben zum Stiftungskapital beigetragen.
Das Modul beabsichtigt folgende Ergebnisse zu erreichen:
(1) Ausgewählten Schutzgebiete des SAM haben ihre Voraussetzungen für den Erhalt ihrer natürlichen Ressourcen verbessert.
(2) Ausgewählte Schutzgebiete des SAM haben Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung implementiert.
(3) Die Zusammenarbeit zwischen wichtigen Akteuren für den Erhalt der Biodiversität im SAM wurde gestärkt.

Die direkte Zielgruppe umfasst die lokale Bevölkerung, die in und im Umfeld der ausgewählten Schutzgebiete lebt und deren natürliche Ressourcen schützt und/oder nutzt. Hierzu zählen Schutzgebietspersonal sowie weitere am Management der Schutzgebiete beteiligte Personen und Begünstigte in den Anrainergemeinden sowie deren Familienangehörige.

Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf voraussichtlich 17,0 Mio. EUR. Die Finanzierung erfolgt aus einem FZ-Zuschuss in Höhe von 13,0 Mio. EUR sowie Eigenbeiträgen und Leistungen MAR Funds und der ausgewählten Schutzgebiete.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Das Modul "Schutz von Meeresressourcen in Zentralamerika III" wurde der USVP Kategorie FI/B+ zugeordnet. Das Modul wurde als FI/B+ kategorisiert, da der Träger MAR Fund noch kein der KfW Nachhaltigkeitsrichtlinie (NHRL) entsprechendes Umwelt- und Sozialmanagementsystem (USMS) aufgebaut hat. Im Rahmen der Stärkung von bestehenden Küsten- und Meeresschutzgebieten kann es zu diversen negativen Umwelt- und sozialen Auswirkungen kommen, wie zum Beispiel durch Nutzungseinschränkungen für Anrainer und Fischer, was Nutzungskonflikte zur Folge haben kann. Die KfW hat mit dem Träger MAR Fund die Erstellung eines umfassenden USMS vereinbart, welches die Anforderungen der KfW und der IFC Performancestandards in Bezug auf die frühzeitige Erkennung von Umwelt- und sozialen Risiken und deren Mitigation und Management gemeinsam mit Betroffenen in allen Ländern in denen der Fonds tätig ist, auf lokaler Ebene umsetzen wird. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auch auf der Schaffung eines koordinierten Beschwerdemechanismus.

Land / Region / Institution Sistema de Integracion Centroamericana (SICA)
Nummer 34061
Schwerpunkt Umwelt und Klima
Sektor 41030 - Biodiversität
USV-Kategorie FI/B+
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 13 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner FONDO PARA EL SISTEMA ARRECIFAL MESOAMERICANO
Zuständige Abteilung Lateinamerika und Karibik

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