Themenvorhaben "Energie für die nachhaltige Entwicklung des Ostens der Côte d'Ivoire"
Ein moderner, auf erneuerbare Energien ausgerichteter Stromsektor nimmt eine zentrale Rolle in den Entwicklungs- und Klimastrategien der ivorischen Regierung ein. Im Rahmen einer Reformpartnerschaft unterstützt die deutsche Bundesregierung die ivorische Regierung dabei, diese Energiewende im Sinne einer "Just Transition" voranzutreiben und die Grundlagen für wirtschaftliche, soziale und klimafreundliche Entwicklung zu verbessern.
Das Vorhaben "Energie für die nachhaltige Entwicklung des Ostens der Côte d'Ivoire", welches vom staatlichen Träger CI-ENERGIES umgesetzt wird, hat das Ziel die Qualität der Stromversorgung in der Region Iffou zu verbessern. Hier haben nur ca. 39% der Haushalte Zugang zum nationalen Stromnetz; Haushalte und Unternehmen sind von starken Stromschwankungen und -ausfällen betroffen. Vor diesem Hintergrund umfasst das Vorhaben Investitionen in drei komplementäre Komponenten:
1. Bau eines netzgebundenen Solarkraftwerks (37 MWp in Phase 1) mit Batteriespeicher in Sérébou
2. Bau einer Leitwarte zur Automatisierung des Verteilnetzes im Osten der Côte d'Ivoire
3. Erweiterung, Verstärkung und Verdichtung des Verteilnetzes in 15 Städten der Region Iffou.
Durch das Vorhaben werden Emissionen i.H.v jährlich ca. 52.800t CO2 eingespart. Durch einen Batteriespeicher, sowie die Modernisierung des Netzes werden die Anzahl und die Länge von Stromausfällen und -schwankungen wesentlich reduziert. Auf Grund der zusätzlichen Erzeugungskapazitäten wird Strom für ca. 71.500 zusätzliche Stromkonsumenten produziert, die Net-zerweiterung in Iffou ermöglicht den Zugang für ca. 14.000 weitere Haushalte.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Vorhaben wurde gemäß KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B+" (erhebliches Risiko) eingeordnet und kann vereinzelt erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen haben. Erhebliche Umweltauswirkungen können durch die Umwandlung von 50 ha land- und forstwirtschaftlich genutzter Fläche in den Photovoltaik-Park auftreten, die mit einer Beeinträchtigung der Biodiversität einhergeht. Außerdem kann es bei unsachgemäßer Entsorgung der Solarpaneele und Speicherbatterien am Ende ihrer Lebensdauer zu Boden- und Gewässerbelastungen kommen. Soziale Auswirkungen sind v. a. durch den Verlust von Einkommensquellen durch den Landerwerb für das Solarkraftwerk sowie für die Netzerweiterung zu erwarten. Unklare Besitzverhältnisse bergen zudem Konfliktpotenzial bei Entschädigungsfragen. Darüber hinaus bestehen Arbeitssicherheitsrisiken bei Arbeiten an stromführenden Leitungen, mit schwerem Gerät, in großer Höhe (Strommasten), in Baugruben sowie mit Gefahrstoffen (z. B. PCB-haltige Öle). Diese Risiken wurden im Rahmen von Scoping-Studien erfasst und werden im weiteren Verlauf der Projektvorbereitung näher analysiert. Da die größten Risiken beim Bau des Solarkraftwerks Sérébou erwartet werden, wird hier eine detaillierte Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudie durchgeführt. Für die Komponenten zur Modernisierung und Erweiterung des Stromverteilnetzes werden weniger umfangreiche, auf die bereits identifizierten Risiken fokussierte Studien erstellt. Bei allen Umwelt- und Sozialstudien wird darauf geachtet, dass sie neben der nationalen Gesetzgebung auch internationale Standards berücksichtigen. Auf Basis der Studien werden für alle Komponenten Pläne zum Management der Umwelt- und Sozialrisiken erarbeitet. Der Träger stellt - mit Unterstützung durch Durchführungsconsultants - sicher, dass die Anforderungen aus den Plänen zum Management der Umwelt- und Sozialrisiken in die Ausschreibungsdokumente und Verträge für Lieferungen und Leistungen einfließen und standortangepasst umgesetzt werden. Dazu gehört auch die Sicherstellung der Information und Beteiligung wichtiger Stakeholder sowie die Etablierung eines Beschwerdemechanismus.
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