Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung für syrische Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden X
Jordanien zählt zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Der Wasserverbrauch im Land übersteigt seit Jahren das Angebot an erneuerbaren Wasserressourcen, was zu einem kontinuierlichen Absinken des Grundwasserspiegels führt. Gleichzeitig gab es in den vergangenen Jahren einen rasanten Bevölkerungszuwachs auf nunmehr 10 Mio. Menschen, auch durch die große Zahl an Flüchtlingen, die im Zuge der Syrienkrise das Land erreichten. Die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR zählt derzeit rd. 670.000 registrierte syrische Flüchtlinge, von denen 80% in aufnehmenden Gemeinden leben. Besonders die Versorgungssituation in den nördlichen Gouvernoraten Jordaniens leidet weiterhin unter dem Zuzug der Flüchtlinge.
Die vorliegende Maßnahme zielt darauf ab, die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung der einheimischen Bevölkerung und der Flüchtlinge im Norden Jordaniens zu verbessern und Konflikten vorzubeugen. Indem das Grundwasser durch verbesserte Abwasserentsorgung vor Verschmutzung geschützt wird und Wasserverluste in der Trinkwasserversorgung reduziert werden, kann auch ein Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel geleistet werden. Zu den geförderten Maßnahmen im Bereich der Wasserversorgung zählen insbesondere die Rehabilitierung von Trinkwassernetzen und Trinkwasserhauptleitungen, sowie Trinkwasserpumpstationen. Im Bereich der Abwasserentsorgung wird v.a. die Erweiterung von Abwasserkanalnetzen finanziert. Vorgesehen sind zudem kleinteilige Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungssituation von vulnerablen Haushalten.
Von dem Vorhaben profitieren syrische Flüchtlinge und die einheimische Bevölkerung Jordaniens in den vier nördlichen Gouvernoraten mit ca. zwei Millionen Einwohnern. Ein spezieller Fokus liegt auf den Aufnahmegemeinden Mafraq, Irbid, sowie Ajloun und Jerash. Das Vorhaben wird mit der jordanischen Wasserbehörde Water Authority of Jordan als Projektträger umgesetzt.
Umwelt- und Sozialverträglichkeit
Das Projekt wurde gemäß der KfW-Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialrisikokategorie "B" eingeordnet und kann potenziell leicht moderate negative Auswirkungen auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen haben. Typische Umweltauswirkungen, die während der Bauphase des Projekts zu erwarten sind, betreffen die z.B. Lärmentwicklung und Verschlechterung der Luftqualität, sowie mögliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt wie den Verlust von Vegetationsfläche, Umweltverschmutzungen und Anfall von Abfällen. Soziale Auswirkungen umfassen typischerweise die Gesundheit und Sicherheit der Anwohner, Auswirkungen im Zusammenhang mit Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie Arbeitsbedingungen. Um diese Auswirkungen zu erfassen, werden standortspezifische Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstudien nach internationalen Standards durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie werden die Betroffenen informiert, angehört und beteiligt. Mögliche negative Auswirkungen beschränken sich voraussichtlich auf den Bereich des jeweiligen direkten Projektgebietes und sind in den meisten Fällen reversibel. Sie werden auf der Grundlage von Standardansätzen und bewährten Verfahren gemindert. Die Einführung eines Mechanismus für Beschwerden durch Arbeiter und Baustellen-Anlieger ist vorgesehen.
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