Verbesserung der Lebensbedingungen von Bevölkerungsgruppen in sicherheitskritschen Kontexten in DRC

Die Demokratische Republik Kongo (DRK) ist seit langem mit Gewalt konfrontiert, die zu einer schweren humanitären Krise mit fast 7 Millionen Binnenvertriebenen geführt hat. Der anhaltende Konflikt, der durch bewaffnete Gruppen, Ressourcenwettbewerb und schlechte Regierungsführung angetrieben wird, hat zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen und wirtschaftlichem Niedergang geführt. Die psychologischen Auswirkungen dieser Gewalt sind enorm und die Bevölkerung ist mit einer hohen Anzahl an psychischen Problemen konfrontiert, dennoch ist der Zugang zu psychischen Gesundheitsdiensten stark eingeschränkt.

Das Projekt zielt darauf ab, diese Herausforderungen anzugehen, indem psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (MHPSS) in der Provinz Tanganjika unterstützt werden werden. Es konzentriert sich auf fünf Schlüsselbereiche: Verringerung der Stigmatisierung im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit, Verbesserung des Zugangs zu MHPSS-Diensten, Ausbau der Kapazitäten von Gesundheitseinrichtungen, Entwicklung standardisierter Verfahren für die Versorgung psychisch Erkrankter und Förderung des sozialen Zusammenhalts, um Kreisläufe der Gewalt zu durchbrechen. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Widerstandskraft der Gemeinschaften gegenüber Konflikten zu erhöhen, indem MHPSS-Dienste bereitgestellt werden.

Das Projekt kommt mehr als 157 000 Menschen direkt zugute, und zwar durch gemeindebasierte MHPSS-Dienste, Schulungen für das örtliche Gesundheitspersonal und die Einrichtung von Zentren für den sozialen Zusammenhalt. Es wird auch lokale Gemeinschaften in partizipative Aktivitäten einbinden, um Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit sicherzustellen. Durch die Berücksichtigung der psychosozialen Bedürfnisse von Männern und Frauen zielt das Projekt darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und Gemeinden in die Lage zu versetzen, sich aktiv an Friedensbemühungen zu beteiligen.

Umwelt- und Sozialverträglichkeit

Ziel des Vorhabens ist es, die Resilienz der Bevölkerung im Ostkongo zu erhöhen, indem Zugang zu verbesserten gesundheitlichen Dienstleistungen für psychosoziale Gesundheit bereitgestellt wird. Das Vorhaben ist mit potenziell leichten negative Auswirkungen auf die Umwelt und moderaten negativen Auswirkungen auf soziale Aspekte verbunden. Die typischen negativen Umweltauswirkungen, die mit dem Vorhaben verbunden sind, resultieren aus Bau- und Rehabilitierungsarbeiten und umfassen Lärm und verschlechterte Luftqualität sowie Sammlung, Transport und Beseitigung von Abfall. Ebenso bestehen eventuell Verschmutzungsrisiken für Wasser und Boden. Die negativen sozialen Auswirkungen beziehen sich auf die Arbeitssicherheit und Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Anwohner während der Rehabilitierungsarbeiten. Darüber hinaus ergeben sich aufgrund des Vorhabenkontexts in fragilen Regionen in der DR Kongo Risiken sexueller Gewalt, Ausgrenzung vulnerabler Gruppen, Re-Traumatisierung von Überlebenden von Gewalt sowie Ausgrenzung aufgrund erfahrener Gewalterfahrungen. Das Vorhaben wurde aufgrund dieser Risiken gemäß der KfW Nachhaltigkeitsrichtlinie in die Umwelt- und Sozialkategorie B eingeordnet. Um die hier beschriebenen Risiken zu vermeiden, sind grundsätzlich die nationale Umwelt- und Sozialgesetzgebung einzuhalten sowie die Nachhaltigkeitsanforderungen der KfW Entwicklungsbank. Diese umfassen die Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank, die allgemeinen und sektoralen EHS Guidelines der Weltbankgruppe und die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation. Die Umweltrisiken beziehen sich auf den Bereich des direkten Projektgebietes und sind in den meisten Fällen reversibel. Sie sind daher mit entsprechenden Maßnahmen nach dem Stand der Technik, vermeid-, verminder- beziehungsweise bewältigbar. Diese werden mit Hilfe eines Projektspezifischen Umwelt- und Sozialmanagementplan umgesetzt und überwacht. Der Vorhabenträger hat die KfW außerdem regelmäßig über die Umsetzung der Maßnahmen sowie eventuelle besondere Vorkommnisse zu informieren. Darüber hinaus wurde mit dem Träger die Einrichtung eines Beschwerdemechanismus vereinbart, welcher für die allgemeine Bevölkerung sowie Projektmitarbeiter zugänglich sein muss.

Land / Region / Institution Demokratische Republik Kongo
Nummer 47986
Schwerpunkt Friedensentwicklung und Krisenprävention
Sektor 12340 - psychische Gesundheit
USV-Kategorie B
Finanzierungsinstrument Zuschuss / Darlehen aus Haushaltsmitteln
Weitere Geber -
Deutscher Finanzierungsbeitrag 19,1 Mio. EUR
Status aktiv
Auftraggeber BMZ
Projektpartner INTERNATIONAL ORGANIZATION FOR MIGRATION
Zuständige Abteilung Zentralafrika

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