Meldung vom 27.02.2023 / KfW Entwicklungsbank
Deutsch-Brasilianische Kooperation wird intensiviert
Förderung der Energieeffizienz und Schutz der Biodiversität
Mit dem Regierungswechsel in Brasilien und der Amtsübernahme des Staatspräsidenten Lula da Silva Anfang des Jahres hat auch die Deutsch-Brasilianische Kooperation im Klima- und Umweltbereich neue Fahrt aufgenommen.
Im Rahmen der Brasilien-Reise des Bundeskanzlers Olaf Scholz und der Bundesministerin für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Svenja Schulze, wurde ein neuer Garantie-Fonds zur Förderung von Energieeffizienz in KKMU, der durch die KfW umgesetzt wird, vorgestellt. Darüber hinaus wurde das erste Darlehen der KfW Entwicklungsbank im grünen Sektor an die Banco do Brasil vergeben, um die Wiederaufforstung degradierter Flächen in Entwaldungs-Hotspots zu finanzieren.
Finanzielle Zusammenarbeit für KKMU-Investitionen in Erneuerbare Energien
Der innovative Mechanismus für nachhaltige Finanzierung des Garantiefonds für Energieeffizienz (FG Energia) eröffnet eine neue Phase der Zusammenarbeit mit der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES. Mit einem FZ-Zuschuss von bis zu 25 Mio. Euro wird BNDES bei der Einführung und Umsetzung eines Garantiefonds für Kredite an kleinste, kleine und mittlere Unternehmen unterstützt, die in Maßnahmen der Energieeffizienz investieren. So werden mindestens 250 Mio. Euro an privaten Investitionen in Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz von KKMU in Brasilien ermöglicht.
Der Energiesektor im Jahr 2021 hat etwa 20 % der brasilianischen CO2-Emissionen ausgemacht. Brasilien wird seine NDC-Ziele (37 % weniger CO2-Emissionen bis 2025 und 43 % bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2005) nur dann erreichen können, wenn es seine Kapazitäten zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien weiter deutlich ausbaut und gleichzeitig das Energieeffizienzpotenzial stärker nutzt.
Mit dem Projekt FG Energia, das in Zusammenarbeit mit der BNDES entwickelt wurde, will die KfW durch Sensibilisierung für Energieeinsparung und -effizienz das Wachstum von KKMU fördern. Durch die Auslegung von Garantien bekommen KKMU Zugang zu Krediten, um in Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu investieren, denn hierfür fehlen ihnen oftmals die finanziellen Ressourcen und die Kenntnisse sich die verfügbaren Technologien nutzbar zu machen. Entsprechende Investitionen in die Energieeffizienz könnten so nicht nur zur Erreichung von Klimaschutzzielen beitragen, sondern dank niedrigerer Inputkosten für Unternehmen auch die wirtschaftliche Stabilität von KKMU verbessern und damit Beschäftigung und Einkommen generieren. Ziel ist es, den Übergang zu kohlenstoffarmer Energie zu ermöglichen, die Betriebskosten zu senken, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und neue grüne Arbeitsplätze zu schaffen.
80 Mio. Euro für Schutz von Klima und Biodiversität in Brasilien
Brasilien gilt als grüne Lunge unseres Planeten, ist aber auch eines der Länder mit den weltweit höchsten Treibhausgasemissionen. Entwaldung und nicht nachhaltige Landwirtschaft verursachen einen maßgeblichen Teil der Emissionen.
Hier setzt die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) mit einer neuen Kooperation mit der Banco do Brasil an. Erstmalig vergibt sie ein zinsverbilligtes Darlehen für den Klima- und Biodiversitätsschutz. Mit über 80 Mio. Euro finanziert die KfW Maßnahmen zur Wiederaufforstung degradierter Waldflächen in Brasilien. Im Rahmen der Kreditlinie zur Förderung kohlenstoffarmer Landwirtschaft (ABC Programm) des brasilianischen Landwirtschaftsministeriums werden ländlichen Produzenten Kreditlinien zur Wiederaufforstung zur Verfügung gestellt. Ziel des von der KfW unterstützen Programms ist es, 4 Mio. ha bis 2030 produktiv aufzuforsten.
Mehr als 800 landbesitzende Familien sollen dadurch begünstigt werden, unter besonderer Berücksichtigung kleiner Landbesitzerinnen und Landbesitzer. Der Fokus liegt auf den drei Biomen Amazonas, Cerrado und dem Atlantischen Regenwald. Hotspots der Biodiversität, die besonders bedroht sind. Mit der Wiederaufforstung einer Fläche von insgesamt 46.000 ha sollen so 90.000 t CO2-Äquivalent eingespart werden.
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