Pakistan – körperliche Selbstbestimmung stärken

Am 31. Dezember 2023 lebten 8.073.859.407 Menschen auf der Erde. Das sind 65.975.407 Menschen mehr als vor einem Jahr, teilte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) mit. Anlässlich des Tages der Weltbevölkerung am 11. Juli 2024 mahnt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Die Hälfte der Weltbevölkerung ist weiblich, viele leiden immer noch unter Fremdbestimmung, sind medizinisch schlecht versorgt und ihnen fehlt der Zugang zu modernen Methoden der Familienplanung.

Das gilt auch für Frauen in Pakistan: Dort sterben 154 (von 100,000 Lebendgeburten) Frauen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes – in Deutschland sind es vier. Vor allem in ländlichen Gebieten haben viele Frauen keinen Zugang zu Verhütungsmitteln und Beratung im Bereich reproduktiver Gesundheit. Die KfW Entwicklungsbank engagiert sich hier seit vielen Jahren in Kooperation mit der Nichtregierungsorganisation Greenstar Social Marketing Pakistan (GS). Kulturell angemessene Aufklärungsmaßnahmen fokussieren auf die gesundheitlichen und ökonomischen Vorteile längerer Geburtenabstände – und adressieren auch die Männer. Männer spielen in der pakistanischen Gesellschaft eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung einer respektvollen Gesellschaft, in der Frauen frei leben und ihre Rechte ausüben können.

Zielgruppe: Männer

In Gemeinden arbeitet Greenstar mit einem Netzwerk von männlichen Therapeuten (traditionell: Hakeems und Homöopathen) und Hausärzten und klärt Männer über Familienplanung und Mutter-Kind-Gesundheit auf. Regelmäßig finden Aufklärungs- und Beratungsseminare zu Themen wie gesunde Abstände zwischen den Geburten, Gleichstellung der Geschlechter, Vielfalt und Inklusion statt.

Wirkungen: Beispiel Faisalabad und Bahawalpur

Ein vom Punjab Population Innovation Fund (PPIF) unterstütztes Programm in den Distrikten Faisalabad und Bahawalpur konzentrierte sich darauf, die Nachfrage nach moderner Familienplanung durch Verhaltensänderung bei Männern und Frauen zu wecken. Die Akzeptanz moderner Familienplanungs-Methoden wurde gefördert und qualitativ hochwertige Dienstleistungen mit erschwinglichen Produkten durch Apotheken, Therapeutinnen und Hausärzte, Hakims und Homöopathen gewährleistet. Etwa 55.000 Menschen wurden durch die Aufklärungsveranstaltungen des Programms erreicht, davon 35.000 Frauen. Nach den Veranstaltungen entschieden sich rund 45.000 Paare für Familienplanung, fast 9.000 Frauen nutzten erstmalig Kontrazeptiva, etwa 17.000 entschieden sich für eine Langzeitmethode.