Meldung vom 17.09.2024 / KfW Entwicklungsbank

Premierminister Modi weiht Metrolinie ein – KfW finanziert mit

Ministerin Schulze machte sich vor Ort ein Bild von der neuen Linie

Der indische Premierminister Modi vor einer Bahnstation
Premierminister Modi bei einer neuen Metro-Station.

Im indischen Bundesstaat Gujarat entsteht derzeit eine Metro zwischen der wirtschaftlich starken Millionenstadt Ahmedabad und der Landeshauptstadt Gandhinagar. Sie schafft eine wichtige Tangente zwischen den beiden Städten, bei der die eine das politische, die andere das ökonomische Zentrum dieses im Westen Indiens gelegenen Staates bildet. Bisher gab es nur eine verbindende Autobahn. Die Metro trägt außerdem dazu bei, eine sichere und nachhaltige Mobilitätsoption zum immer dichter werdenden Verkehr auf den dortigen Straßen zu schaffen.

Am 16. September hat Premierminister Narendra Modi gut 20 Kilometer Strecke der neuen Metro eingeweiht. Ministerin Svenja Schulze, die sich anlässlich einer Konferenz zur Mobilisierung von Investitionen in erneuerbare Energien in Gujarat aufhielt, nutzte die Gelegenheit, um sich selbst einen Eindruck von der Metro vor Ort zu verschaffen. Denn die neue Linie entsteht auch mit Mitteln aus Deutschland. Ministerin Schulze lobte das Projekt folgendermaßen: „Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ist hier ein erfolgreicher Wegbereiter für Wirtschaftskooperation und nachhaltige Entwicklung. Dieses Engagement ist eine Investition, die sich rechnet – für Indien, für Deutschland und für die Welt.“

Eine Gruppe Menschen sitzt in der Metro.
Ministerin Svenja Schulze in der neuen Metro im indischen Ahmedabad.

Die KfW unterstützt die Metro Ahmedabad im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit einem zinsverbilligten Darlehen in Höhe von 100 Mio. Euro. Der deutsche Beitrag umfasst die Beschaffung und Inbetriebnahme von energieeffizienten Zügen und Systemkomponenten, den Bau von Metrostationen sowie Infrastruktur rund um die Metro.

Als weiterer Geldgeber fungiert die französische Entwicklungsorganisation Agence Française de Développement – AFD. Zusammen stellen Deutschland und Frankreich etwa die Hälfte der nötigen Mittel bereit, der Rest kommt aus indischen Quellen.

Es handelt sich um Phase 2 des Metrobaus, in Phase 1 waren bereits 40 Kilometer Metro innerhalb von Ahmedabad entstanden. Am Bau beteiligt ist, wie schon in Phase 1, auch wieder das deutsche Unternehmen Siemens.

Damit vergrößert sich der öffentliche Nahverkehr als sauberes und effizientes Massentransportmittel dort um einen weiteren entscheidenden Teil. Eine große Rolle spielen in Phase 2 überdies Energieeffizienz, Komfort der Passagiere und die Integration verschiedener Verkehrsmittel. Die sogenannte „letzte Meile“ ist ein besonderes Anliegen der Planer: So wird zum Beispiel auf gute Erreichbarkeit zu Fuß, auf Bike-sharing Stationen, Fahrradwege und Bushaltestellen geachtet, um ein ganzheitliches Verkehrskonzept mindestens innerhalb eines Radius von 500 Metern um die neuen Metrostationen zu schaffen. Integriertes Ticketing ist ebenfalls berücksichtigt, so dass es sich insgesamt um ein innovatives und nachhaltiges Stadtplanungskonzept handelt.

Ein Mann steht in der Tür einer mit Blumengirlanden geschmückten Bahn.
Stephan Opitz, KfW, besichtigte die neue Metro vor Ort.

„Das Projekt ist ein gutes Beispiel für ein innovatives und nachhaltiges Stadtplanungskonzept und kann als Modell für andere Metropolen in den Schwellen- und Entwicklungsländern gelten“, sagte Stephan Opitz, Mitglied der Geschäftsbereichsleitung der KfW Entwicklungsbank, der ebenfalls vor Ort war.

Die neue Metrolinie wird ungefähr 50.000 Tonnen Treibhausgase jährlich einsparen. Dazu kommen positive Wirkungen auf die Gesundheit der Menschen durch bessere Luftqualität und weniger Autounfälle. Erwartet werden auch ökonomische Impulse durch das weitere Zusammenwachsen von Ahmedabad und Gandhinagar. Vor allem aber erspart die Metro vielen Menschen den Stress von Staus in verstopften Straßen. Schon heute nutzen viele Pendler die Metro für ihren Weg zur Arbeit. Es wird erwartet, dass mit dem Bau der neuen Teilstrecke täglich bis zu 120.000 Menschen dazukommen. Diese Zahl dürfte mit dem wachsenden Netz deutlich weiter steigen.